Karolinen-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Schulnummer 50763[1]
Gründung 1780
Adresse

Röntgenplatz 5
67227 Frankenthal

Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 31′ 57″ N, 8° 21′ 29″ OKoordinaten: 49° 31′ 57″ N, 8° 21′ 29″ O
Träger Stadt Frankenthal (Pfalz)
Schüler 1010[2]
Lehrkräfte 92 (Stand 2023)
Leitung Christian Bayer
Website www.karolinen-gymnasium-ft.de

BW

Das Karolinen-Gymnasium, kurz KG, in der rheinland-pfälzischen Stadt Frankenthal ist ein städtisches Gymnasium, das für alle fachlichen Richtungen offen ist. Sprachen sind als Schwerpunkt gesetzt. Seit dem Schuljahr 2013/14 ist das KG eine Ganztagsschule und seit dem Schuljahr 2022/23 CertiLingua-Schule.[3]

Im Schuljahr 2020/21 besuchten 1014 Schüler die Schule. Sie waren in 26 Klassen und 16 Kurse eingeteilt und wurden von etwa 92 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.[4][5] Schulleiter ist Christian Bayer.[6]

Mit dem räumlich unmittelbar benachbarten Albert-Einstein-Gymnasium wird eng kooperiert, vor allem bei der gegenseitigen Auffüllung von Kursen und Arbeitsgemeinschaften sowie auf musisch-kulturellem Gebiet. Es besteht eine gemeinsame Bibliothek.[7]

Allgemeines

Das Karolinen-Gymnasium bietet 22 Fächer an.[8] Seit Januar 2020 ist eine Schulsozialarbeiterin am KG tätig.[9] Der Verein der Freunde des Karolinen-Gymnasium unterstützt seit mehr als 30 Jahren die Arbeit des Karolinen-Gymnasiums Frankenthal durch Beiträge und Sachleistungen unter Ausschluss parteipolitischer oder konfessioneller Interessen.[10]

Karoline von Baden (1776–1841), Königin von Bayern, die Namensgeberin des Karolinen-Gymnasiums. Die Statue wurde 1887 von Philipp Perron geschaffen und nach verschiedenen Aufstellungsorten 1998 an der Schule aufgestellt. Der Sockel, der wie eine Holzkiste aussieht, soll auf die vielfachen Umzüge der Figur hinweisen. Er wurde von dem Frankenthaler Künstler Elmar Worgull gestaltet.

Geschichte

Anfänge als Philanthropin

Das Gymnasium wurde 1780, mit Unterstützung des kurpfälzischen Geheimrates Joseph Fontanesi, durch die aus Neuenburg in der Schweiz stammende Louise L’Écuyer als Bildungsanstalt mit Internat unter dem Namen Philanthropin für protestantische junge Frauenzimmer gegründet. Dafür wurde L’Écuyer von der Stadt Frankenthal ein Haus in der Großen Färbergasse, heute Karolinenstraße, unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Gründung der Schule galt als sehr fortschrittlich, da im 18. Jahrhundert Mädchen nur selten eine höhere Schulbildung erhielten. Zudem folgte der Unterricht den reformpädagogischen Grundsätzen des Philanthropismus im Sinne der Aufklärung. So förderte man an der Schule das selbstständige Denken und die religiöse Toleranz. Aus diesem Grund wurden an der Schule ab 1786 auch katholische Mädchen aufgenommen.

1782 wurde das Churfürstlich privilegierte Philanthropin für protestantische junge Frauenzimmer durch den pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor als staatliche Anstalt anerkannt. Auch deswegen gilt das Karolinen-Gymnasium heute als älteste staatliche höhere Mädchenschule Deutschlands. Nach der Französischen Revolution musste die Schule 1799 schließen, da das besetzte Gebiet unter französisches Recht fiel.

