Gedeckter Weg hinter krenelierter Mauer der Moselflesche in Koblenz. Im Hintergrund eine Grabenstreiche

Eine Kommunikation (von französisch voie de communication, Verbindungsweg) ist im frühneuzeitlichen Festungsbau ein „gedeckter Weg“, der verschiedene Befestigungswerke einer Festung miteinander verbindet. „Gedeckt“ heißt: ein Weg, der nicht vom Feind eingesehen und damit direkt beschossen werden konnte (beispielsweise indem er auf beiden Seiten von einem Wall geschützt wurde). Zu den Kommunikationen zählt auch der (immer so genannte) Gedeckte Weg, der zwischen dem Festungsgraben und der Glacis die gesamte Festung umgibt. Bei einer Gürtelfestung führten sie vom Hauptwerk zu den Außenwerken bzw. Vorwerken und verbanden auch diese untereinander.[1] Man hatte sich damit im Festungsbau dem vom 17. bis ins 19. Jahrhundert im Militär allgemein gebräuchlichen Begriff für Verbindungen angeschlossen. In dieser Zeit wurden auch die Operationslinien der Heere als Kommunikation bezeichnet. Die Art der Kommunikationen hing von den jeweiligen Gegebenheiten und Geländeformationen ab. Es gab Wallstraßen, Ringstraßen, gedeckte Wege und Poternen.

Beispiele

Nach der Auflassung von Festungen im 19. Jahrhundert wurde diese Bezeichnung bei Neubebauungen häufig als Straßennamen übernommen (allerdings wurden im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert während der Dominanz der französischen Sprache in Deutschland zahlreiche Verbindungsstraßen oder durchgehende Eisenbahnlinien als „communicationen“ bezeichnet, die nichts mit dem Festungsbau zu tun haben[4]).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Festung. In: Rüstow: Militärisches Handwörterbuch. 1859
  2. Communication am Neuen Thor. In: Berliner Adreßbuch, 1849, Teil 2, S. 20.
  3. Einige Beispiele:
  4. Der Duden von 1908 definiert daher Kommunikation ganz allgemein: „Verbindung (im Verkehr)“.