Als kleinen Krieg (auch Kleinkrieg oder auch Parteigängerkrieg, frz. petite guerre, russ. малая / маленькая война) bezeichnet man in der früheren Neuzeit sowie im 19. Jahrhundert die spezifischen (Kampf)handlungen der leichten Truppen (Jäger/Leichte Infanterie, Leichte Kavallerie). Der „kleine Krieg“ umfasste:

Kleinkrieg und „großer Krieg“

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Die Aufgaben des kleinen Krieges löste man durch den Einsatz von speziell ausgebildeten regulären (Husaren, Jäger) und irregulären (z. B. Freikorps) Truppen. Die irregulären Truppen wurden bevorzugt in den Regionen rekrutiert, deren Bewohner im Ruf standen, notwendige kriegerische Qualitäten und Zähigkeit zu besitzen (Kosaken, Kalmyken in Russland, „Kroaten“ (Grenzer) in Österreich, Zuaven aus Algerien in Frankreich). Im Gegensatz zum „großen Krieg“, der durch die größere Truppenmassen (Armeen, Korps) geführt wurde, kamen im kleinen Krieg in der Regel zahlenmäßig geringe Einheiten zum Einsatz. Ihre Leistung galt als ein Hilfsbeitrag zur Sicherstellung der Kampfkraft der Armeen im „großen“ Krieg.

Die Kampfhandlungen im kleinen Krieg unterschieden sich von den Schlachten und Gefechten des „großen Krieges“ durch ein hohes Maß an Spontanität. Die typischen Gefechtsformen waren zum einen der Überfall in der Offensive und zum anderen in der Defensive ein spontanes kurzes Verteidigungsgefecht, das in der Regel nur dann aufgenommen wurde, wenn die Fluchtwege vom Feind abgeschnitten wurden. Da die leichten Truppen oft tief im feindlichen Hinterland agierten, erwartete man sowohl von Soldaten, als auch von Offizieren im kleinen Krieg besondere individuelle Eigenschaften wie schnelle Reaktion, Geistesgegenwart, Ausdauer, Flexibilität und selbständiges Handeln.

Als Helden des Kleinkrieges taten sich während des Siebenjährigen Krieges u. a. Zieten (Preußen), Hadik und Laudon (Österreich), Tottleben, Berg und Kosakenoberst Krasnoschtschekow (Russland) hervor. Der hessische Feldjägerhauptmann und spätere General Johann von Ewald verarbeitete in seinem Band Über den kleinen Krieg als einer der ersten die Erfahrungen in der Gefechtsführung außerhalb der Gefechtsführung der Linieninfanterie im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.

Kleinkrieg und Guerilla

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Die Kampfweise der leichten Truppen im kleinen Krieg wies viele Gemeinsamkeiten mit der Guerilla-Taktik auf. Auch das Wort „Guerilla“ wird als „der kleine Krieg“ übersetzt. Trotzdem sind beide Begriffe nicht identisch.

Kleinkrieg: Beispiele während des Siebenjährigen Krieges

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Beispiele für erfolgreiche Operationen waren:

Wie diese Beispiele zeigen, konnten die erfolgreichen Operationen des Kleinkrieges in einigen Fällen den Kriegsverlauf wesentlich beeinflussen. So war Friedrich II., nachdem er seinen gesamten Nachschub bei Domstadtl verloren hatte, gezwungen, die Belagerung von Olmütz aufzugeben und Mähren zu räumen.

Siehe auch

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Literatur

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Ältere Darstellungen

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Darstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts

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