Das Kabinett Osttimors von 1975 wurde vom Zentralkomitee der FRETILIN am 30. November 1975 aufgestellt, nachdem die Partei zwei Tage vorher einseitig die Unabhängigkeit Portugiesisch-Timors und die Demokratische Republik Timor-Leste ausgerufen hatte.
Chef des Kabinetts war Premierminister Nicolau dos Reis Lobato unter Staatsoberhaupt Präsident Francisco Xavier do Amaral.
Mit der Ausrufung der Unabhängigkeit wollte die FRETILIN um internationale Unterstützung werben, um die Invasion durch Indonesien aufzuhalten, doch am 7. Dezember starteten die Streitkräfte Indonesiens einen großangelegten Angriff auf die Hauptstadt Dili und andere Ziele im Land. Ein Teil der Regierung Osttimors floh in die Berge und führte einen Guerillakrieg gegen die Besatzer. Andere, wie der Außenminister José Ramos-Horta, Marí Bin Amude Alkatiri, Abílio Araújo und Rogério Lobato warben im Ausland um Unterstützung Osttimors gegen die Invasoren.
Mit dem APODETI-Mitglied Arnaldo dos Reis Araújo als Präsidenten wurde von Indonesien am 17. Dezember 1975 die Provisorische Regierung Osttimor (PGET, Indonesisch: Pemerintah Sementara Timor Timur, PSTT) als Marionettenregierung aufgestellt. Am 31. Mai 1976 annektierte Indonesien Osttimor offiziell als seine 27. Provinz Timor Timur.
Erst 1999 wurde auf internationalem Druck ein Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor durchgeführt. Nach einer letzten Gewaltwelle übernahmen die Vereinten Nationen die Verwaltung Osttimors. Unter ihr wurde ein neues Kabinett Osttimors aufgestellt. Osttimor wurde am 20. Mai 2002 wieder in die Unabhängigkeit entlassen.