Der Komitativ (Begleitfall, von lat. comes „Begleiter“) bzw. Soziativ (von lat. socius „Begleiter“) ist, inhaltlich definiert, ein Untertyp einer adverbialen Bestimmung und führt einen Handlungsteilnehmer ein, der in Begleitung eines anderen auftritt oder handelt. Ihm entspricht im Deutschen eine Konstruktion mit der Präposition „(zusammen) mit“. In anderen Sprachen wird dasselbe durch einen speziellen Kasus ausgedrückt; in diesen Fällen ist der Komitativ als Wortform definierbar, also ein Bestandteil in der Deklination eines Substantivs. Ein Komitativ-Kasus kommt zum Beispiel in den finnisch-ugrischen Sprachen vor, u. a. Ungarisch, Finnisch, Estnisch, ferner auch im Ossetischen und dem Sumerischen sowie mit dem Namen „Soziativ“ in mehreren dravidischen Sprachen (u. a. Tamil, Malayalam), eventuell auch in Turksprachen,[1] wo er aber von anderen Sprachwissenschaftlern[2] auch als Instrumentalis eingestuft wird.

Beispiele für Komitativ-Kasus

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Turksprachen

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Drawidische Sprachen

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Finno-ugrische Sprachen

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Isolierte Sprachen

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Wiktionary: Komitativ – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Ludwig Peters: Grammatik der türkischen Sprache. Axel Juncker Verlag, Berlin 1947, S. 27
  2. Korkut Buğday: Osmanisch. S. 34.
  3. a b József Tompa: Kleine Ungarische Grammatik. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1972, S. 120.