Ladispoli
Ladispoli (Italien)
Ladispoli (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Metropolitanstadt Rom (RM)
Koordinaten 41° 57′ N, 12° 5′ OKoordinaten: 41° 56′ 53″ N, 12° 4′ 40″ O
Höhe m s.l.m.
Fläche 25 km²
Einwohner 40.593 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 00055
Vorwahl 06
ISTAT-Nummer 058116
Bezeichnung der Bewohner Ladispolani
Schutzpatron San Giuseppe
Website Ladispoli

Strandpromenade

Ladispoli ist eine Stadt mit 40.593 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Metropolitanstadt Rom in der italienischen Region Latium.

Geographie

Lage von Ladispoli in der Provinz Rom

Lage

Ladispoli liegt 40 km westlich von Rom und 32 km südöstlich von Civitavecchia. Es erstreckt sich in der Ebene am Fuße der Sabatiner Berge entlang der Küste des Tyrrhenischen Meers.

Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 4 (sehr wenig gefährdet).[2]

Ortsteile und Nachbargemeinden

Neben der Kernstadt, die ein modernes Aussehen hat, gehören zur Gemeinde die Ortsteile Caerevetus, Cerreto und San Nicola – Monteroni. Das neben der großen Burg nur aus wenigen Häusern bestehende Palo liegt an der Stelle des antiken Alsium. Am südlichen Stadtrand wurde in den 1960er Jahren der Badeort Marina di San Nicola gegründet. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 0 bis 50 m ü. M.

Ladispolis Nachbargemeinden sind Cerveteri und Fiumicino.

Verkehr

Geschichte

Zu Zeiten der Etrusker befand sich dort, wo heute Ladispoli liegt, die lateinische Kolonie Alsium,[3] ein Hafen der etruskischen Stadt Caere (Cerveteri).

Während der republikanischen und besonders während der Zeit des römischen Imperiums wurde dieser Ort vom Adel als Ferienort genutzt. Im 2. Jahrhundert befand sich in Alsium eine kaiserliche Villa des Antoninus Pius, die mehrfach in der Korrespondenz des Rhetors Marcus Cornelius Fronto genannt wird; sie ist wohl identisch mit der weitläufigen Villenruine in Marina di S. Nicola. Im 6. Jahrhundert wurde Alsium während des Krieges des oströmischen Kaisers Justinian I. gegen das Ostgotenreich durch dessen König Totila belagert und zerstört.

Um 1500 entstand auf den Überresten einer mittelalterlichen Befestigung die Burg Palo. Der Name stammt wahrscheinlich von Palus (‚Sumpf‘), da das umliegende Gebiet sehr sumpfig war.

Die Burg war Lehen der Familie Orsini, welche aus Schuldengründen gezwungen war, sie 1693 an die Familie Odescalchi zu verkaufen. Die neuen Eigentümer verkauften sie ihrerseits an den Herzog Onofrio del Grillo aus Genua und den Marchese Carlo Loffredo aus Treviso. Erst 1870 kehrte sie wieder zurück in den Besitz der Familie Odescalchi, die noch heute Eigentümerin ist.

Livio Odescalchi, der seit 1881 Herr von Palo war, verzichtete 1884 auf die Burg und vermachte sie seinem zweitgeborenen Sohn Ladislao, der sie zu seiner Residenz machte. In der Zwischenzeit hatten viele Bauern, Fischer und Handwerker in ihrem Schutze Hütten errichtet. Deshalb entschloss sich Ladislao 1880, zusammen mit dem Ingenieur Vittorio Cantoni ein Konsortium zu gründen, um das Gebiet zwischen den Bächen Vaccina und Sanguinara zu erschließen und die Siedlung, die seinen Namen trägt, zu gründen.

Bevölkerungsentwicklung

Politik

Bürgermeister und Gemeinderat

Crescenzo Paliotta (PD) wurde im Juni 2007 zum Bürgermeister gewählt und 2012 bestätigt. Sein Mitte-links-Bündnis stellt mit 9 von 16 Sitzen auch die Mehrheit im Gemeinderat.[4]

Bürgermeister von Cerveteri:

Städtepartnerschaften

Folgende Städte sind Partnerstädte von Ladispoli:[5]

Sehenswürdigkeiten

Torre Flavia

Wirtschaft

Ladispoli ist ein landwirtschaftliches Zentrum. Berühmt ist der Ort für den Anbau von Artischocken. In der dritten Aprilwoche findet jeweils die Sagra del Carciofo, das Artischockenfest, statt.

Filmografie

Die folgenden Filme wurden in Ladispoli gedreht:

Persönlichkeiten

Die Schauspielerin Laura Antonelli (1941–2015) lebte von 2009 bis zu ihrem Tod 2015 in dieser Gemeinde.

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Italienischer Zivilschutz (Memento des Originals vom 9. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.protezionecivile.it
  3. Christian Hülsen: Alsium. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Spalte 1639 f.
  4. Information des Innenministeriums (Memento des Originals vom 21. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/comunali.interno.it, abgerufen am 23. Mai 2012
  5. comune-italia.it – Città gemellate con Ladispoli