Karl von Amira
Das Grab von Karl von Amira und seiner Ehefrau Maria geborene Stiehl im Familiengrab auf dem Waldfriedhof (München)

Karl von Amira (vollständig Karl Konrad Ferdinand Maria von Amira, * 8. März 1848 in Aschaffenburg; † 22. Juni 1930 in München) war ein deutscher Rechtshistoriker.

Leben

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Er legte 1867 am Wilhelmsgymnasium München[1] das Abitur ab und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Universität München. Er studierte u. a. bei Bernhard Windscheid, Julius Wilhelm von Planck, Paul von Roth und Alois von Brinz. Er hörte auch Konrad Maurer und eignete sich die nordischen Sprachen an. Maurer betreute auch seine Dissertation, mit der er 1872 promoviert wurde. Von Amira habilitierte sich 1874. Von 1875 bis 1892 war er Professor für deutsches und Kirchenrecht an der Universität Freiburg. Ab 1892 war er Professor für Staatsrecht in München. Er befasste sich vor allem mit germanischer und mittelalterlicher Rechtsgeschichte. Amira gilt auch als Begründer der Rechtsarchäologie und als ein Pionier der Rechtsikonographie.

1892 wurde von Amira korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1893 außerordentliches Mitglied, und wurde 1901 ordentliches Mitglied.[2] 1896 wurde Amira Mitglied der Gründungskommission des maßgeblich von ihm mit initiierten Deutschen Rechtswörterbuchs. Auch anderen Akademien und gelehrten Gesellschaften gehörte Amira an, zum Beispiel der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala (seit 1887), der Königlichen Wissenschafts- und Literaturgesellschaft in Göteborg (seit 1891), der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften (seit 1905), der Preußischen Akademie der Wissenschaften (seit 1900),[3] der Göttinger Akademie der Wissenschaften (seit 1922)[4] und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften (seit 1929). 1902 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.

Zu seinen bedeutendsten Schülern zählen Claudius Freiherr von Schwerin, Eberhard Freiherr von Künßberg und Paul Puntschart.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Literatur

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Commons: Karl von Amira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Karl von Amira – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Jahresbericht vom K. Wilhelms-Gymnasium zu München. 1866/67, S. .
  2. Mitgliederverzeichnis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
  3. Mitglieder der Vorgängerakademien. Karl (Karl Konrad Ferdinand Maria) von Amira. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 15. Februar 2015.
  4. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 26.
Personendaten
NAME Amira, Karl von
ALTERNATIVNAMEN Amira, Karl Konrad Ferdinand Maria von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtshistoriker
GEBURTSDATUM 8. März 1848
GEBURTSORT Aschaffenburg
STERBEDATUM 22. Juni 1930
STERBEORT München