Karl Peucker

Karl Ernst Oscar Peucker (* 15. Juni 1859 in Bojanowo bei Posen; † 23. Juli 1940 in Wien) war ein österreichischer Geograph und Kartograph.

Leben

Karl Ernst Oscar Peucker kam als Sohn des evangelischen Maurermeisters Ernst Wilhelm Karl Peucker und dessen Ehefrau Ida Amalie Clara, geborene Seydel zur Welt.[1] Karl Peucker verbrachte seine Jugend in Breslau und besuchte dort auch die Mittelschule, deren Absolvierung aber durch eine dreijährige Tätigkeit in der Landwirtschaft unterbrochen wurde.

Nach dem Studium der Geografie und der Promotion an der Universität Breslau 1890 zog er nach Wien und arbeitete als Kartograph beim Verlag Artaria & Co. Zahlreiche Atlanten und Karten für Schule und Wissenschaft gingen auf seine Entwürfe zurück.[2] Er beteiligte sich an der Administrativkarte Niederösterreichs.

Seine große Leistung war die Verwendung von Höhenstufenfarben für die Geländedarstellung in physischen Karten und die Entwicklung des Gesetzes von der adaptiv – perspektivischen Farbenplastik. Über dieses Thema veröffentlichte er zahlreiche Schriften, wie „Schattenplastik und Farbenplastik“. Demzufolge hängt die Raumwirkung der Farben von ihrer Stellung im Spektrum, ihrer Helligkeit und ihrer Sättigung ab. Sein Ziel war die totale Plastik in der kartographischen Geländedarstellung. Durch seine Arbeit hatte er entscheidenden Anteil am Ausbau der Kartografie als selbständige Wissenschaft.

Grab am Wiener Zentralfriedhof

Peucker wurde auf dem Evangelischen Friedhof am Wiener Zentralfriedhof in Wien beigesetzt.[3]

Werke

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zitiert nach evangelisches Kirchenbuch Bojanowo: evang. Kirchenbuch Bojanowo 1859, abgerufen am 5. Juni 2016
  2. Ingrid Kretschmer: Peucker, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 280 f. (Digitalisat).
  3. Promi-Gräber im Friedhof Simmering