Josiah Royce um 1910

Josiah Royce (* 20. November 1855 in Grass Valley, Kalifornien; † 14. September 1916 in Cambridge, Massachusetts) war ein amerikanischer Philosoph.

Leben

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Royce wuchs im amerikanischen Westen auf und erhielt sein Bachelor of Arts Degree 1875 von der University of California. Daraufhin studierte er ein Jahr in Heidelberg, Leipzig und Göttingen. Sein Doktorat erhielt Royce 1878 von der Johns Hopkins University, Baltimore (Dissertation: „On the Interdependence of the Principles of Knowledge“.)

1882 wurde er Mitglied der Harvard Faculty, 1891 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1892 bestellte ihn die Harvard University zum „Professor of the History of Philosophy“. 1898 wurde er in das National Institute of Arts and Letters gewählt.[1] 1906 wurde er Mitglied der National Academy of Sciences. Seit 1916 war er korrespondierendes Mitglied der British Academy.[2]

Royce war Freund und (streitbarer) Kollege von William James und – in der Spätphase seines Lebens – ein wichtiger Diskussionspartner von Charles Sanders Peirce (siehe John Clendenning, The Life and Thought of Josiah Royce, S. XV-XVII). Zu seinen bekanntesten Studenten gehörten Henry Maurice Sheffer, George H. Mead, Clarence Irving Lewis, ein Pionier der Modallogik, und Edward Vermilye Huntington, der als Erster die Axiome der Boole’schen Algebra formulierte.

Philosophische Ansichten

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Royces vielschichtiges Werk entstand in dauernder – affirmativer und kritischer – Auseinandersetzung mit dem Pragmatismus von William James und dem Pragmatizismus von Charles Sanders Peirce. Seinen – im postanalytischen und neo-pragmatistischen Diskurs zunehmend diskutierten – Denkansatz beschrieb Royce selbst als „a post-Kantian, empirically modified, Idealism, somewhat influenced by Hegelian, but also not uninfluenced by Schopenhauerian motives, with a dash of Fichte added.“ (John Clendenning, The Life and Thought of Josiah Royce, S. 212). Royces Denken hat in all seinen Phasen neben der epistemologischen eine religionsphilosophische Dimension und kreist in Royces Spätwerk um den Leitbegriff der „community“, der komplex ausgefächert wird, d. h. von der „Forschergemeinschaft“ experimentierender Naturwissenschaftler bis hin zur „religiösen Gemeinde“ („Beloved community“) reicht.

Werke, Auswahl

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Neuere Literatur zu Royce

Neuere Aufsätze zu Royce:

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Einzelnachweise

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  1. Members: Josiah Royce. Amrican Academy of Arts and Letters, abgerufen am 23. April 2019.
  2. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 26. Juli 2020.
Personendaten
NAME Royce, Josiah
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Philosoph
GEBURTSDATUM 20. November 1855
GEBURTSORT Grass Valley, Kalifornien
STERBEDATUM 14. September 1916
STERBEORT Cambridge, Massachusetts