Von 1964 bis 1965 nahm Klaus Schlesinger an einem Kurs zur literarischen Reportage teil, den die Zeitschrift Neue Berliner Illustrierte unter der Leitung des in der DDR lebenden Schweizer Journalisten und Schriftstellers Jean Villain veranstaltete. Weitere Teilnehmer waren unter anderem Landolf Scherzer, Axel Kaspar, Anne Dessau und Gert Prokop. 1965 wurde er bei der NBI entlassen. Nach einem Verfahren wegen Urheberrechtsverletzung wurden seine journalistischen Arbeiten bis 1968 nicht mehr veröffentlicht.
1974/1975 organisierte Schlesinger mit Bettina Wegner, mit der er von 1970 bis 1982 verheiratet war, zunächst die Veranstaltungsreihe Eintopp mit Literatur, Musik und Gesprächen bis zu ihrem Verbot und danach die Reihe Kramladen, die „aus technischen Gründen“ von staatlicher Seite geschlossen wurde.
Daraufhin übersiedelte er 1980 mit einem dreijährigen Reisevisum nach West-Berlin. Dort war er von 1982 bis 1992 in der Hausbesetzer-Szene (Potsdamer Straße) aktiv. Er wohnte im K.O.B. (Potsdamer Str. 157), wo damals auch Frank Nordhausen wohnte.
Am 11. Mai 2013 wurde vor seinem ehemaligen Wohnhaus, Berlin-Prenzlauer Berg, Dunckerstraße 4, eine Berliner Gedenktafel enthüllt. Er hinterließ zwei Söhne, David Schlesinger aus der Ehe mit Ruth Schlesinger und Jakob Schlesinger aus der Ehe mit Bettina Wegner.
Hotel oder Hospital. Hinstorff Verlag, Rostock 1973, DNB740373145 (auch: Südstadtkrankenhaus Rostock).
Ikarus. Film-Szenarium. Henschel-Verlag Kunst und Gesellschaft, Ost-Berlin 1975, DNB760107874.
Alte Filme. Hinstorff Verlag, Rostock 1975, DNB760035466 (Auch u.d.T.: Alte Filme. Eine Berliner Geschichte. Lizenzausgabe. S. Fischer, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-10-070101-1. U.d.T.: Alte Filme. Erzählung (= Aufbau-Taschenbücher. 1582). Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-7466-1582-8).
Berliner Traum. 5 Erzählungen. Hinstorff Verlag, Rostock 1977, DNB780116348.
Leben im Winter. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-10-070103-8.
Matulla und Busch. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-22337-7.
Fliegender Wechsel. Eine persönliche Chronik. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-10-070105-4.
Ulrich Plenzdorf, Klaus Schlesinger, Martin Stade (Hrsg.): Berliner Geschichten. „Operativer Schwerpunkt Selbstverlag“; eine Autoren-Anthologie: wie sie entstand und von der Stasi verhindert wurde. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-518-38756-1.
Die Sache mit Randow. Roman. Aufbau-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-351-02367-7.
Von der Schwierigkeit, Westler zu werden. Aufbau-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-7466-1448-1.
Es fing so einfach an, Erstsendung: Radio DDR II, 28. September 1965
Niedergang des Kleinhandels, Erstsendung: SFB, 1. Dezember 1979
Leben im Winter, Erstsendung: SDR, 26. Januar 1986
Felgentreu, Erstsendung: SFB, 22. November 1986
Marco mit c. wie Marco Polo, Erstsendung: SDR, 24. Mai 1987
Zeugnis ablegen. Die Tagebücher des Victor Klemperer 1933–1945. Aufbau-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-351-02395-2 (6 CDs. Mit Udo Samel, Funkbearbeitung Klaus Schlesinger, Regie Peter Groeger).
Leben sammeln. Die Tagebücher des Victor Klemperer 1918–1932. Aufbau-Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-351-02396-0 (3 CDs. Mit Udo Samel, Funkbearbeitung Klaus Schlesinger, Regie Peter Groeger).
Zwischen allen Stühlen. Die Tagebücher des Victor Klemperer 1945–1959. Aufbau-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89813-025-8 (3 CDs. Mit Udo Samel, Funkbearbeitung Klaus Schlesinger, Regie Peter Groeger).
Trug. Der Audio-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89813-138-6 (1 CD. Hörspielbearbeitung Sigrid Schleede, Regie: Karlheinz Liefers).
Daniel Argelès, Astrid Köhler, Jan Kostka (Hrsg.): Leben in Berlin – Leben in vielen Welten. Klaus Schlesinger und seine Stadt. be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-937233-97-0.
Jan Kostka: Das journalistische und literarische Werk von Klaus Schlesinger 1960 bis 1980. Kontext, Entstehung und Rezeption. be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-95410-055-2.