Kunibert Leopold Franz Zinner wurde in Kirchberg am Wechsel geboren und kam als zweijähriges Kind nach St. Peter in der Au und besuchte dort die Volksschule. Er besuchte das Gymnasium in Seitenstetten und Melk und die Fachschule für Holzbildhauerei in Hallstatt. Er studierte Bildhauerei bei Anton Hanak in Wien. Ab 1928 arbeitete er als Bildhauer und Maler sowie als Musiker, Organist und Komponist in St. Peter in der Au.
Sein Bruder Emmerich Zinner war NS-Bürgermeister in Waidhofen an der Ybbs. Kunibert Zinner war bereits während der Zeit des NSDAP-Verbots in Österreich Parteimitglied („Illegaler“) gewesen. In dieser Zeit hatte er unter anderem „Führerbüsten“ angefertigt und in St. Peter in der Au in Arrest gesessen.[1] 1939 wurde Kunibert Zinner durch die Reichskulturkammer unter Reichsminister Joseph Goebbels zum ehrenamtlichen Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste, Gau Niederdonau, bestellt.[2]
Einer seiner Söhne war der Astrophysiker Ernst K. Zinner (1937–2015).
1962 Kriegerdenkmal mit Reliefpfeiler Christus mit sterbendem Soldat an der Kirchhofmauer der Pfarrkirche Engstetten
1962 Überlebensgroßer Kruzifix an der Chorschlusswand in der Pfarrkirche hl. Nikolaus von der Flüe in Vestenthal in Haidershofen
1965 Kriegerdenkmal mit Pietàrelief an der Pfarrkirche Reinsberg in Niederösterreich
1966 Kriegerdenkmal Christus mit sterbendem Soldat im Kirchhof der Pfarrkirche Wolfsbach
1967 Vogelhändler-Brunnen vor der Hauptschule in St. Peter an der Au zum 125. Geburtstag des Komponisten Carl Zeller
1968 Holzreliefkreuzweg in der Pfarrkirche hl. Nikolaus von der Flüe in Vestenthal in Haidershofen
1975 Kreuzwegreliefs in der Pfarrkirche Hl. Familie in Kematen an der Ybbs
1981 Skulptur Hl. Familie im Spitzgiebelfeld des Portals der Pfarrkirche Ertl
Sein musikalisches Werk umfasst 4 Symphonien, 2 Messen, 1 Walzer, 2 Märsche, 1 Romanze für Orchester, 110 Violinduette, 61 Sonaten für Violine und Klavier, 43 Klaviertrios sowie diverse Chöre und Lieder
↑Landesberufsschule Amstetten. Abgerufen am 30. August 2018 (1937 in der Mozartstraße 3 erbaut, Bild der Schule und der Skulptur).
↑ abcGerhard Ziskovsky: Der Nationalsozialismus in Bezirk und Stadt Amstetten. NÖ Institut für Landeskunde, 2021, doi:10.52035/noil.2021.gz.amstetten (land-noe.at [PDF; abgerufen am 2. Dezember 2023]).