Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 51′ N, 11° 12′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Weimarer Land | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kranichfeld | |
Höhe: | 301 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,1 km2 | |
Einwohner: | 3313 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 143 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 99446–99448 | |
Vorwahl: | 036450 | |
Kfz-Kennzeichen: | AP, APD | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 71 046 | |
LOCODE: | DE KHF | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Alexanderstraße 7 99448 Kranichfeld | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jörg Bauer[2] (AfK) | |
Lage der Stadt Kranichfeld im Landkreis Weimarer Land | ||
Kranichfeld ist eine Landstadt im Mittleren Ilmtal im Südwesten des Landkreises Weimarer Land und Sitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.
Kranichfeld liegt im bewaldeten Hügelland der Ilm-Saale-Platte in einem Talkessel der Ilm. Die mittlere Höhenlage beträgt etwa 300 Meter ü. NN.
Der Ort besteht aus der Kernstadt Kranichfeld und den separat liegenden Ortsteilen Stedten (Ilm) und Barchfeld. Am 1. Januar 1976 wurde die damalige Gemeinde Stedten/Ilmtal in die Gemeinde Barchfeld a.d. Ilm eingegliedert, die wiederum am 9. April 1994 in die Stadt Kranichfeld eingemeindet wurde.[3]
Nach Wolfgang Kahl wurde Kranichfeld urkundlich 842–856 ersterwähnt.[4]
Kranichfeld war ursprünglich zweigeteilt in den Planhof und das Judendorf. 1233 besaß der Mainzer Bischof die Lehnshoheit. Sie war als Pfand im Besitz der Schwarzburger, 1398 kam das Pfand an die Wettiner. Lehnsnehmer waren die Herren von Kranichfeld, welche die Oberburg erbauten, die erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt wird, sowie etwas später die Niederburg. 1172 wurde die Herrschaft Kranichfeld in die Obere und die Niedere Herrschaft geteilt. Das Geschlecht der Kranichfelder erlosch um 1380 im Mannesstamm, ihr Erbe fiel an die Burggrafen von Kirchberg. Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Verkauf von Schloss und Herrschaft Ober-Kranichfeld 1453 an das Haus Reuß, in das eine Tochter aus dem Hause Kirchberg eingeheiratet hatte. Die Unterherrschaft (Nieder-Kranichfeld) hingegen kam 1455 an die Grafen von Gleichen-Blankenhain.[5] Diese starben 1631 aus, woraufhin das Lehen an das Erzstift Mainz heimfiel. Dieses verkaufte 1639 die Lehen Burg Gleichen, Burg Blankenhain und die Niederburg Kranichfeld an Melchior von Hatzfeld, einen Feldherrn im Dreißigjährigen Krieg. Er starb 1658 unvermählt und wurde von seinem Bruder Hermann von Hatzfeldt beerbt. Die Hatzfelder lebten jedoch in anderen Regionen, auf Schloss Haltenbergstetten in Mittelfranken oder im niederschlesischen Trachenberg. Der letzte Nachfahre dieser Linie, Friedrich Karl Franz Cajetan, Fürst von Hatzfeld-Gleichen-Trachenberg (1773–1794), starb ohne Nachkommen; daraufhin fiel das Lehen an der Gleichener Grafschaft, einschließlich Nieder-Kranichfeld, wiederum zurück an das Mainzer Erzbistum.
Von 1615 bis 1920 gehörte Ober-Kranichfeld zu verschiedenen thüringischen Fürstentümern, zuletzt seit 1826 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. 1650 erhielt der Ort das Stadtrecht. Die Unterherrschaft gehörte den Grafen zu Schwarzburg, ab 1803 Preußen, ab 1815 Sachsen-Weimar-Eisenach. Trotz herrschaftlicher Teilung bildete Kranichfeld aber stets eine Gemeinde. 1830 hatte sie 1300 Einwohner, 1888 erhielt sie Eisenbahnanschluss. Durch Gebietstausch waren die Ortsteile ab 1912 unter der Herrschaft Sachsen-Meiningens vereinigt.
Kranichfeld hat eine interessante Burgengeschichte. Fünf befestigte Anlagen (Burgen und Schlösser) sind nachgewiesen:[6][7]
Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 54,7 % zu folgendem Ergebnis:[8]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
CDU | 29,0 % | 4 |
FDP/Freie Bürger | 17,2 % | 3 |
Aktiv für Kranichfeld (AfK) | 53,8 % | 9 |
Das Wappen, das dem der Grafen von Kranichfeld entstammt, zeigt auf weißem (heraldisch: silbernem) Grund auf grünem Feld (Blattwerk) stehend einen gelben (heraldisch: goldenen) Kranich, einen Stein in der erhobenen rechten Kralle haltend, über dem Kranich eine blaue Wolke, aus der eine Hand mit rotem Ärmel einen grünen Palmenzweig reicht, darunter in schwarz die Jahreszahl 1650.
In der Stadtgeschichte waren lange Zeit auch Wappen gebräuchlich, die nur den Kranich mit Stein zeigten. Bis in die 1980er-Jahre zeigte das Wappen auf weißem Grund einen hinter sich sehenden (heraldisch: widersehenden) gelben Kranich mit schwarzem Schweif, einen Stein in der erhobenen rechten Kralle haltend. Das Wappen zeigte kein grünes Feld unter dem Kranich, keine Wolke mit Arm und Palmenzweig und keine Jahreszahl 1650. Eine ältere Version bis in die 1920er Jahre war mit grünem Feld und rein goldenem Kranich versehen.
In einem Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld wurde die Auflösung des Städtepartnerschaftsvereines fälschlicherweise als Beendigung der Städtepartnerschaft verstanden. Dies ist nicht der Fall. Die Partnerschaften mit Höchstadt a. d. Aisch und Diemelstadt bestehen weiterhin.
Größtes Unternehmen in Kranichfeld ist die Neumann Bauelemente GmbH mit 90 Mitarbeitern (2007) sowie die Firma Mühl24 GmbH, Großhandel für Baustoffe sowie Sanitär und Fliesen.
Kranichfeld liegt an der Landesstraße 3087 Ilmenau–Bad Berka, einem früheren Teilstück der B 87. Weitere Straßen sind die Landesstraße 1052 nach Erfurt, zur A 4 und zum Stausee Hohenfelden sowie die Kreisstraße 310 nach Teichel, einem Stadtteil von Rudolstadt.
Mit dem Bahnhof Kranichfeld besteht ein stündlicher Bahnanschluss an die rund 25 Kilometer lange Ilmtalbahn nach Weimar über Bad Berka. Die Ilmtalbahn endet in Kranichfeld. Planungen, sie bis nach Stadtilm zur Bahnstrecke Arnstadt–Saalfeld zu verlängern, wurden schon Anfang des 20. Jahrhunderts verworfen.
Die Aufgaben der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung wurden auf den Wasser-/Abwasserzweckverband Arnstadt und Umgebung übertragen.
Für sein Engagement zum Erhalt des Baumbachhauses in Kranichfeld erhielt im September 2006 Walter Scheel die Ehrenbürgerwürde der Stadt.