Klaus Behling (* 1. Mai 1949 in Damgarten) ist ein deutscher Journalist und Sachbuchautor sowie ehemaliger Diplomat der DDR. Schwerpunkt seines Wirkens sind Bücher über die Geschichte der DDR.

Leben

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Behling studierte an der Sektion Asienwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin und spezialisierte sich auf die Sprache und Kultur von Kambodscha. Nach seinem Abschluss als Diplom-Khmerist trat er 1971 in den Dienst des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, das ihn von 1972 bis 1977 als Diplomat in Kambodscha (Khmer-Republik) und Laos einsetzte.[1] Ab April 1979 war er erneut in Kambodscha (Volksrepublik Kampuchea) als Geschäftsträger ad interim der DDR-Botschaft[2] sowie in Vietnam tätig. Danach arbeitete er ab 1981 als Kulturattaché in Rumänien. 1987 verließ er den diplomatischen Dienst und wurde wissenschaftlicher Oberassistent am Institut für Internationale Beziehungen (Teil der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR) in Potsdam, wo er sich bis zur Auflösung des Instituts 1991 mit der Indochina-Forschung befasste[1] und auch in der DDR-Presse publizierte.[3] Danach arbeitete er von 1991 bis 2008 als Journalist beim Axel-Springer-Verlag in Berlin, unter anderem als Politikredakteur bei der Bild-Zeitung.[4]

Seit Anfang der 2000er Jahre und vor allem nach seinem Ausscheiden bei Axel Springer 2008 trat er als Buchautor in Erscheinung und veröffentlichte eine Vielzahl von Titeln vor allem zur Geschichte der DDR, wobei er sich neben Veröffentlichungen über die Verbrechen des Ministeriums für Staatssicherheit auch eingehend mit dem Werdegang der SED vor und nach der Wende und mit dem Verbleib ihres Vermögens beschäftigte (Spur der Scheine. Wie das Vermögen der SED verschwand). Mehrere Werke entstanden in Zusammenarbeit mit Jan Eik und anderen Mitautoren.

Bemerkenswert ist Behlings bereits 1990 fertiggestelltes Buch Zwischen Bruderbund und Todfeindschaft. Kambodscha und Vietnam in den Jahren 1970 bis 1979 vor dem Hintergrund ihrer Beziehungen zum Ostblock, das erst 32 Jahre später, im Jahre 2022 gedruckt wurde. Schon während der friedlichen Revolution in der DDR hatte Behling seine Einsichten aufgeschrieben, die er als Diplomat in Südostasien aus erster Hand gewonnen hatte. Sein damaliger Verlag, dem er in den letzten Wochen des Bestehens der DDR neben seinem Manuskript auch seine persönlichen Bilder und Dokumente im Original zur Reproduktion überlassen hatte, wurde jedoch kurz darauf durch die Treuhandanstalt abgewickelt, wobei, wie Behling im Jahre 2022 dem Journalisten Hans Michael Hensel in einem Interview mitteilte, alle seine Bilder und Dokumente verlorengingen.[5] Kopien seiner Dokumente und Bilder besaß Behling nicht. Er gab darauf dieses Buchprojekt auf. Über 30 Jahre später erfuhr der Historiker und Südostasienwissenschaftler am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, Volker Grabowsky, von dem noch vorhandenen Manuskript und veröffentlichte es ohne die seinerzeit vorgesehenen Bilder und Dokumente in der von ihm mit herausgegebenen wissenschaftlichen Buchreihe Hamburger Südostasienstudien.

Publikationen

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Einzelnachweise

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  1. a b Klappentext zu: Leben in der DDR. Alles, was man wissen muss. Verlag Bild und Heimat, Berlin 2018, ISBN 978-3-95958-160-8.
  2. Botschaft in Phnom Penh eröffnet. In: Berliner Zeitung. 4. April 1979, S. 5.
  3. u. a.: USA — Kambodscha: Gewachsener Realitätssinn führte zur Wende. In: Neues Deutschland. 29. August 1990.
    Auf zwiespältiger Suche nach neuen Wegen in Vietnam. In: Neues Deutschland. 5. September 1990.
  4. Der größte Raffke der Stasi. In: Bild-Zeitung. 11. Juli 2017 und etliche von Behling geschriebene Artikel dort.
  5. Hans Michael Hensel: „Kampuchea“ und Vietnam. 28. Juni 2022, abgerufen am 28. April 2023.
Personendaten
NAME Behling, Klaus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Sachbuchautor, DDR-Diplomat
GEBURTSDATUM 1949
GEBURTSORT Damgarten