L3/33

Erbeuteter L3/33 in Nordafrika 1940

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2
Länge 3,03 m
Breite 1,40 m
Höhe 1,20 m
Masse 2,7 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung ca. 12–6 mm
Hauptbewaffnung 1 × 6,5-mm-Breda-MG (bzw. andere Version)
Beweglichkeit
Antrieb Vierzylinder Fiat CV 3-005
x kW (43 PS)
Federung Blattfeder
Geschwindigkeit 27,3 km/h
Leistung/Gewicht 13,87 PS/t
Reichweite 130 km (Straße)

Die L3/33 bzw. Carro Veloce 33 war eine italienische Tankette, die Anfang der 1930er Jahre entwickelt wurde und vor sowie während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde.

Hintergrund

Das Königreich Italien war eine der Siegermächte des Ersten Weltkriegs und als Siegernation gab es keine Rüstungsbeschränkungen, doch waren sowohl die industriellen als auch die finanziellen Möglichkeiten der 1920er Jahre sehr eingeschränkt. Ende der 1930er war Italien stark im spanischen Bürgerkrieg engagiert. Hinzu kommt, dass in Italien selbst, sowie auch in den Nachbarstaaten schmale Straßen und vielfach gebirgiges Gelände dominierten und die Ausrüstung potentieller Gegner grundsätzlich keine Projekte für große Panzertypen erforderten. Die leichte Tankette war ein Fahrzeug, das für die Schnelle Truppe (Kavallerie- und Bersaglieri-Einheiten) und die italienische Panzertruppe beschafft wurde. Nach dem italienischen Waffenstillstand mit den Alliierten, rüstete die Wehrmacht, nach einer ersten Entwaffnung, die neu aufgestellte Guardia Nazionale Repubblicana der Italienischen Sozialrepublik aus.

Entwicklung

Carden-Loyd Mk VI

Diese Fahrzeuge der italienischen Armee stammten vom Carden-Loyd Mk VI ab, welche Ende der 1920er gekauft worden waren. Der erste eigene darauf basierende Typ war das Carro Veloce 29 (CV 29), der zum Vorläufer des CV 33 wurde. Mit der Entwicklung beauftragt war die Firma Ansaldo, die bei den Versuchen zum CV 29 die neuen Aufbauten teilweise noch auf die Originalfahrgestelle der gekauften Carden-Loyd Fahrzeuge montierte.

CV 33

Im Jahr 1933 wurde eine produzierbare Version der Tankette vorgestellt und eingeführt. Das Modelljahr wurde Teil der Fahrzeugbezeichnung. Im folgenden Jahr wurden einige Änderungen am Entwurf vorgenommen, die zusammengeführt die 2. Serie der CV 33 begründeten.

Die Abkürzung „L3“ steht für leichte Tankette/3 Tonnen, „CV“ für „Carro Veloce“, die zweistelligen Zahlen für den Produktionsbeginn der Varianten.[1]

CV 35

Eine produktionstechnische Änderung, Verschraubung der Schutzbleche statt Verschweißen, stellte eine größere Änderung am Fahrzeug dar, die zu einem neuen Modell führte.

Im Jahr 1935 entwickelt, gingen die neuen Fahrzeuge ab 1936 als L3/35 beziehungsweise CV 35 an die Truppen.

Bei der Wehrmacht wurde das Fahrzeug in der Loseblattsammlung Kennblätter fremden Geräts unter der Bezeichnung Panzerkampfwagen L/3-35 (i) geführt.

CV 38

Die letzte Modelländerung erfolgte 1938 mit einem veränderten Federungssystem und einer neuen Kette, diese wurde inoffiziell CV 38 und dann L38 genannt.

Produktion

Hauptsächlich in den 1930er-Jahren wurden etwa 1400 Stück produziert.

Einsatz

Eingesetzt wurde der L3/33 im Spanischen Bürgerkrieg in den Reihen des italienischen Corpo Truppe Volontarie. Dem sowjetischen T-26 auf Seite der Republikaner war er aufgrund seiner ungenügenden Bewaffnung und der schwachen Panzerung nicht gewachsen.

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die Tanketten die Hauptausrüstung der motorisierten Einheiten Italiens. Die Vorteile der Tanketten waren ihre geringe Größe, ihre Wendigkeit und die für die damalige Zeit hohe Geschwindigkeit von 42km/h, was für die Aufklärung bei und zur Verstärkung von Infanterieeinheiten genutzt werden konnte.

Im Zweiten Weltkrieg ergab sich allerdings ein sehr negatives Bild. Die Tanketten-Einheiten erlitten in Nordafrika schwere Verluste, da sie häufig wie Panzereinheiten eingesetzt wurden und den britischen Panzern vom Typ Matilda oder Crusader prinzipiell weit unterlegen waren. Bereits im Jahr 1940 war der L3/33 für den Fronteinsatz völlig ungeeignet. Denn die schwache Standardbewaffnung, die nur aus einem oder zwei MG bestand, und die eigene schwache Panzerung, deren Stärke an keiner Stelle mehr als 12 mm betrug, machte sie, in den Konflikten, an denen Italien beteiligt war, wie auch die deutschen Panzerkampfwagen I, die britischen Light Tank Mk VI und die polnischen TKS, zu keinem ernsthaften Gegner für die aktuellen Panzertypen ihrer Gegner.

Einige Fahrzeuge überstanden jedoch den Zweiten Weltkrieg und wurden später bei den italienischen Polizeiverbänden eingesetzt.

Auch heute existieren noch einige Museums- und Sammlungsfahrzeuge.

Varianten und Versionen

Versionen

Varianten

In der zweiten Version waren sowohl Flammöltank als auch Pumpe im Fahrzeug untergebracht. Bei der dritten Lösung war ein Flammöltank auf dem Motordeck montiert, um den Anhänger zu vermeiden, der beim Rangieren Probleme machen konnte, was jedoch in beiden Fällen den Flammölvorrat sehr reduzierte.

Technische Daten

Importeure

Vergleichbare Typen

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nicola Pignato: Italian Medium Tanks in Action. 2001, ISBN 978-0-89747-426-9.