Grab auf dem Tallinner Waldfriedhof

Kalju Lepik (* 7. Oktober 1920 in Koeru; † 30. Mai 1999 in Tallinn) war ein exilestnischer Lyriker.

Biographie

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Kalju Lepik besuchte zunächst von 1928 bis 1934 die Grundschule in Koeru, von 1935 bis 1939 die Handelsschule in Tartu und von 1939 bis 1941 das Kommerzgymnasium in Tartu, wo er sein Abitur ablegte. 1942/43 studierte er an der Philosophischen Fakultät der Universität Tartu Nordische Geschichte und Archäologie. 1943 wurde er in die Waffen-SS eingezogen. 1944 flüchtete Lepik vor der sowjetischen Besetzung Estlands nach Schweden. Kurze Zeit studierte er Archäologie und Ethnographie an der Universität Stockholm.

Kalju Lepik war verheiratet mit Asta Lepik. Er ist der Vater der estnischen Politikerin und Diplomatin Aino Lepik von Wirén (* 1961).

Lyriker und Publizist

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Kalju Lepik veröffentlichte 1939 seine ersten Gedichte in den Tartuer Studentenzeitschriften Iloli und Tuleviku Rajad. 1940 gründete er die Künstlervereinigung Tuulisui, die ab 1945 im schwedischen Exil weiter tätig blieb.

Kalju Lepik engagierte sich stark für die estnischen Flüchtlinge in Schweden. 1946 gründete er in Stockholm den exilestnischen Verlag Eesti Raamat. 1966 wurde er Leiter des Baltischen Archivs in Schweden. Ab 1982 war er Vorsitzender des exilestnischen Schriftstellerverbands (Välismaine Eesti Kirjanike Liit). 1990 und 1998 erhielt Kalju Lepik den renommierten Juhan-Liiv-Lyrikpreis sowie 1998 den Jahrespreis der estnischen Literatur.

Lyrik

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Die frühen Gedichte von Kalju Lepik sind stark patriotisch geprägt. Daneben finden sich viel Satire und Humor. In der späteren Dichtung überwiegen pessimistische Elemente. Vor allem in den letzten Lebensjahren wandte sich Kalju Lepik immer mehr von jeder Art politischer Macht und überschwänglichem nationalem Pathos ab.

Wichtigste Gedichtsammlungen

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Deutsche Übersetzungen

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Gedichtauswahlen finden sich in den folgenden Anthologien:[1]

Literatur zum Autor

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Einzelnachweise

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  1. Gesamtverzeichnis der Übersetzungen bei: Cornelius Hasselblatt: Estnische Literatur in deutscher Sprache 1784–2003. Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur. Bremen: Hempen Verlag 2004, S. 87–88.
Personendaten
NAME Lepik, Kalju
KURZBESCHREIBUNG estnischer Lyriker
GEBURTSDATUM 7. Oktober 1920
GEBURTSORT Koeru
STERBEDATUM 30. Mai 1999
STERBEORT Tallinn