Neueröffnung als Karolinen-Schule

Nachdem die linksrheinische Pfalz nach der Ära Napoleons 1816 an Bayern gefallen war, wurde 1817 die Wiedereröffnung der Schule im Rat der Stadt diskutiert. Im September 1818 erfolgte die Neugründung als Karolinen-Schule unter der Leitung von Amalie Fränzl Witwe André und versehen mit einem Patenbrief von Königin Karoline, der Gattin des ersten bayerischen Königs Max Joseph. 1863 erfolgte unter Bezugnahme auf die Patenschaft die Umbenennung in Carolinen-Institut. 1883 eröffnete die Schule einen weiteren Neubau. Dabei wurde bereits eine Nische für eine geplante Karolinenstatue errichtet. Diese, eine vom Künstler Philipp Perron geschaffene Plastik, wurde 1887 aufgestellt.

1907 ging die Verwaltung der Schule zurück an die Stadt Frankenthal. Ab 1911 wurde die Schule als Städtische Höhere Töchterschule geführt, ab 1917 trug sie wieder den Namen Karolinen-Schule. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schulgebäude 1943 bei einem Bombenangriff zerstört. Erst zwölf Jahre später konnte die Schule ihren noch heute genutzten Neubau am Röntgenplatz beziehen. Inzwischen – 1950 – war aus der Karolinen-Schule ein neusprachliches Progymnasium geworden.

Umwandlung in Gymnasium

1968 erfolgte die Umwandlung in ein vollwertiges Gymnasium mit neun Klassenstufen bis zum Abitur. Drei Jahre später wurde die Schule erstmals auch für Jungen geöffnet, seitdem besuchen Schüler beider Geschlechter das Gymnasium.

In den 1970er und 1980er Jahren wurde die Schule mehrfach erweitert. 1998 konnte die Karolinenstatue von 1887 wieder im Eingangsbereich der Schule aufgestellt werden.[11] 1999 wurde am Gymnasium ein bilingualer Zweig der Fachschaft Englisch eingerichtet, um den Schwerpunkt Fremdsprachen weiter zu stärken. Ab 2000 erfolgte auch der weitere Ausbau des Schwerpunktes Mathematik und Informatik.

Seit dem Schuljahr 2013/14 ist das Karolinen-Gymnasium Ganztagsschule.[3]

Partnerschulen

Das KG hat Partnerschaften mit folgenden Schulen:[12]

Bekannte Lehrer und Schüler am KG

Lehrer

Schüler

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bildungsserver Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 25. September 2023.
  2. Schulverzeichnis. (XLXS) Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, März 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.
  3. a b haardtwind: Geschichte des KG. In: Karolinen-Gymnasium Frankenthal. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  4. Karolinen-Gymnasium. Stadt Frankenthal, abgerufen am 23. Mai 2021.
  5. haardtwind: Unser Kollegium. In: Karolinen-Gymnasium Frankenthal. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  6. Karolinen-Gymnasium. In: www.frankenthal.de. Stadtverwaltung Frankenthal, abgerufen am 23. Mai 2021.
  7. haardtwind: Schulbibliothek. In: Karolinen-Gymnasium Frankenthal. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  8. Holger Hofherr: Fächer. In: Karolinen-Gymnasium Frankenthal. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  9. haardtwind: Schulsozialarbeit. In: Karolinen-Gymnasium Frankenthal. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  10. haardtwind: Verein der Freunde. In: Karolinen-Gymnasium Frankenthal. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  11. s. weitere Einzelheiten und Königliche „Reisetante“ mit fester Bleibe. In: Die Rheinpfalz, Frankenthaler Zeitung, 25. Juli 1998.
  12. haardtwind: Fahrten / Austausche. In: Karolinen-Gymnasium Frankenthal. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  13. Website der Escuela Goethe.
  14. Frankenthal: Emily Matejcek ist Miss Strohhut (mit Fotos). www.rheinpfalz.de, abgerufen am 25. Oktober 2019.