Korea-Tanne

Korea-Tanne (Abies koreana)

Systematik
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Abietoideae
Gattung: Tannen (Abies)
Sektion: Balsameae
Art: Korea-Tanne
Wissenschaftlicher Name
Abies koreana
E.H.Wilson

Die Korea-Tanne (Abies koreana) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).

Beschreibung

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Habitus im Habitat Jirisan, Korea
Zweig mit Nadelblättern
Männliche Zapfen
Bestäubungsfähiger weibliche Zapfen
Reifer Zapfen und geflügelte Samen

Vegetative Merkmale

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Die Korea-Tanne wächst als ein immergrüner Baum. Sie bildet eine meist breit kegelförmige Baumkrone mit in Etagen waagrecht abstehenden Ästen aus. Sie erreicht Wuchshöhen bis 10–12 Metern, bisweilen auch bis zu 18 Metern. Die Korea-Tanne ist langsam wachsend mit Jahrestrieben von etwa 10 bis 15 Zentimetern.

Die Borke des Stammes ist glänzend dunkelolivbraun bis schwarz und mit Lentizellen gesprenkelt. Die Rinde der Zweige ist blassbraun bis graurosa getönt und leicht behaart. Die eiförmigen Knospen sind zunächst blassbraun, später harzig und weiß.

Die Nadelblätter sind etwa 1 Zentimeter (bisweilen auch bis 2,5 Zentimeter) lang und 2 Millimeter breit. Sie sind am Ende stumpf, selten auch etwas zugespitzt. Sie stehen fast rings um den Zweig und sind dicht bürstenförmig angeordnet. Die meisten Nadeln stehen senkrecht ab, einige sind auch auf der Oberseite zurückgebogen und einige auf der Unterseite vorwärts gebogen. Die Nadeln sind oberseits glänzend dunkelgrün; auf der Unterseite weisen sie zwei breite hellweiße Bänder auf und erscheinen deshalb weiß.

Generative Merkmale

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Die Korea-Tanne ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), es gibt weibliche und männliche Zapfen an einem Exemplar. Die männlichen Zapfen sitzen gehäuft zwischen den Nadelblättern der Seitentriebe über die ganze Baumkrone verteilt; sie sind 4 bis 5 Millimeter klein und kugelig; wenn sie sich öffnen sind sie etwa 1 Zentimeter lang und hellgelb.

Die weiblichen Zapfen setzen oberseits auf den Zweigen an; sie sind 2 bis 5 Zentimeter lang und schlank. Die jungen weiblichen Zapfen sind zunächst gelblichgrün, hellrosa oder blass purpurfarben mit zurückgeschlagenen Deckschuppen. Die Zapfen stehen immer aufrecht am Zweig (im Gegensatz zu den hängenden und als Ganzes herabfallenden Fichten-Zapfen). Die Achse (Spindel) des Zapfens verbleibt am Baum, während die Schuppen einzeln abfallen. Die reifen Zapfen sind 5 bis 7 Zentimeter lang und 2 bis 3 Zentimeter breit. Sie sind dunkelblau mit vorragenden, stark zurückgebogenen Deckschuppen, die mit ihrer gelben bis braunen Färbung einen auffälligen Kontrast zur dunkelblauen Grundfarbe der Zapfen bilden. Die vollreifen Zapfen färben sich dunkelviolett bis braun und sind oft sehr harzig. Die Zapfenbildung setzt im Gegensatz zu den meisten anderen Tannenarten bereits bei Pflanzen unter 1 Meter Wuchshöhe zahlreich ein. Die Samen sind purpurfarben mit rotbraun getöntem Flügel.

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]

Vorkommen

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Die Korea-Tanne ist in Korea inklusive der südlich vorgelagerten Insel Jeju-do (früher Quelpaert genannt) heimisch. Sie kommt in Höhenlagen bis etwa 1000 Metern vor.

Systematik und botanische Geschichte

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Die Korea-Tanne ist 1913 nach Großbritannien eingeführt worden.[2] Das Typusmaterial wurde 1917 durch E. H. Wilson in Hallai-San auf der koreanischen Insel Quelpaert, gesammelt und mit der Sammelnummer 9486 hinterlegt. Die Erstbeschreibung von Abies koreana erfolgte 1920 durch den englisch-nordamerikanischen Botaniker und Pflanzenjäger Ernest Henry Wilson in Four new conifers from Korea. im Journal of the Arnold Arboretum, Band 1, S. 188.[3]

Abies koreana gehört zur Untersektion Medianae in der Sektion Balsameae innerhalb der Gattung der Tannen (Abies).

Nutzung

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In den gemäßigten Gebieten wird die Korea-Tanne als Zierpflanze wegen ihrer attraktiven Benadelung und der früh einsetzenden reichen Zapfenproduktion in Parks und Gärten verwendet. Standortansprüche: Sonne bis lichter Schatten; kühl-feucht; frisch bis feucht; sauer bis schwach alkalisch; nährstoffreiche, sandig-lehmige oder lehmige Substrate; windgeschützt. Die Korea-Tanne ist frosthart, aber spätfrostgefährdet.

Es ist eine Vielzahl von Ausleseformen entstanden. Auswahlziele sind überwiegend Zwergwuchs und auffällige Nadelfärbung; Letzteres wird bei vielen Formen durch verdreht wachsende Nadeln erreicht, die dadurch ihre silbrigweiß glänzenden Unterseiten zeigen. Bei einigen Formen sind auch Farbvarianten der Zapfen gezüchtet worden.

Die Korea-Tanne wurde auch erfolgreich mit der Felsengebirgs-Tanne (Abies lasiocarpa) gekreuzt. Die Form ‘Waldgrenze’ ist eine Kreuzung Abies koreana × Abies lasiocarpa ‘Glauca’.

Quellen

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Literatur

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Einzelreferenzen

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  1. Tropicos. [1]
  2. Alan Mitchell, übersetzt und bearbeitet von Gerd Krüssmann: Die Wald- und Parkbäume Europas: Ein Bestimmungsbuch für Dendrologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg und Berlin 1975, ISBN 3-490-05918-2.
  3. Abies koreana im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
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Commons: Korea-Tanne (Abies koreana) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien