Khadr El-Touni, 1936

Khadr Sayed El-Touni (arabisch خضر التوني, DMG Ḫaḍr at-Tūnī; * 15. März 1915 in Kairo; † 25. September 1956 in Helwan, al-Qahira) war ein ägyptischer Gewichtheber.

Werdegang

Er begann als junger Mann an der Shobra-Schule in Kairo mit dem Gewichtheben. 1934 wurde er erstmals ägyptischer Meister im Mittelgewicht mit einer Leistung von 330 kg. Sein Auftritt und seine Leistungen bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit dem neuen Weltrekord im Mittelgewicht von 387,5 kg, mit der er 35 kg vor dem Zweitplatzierten lag, waren die Sensation der Spiele. Angeblich soll Adolf Hitler zu ihm bei der Siegerehrung gesagt haben: „Ägypten kann stolz auf Sie sein – Ich hoffe, Sie wählen Deutschland als ihre zweite Heimat.“ El-Touni blieb in Ägypten. Einen schwarzen Tag erwischte El-Touni bei den Weltmeisterschaften 1938 in Wien. Leicht verletzt fabrizierte er im beidarmigen Stoßen drei Fehlversuche und blieb unplatziert. Vermutlich seine besten Jahre als Sportler, die von 1940 bis 1945, konnte El-Touni, wie so viele Sportler auch, nicht nutzen. Erst 1948 konnte er wieder an Olympischen Spielen teilnehmen. Am Abend vor der Entscheidung im Mittelgewicht verletzte er sich und erhielt Startverbot vom Mannschaftsarzt. El-Touni trat trotzdem an, kam aber, gehandikapt durch die Verletzung, nur auf den vierten Platz. Bei den Weltmeisterschaften 1949, 1950 und 1951 zeigte er noch einmal fabelhafte Leistungen. Bei den Olympischen Spielen 1952 war er überraschenderweise nicht mehr dabei.

Er beendete seine Laufbahn und kam 1956 bei einem Elektrounfall in seinem Haus in Helwan, erst 41 Jahre alt, ums Leben. Er hinterließ eine Frau und acht Kinder.

1971 wurde im Münchner Olympiapark der El-Thouni-Weg nach ihm benannt.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, Mi = Mittelgewicht)

Weltrekorde

im beidarmigen Drücken:

im beidarmigen Reißen:

im beidarmigen Stoßen:

im olympischen Dreikampf: