Khanat (türkisch-neulateinisch[1]) oder Chanat (persisch خانات chānāt, türkisch Hanlık) ist die Bezeichnung für die historischen Staatsgebilde der türkischen und mongolischen Stämme im Sinne eines mittelalterlichen Feudalstaates. Sie wurden von einem Khan (oder Chan) regiert, woher auch der Name rührt. Zum Vergleich für ähnliche europäische Staatsgebilde können z. B. ein Fürstentum oder ein Königreich genannt werden.

Größer und mächtiger als ein Khanat war ein Khaghanat (Chaghanat) – das Verhältnis ist vergleichbar wie das eines Königreichs zu einem Kaiserreich.

Liste der Khanate

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Bulgarische Khanate:

Nachfolger des Mongolischen Reiches:
  • Khanat der Goldenen Horde
  • Tschagatai-Khanat
  • Ilchanat
  • und das Reich der Yuan-Dynastie
  • Die großen Reiche der Mongolen:

    Weitere nachfolgenden Reiche:

    Spätere, neue Reiche:

    Weitere Herrschaften:

    Khanate im Kaukasus, insbesondere in Aserbaidschan; sie erlangten nach dem Tod Nadir Schahs im Jahr 1747 ihre Unabhängigkeit von Persien, um später von Russland annektiert zu werden:

    Karte mit Khanaten im Kaukasus (französisch), 2011

    Verwendung des Begriffes

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    Es gibt viele historische Staaten, die Khanate waren, für die sich aber (im Deutschen) die Verwendung von 'Reich' durchgesetzt hat. Dazu gehören (im 10.–12. Jahrhundert) die frühen turko-mongolische Reiche der Petschenegen, Keraiten, Merkiten, Kara Kitai, Tataren und Naimanen.

    Literatur

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    Commons: Khanat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Khanat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

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    1. Duden: das Khanat.
    2. Marion Linska, Andrea Handl, Gabriele Rasuly-Paleczek: Einführung in die Ethnologie Zentralasiens. S. 65.
    3. vgl. J. Paul: Zentralasien, 2012. Das Ögedei-Khanat umfasste das Gebiet des Großkhans, außerdem die Dsungarei und das Altai-Gebiet, S. 225. Nach dem mißglückten Attentatsversuch verlor das Ögedei-Khanat an Wichtigkeit, S. 224
    4. Marion Linska, Andrea Handl, Gabriele Rasuly-Paleczek: Einführung in die Ethnologie Zentralasiens. S. 66.
    5. J. Paul: Zentralasien, 2012, S. 416