Die nächste Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien findet voraussichtlich im Herbst 2025 statt. Eine frühere Wahl nach vorzeitiger Auflösung des Landtags und Gemeinderats ist jedoch möglich.
Bei der Landtagswahl 2020 konnte die SPÖ unter Bürgermeister Michael Ludwig nach dem Abwärtstrend der letzten Wahlen ihr Ergebnis von 2015 verbessern und wurde mit 41,6 % erneut stärkste Partei. Die Grünen unter Birgit Hebein verbesserten sich ebenfalls und erreichten mit 14,8 % ihr bisher bestes Ergebnis in Wien. Auch die NEOS unter Christoph Wiederkehr konnten geringe Zugewinne verbuchen und erreichten 7,5 %. Die größte Gewinnerin war die ÖVP mit Bundesfinanzminister Gernot Blümel als Spitzenkandidat: Nachdem die Partei 2015 noch ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten hinnehmen musste, konnte sie ihren Wähleranteil nun mehr als verdoppeln und erhielt 20,4 % der Stimmen. Die einzige Verliererin der Wahl war die FPÖ unter Dominik Nepp, welche mehr als zwei Drittel ihres Wähleranteils verlor und mit 7,1 % ihr schlechtestes Ergebnis seit der Landtags- und Gemeinderatswahl 1983 erreichte. Das neu angetretene Team HC Strache schaffte den Einzug mit 3,3 % nicht, ebenso die Kleinparteien LINKS mit 2,1 %, die Bierpartei mit 1,8 % und SÖZ mit 1,2 %. Andere Kleinparteien spielten keine Rolle.[1]
2020 waren 1.133.010 Personen wahlberechtigt, davon 597.027 Frauen und 535.983 Männer.[2] Die Wahlbeteiligung sank stark auf 65,27 %, dies war allerdings noch eine höhere Beteiligung als bei der Landtagswahl 2005 mit der bisher niedrigsten Wahlbeteiligung von 60,81 %. Der Anteil an Briefwahlstimmen erreichte im Zuge der Corona-Pandemie mit 28,34 % einen neuen Höchststand.[1][3]
Nach Sondierungen zwischen der Bürgermeisterpartei SPÖ jeweils mit ÖVP, Grünen und NEOS entschied sich die SPÖ zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit den NEOS anstatt mit dem bisherigen Koalitionspartner, den Grünen.[4] Einer Koalition mit der ÖVP wurde aufgrund von wenig inhaltlichen Übereinstimmungen eine Absage erteilt.[5] Mit der FPÖ kam für die SPÖ keine Koalition infrage.[6]
Am 16. November 2020 wurden die ersten Inhalte des neuen Koalitionsvertrages vorgestellt.[7] Am 24. November 2020 wurde Michael Ludwig (SPÖ) mit 60 von 100 Stimmen – davon 54 von der neuen Koalition – zum Bürgermeister wiedergewählt und die neue Stadtregierung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt (Landesregierung und Stadtsenat Ludwig II).[8]
Für Landtags- und Gemeinderatswahlen in Wien gilt eine 5 %-Hürde. In der Vergangenheit hatten sich die NEOS für eine Absenkung der Sperrklausel auf 3 % eingesetzt.[9]
Im April 2024 gab Heinz-Christian Strache bekannt, mit seiner Partei Team HC Strache – Allianz für Österreich kandieren zu wollen.[10]
Gustav Jobstmann zieht einen Antritt mit der Islamischen Partei Österreichs (IPÖ) in Betracht.[11]
Im Folgenden sind sämtliche bekannte Umfragewerte sowie die zugehörigen Befragungsdaten aufgeführt[12]:
Veröffentl. | Institut/Auftraggeber | Befragte | Zeitraum | Methodik1 | SPÖ | ÖVP | GRÜNE | NEOS | FPÖ | KPÖ2 | BIER | MFG | Sonst. |
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29.06.2024 | IFDD/W24 | 1000 | 24.–27.06.2024 | O | 36 % | 12 % | 12 % | 8 % | 19 % | 4 % | 7 % | — | 2 % |
02.04.2024 | IFDD/W24 | 1000 | 21.–26.03.2024 | O | 36 % | 11 % | 11 % | 8 % | 21 % | 4 % | 8 % | — | 1 % |
23.12.2023 | IFDD/W24 | 1026 | 14.–19.12.2023 | O | 37 % | 11 % | 11 % | 8 % | 21 % | 3 % | 7 % | — | 2 % |
09.10.2023 | Unique Research/HEUTE | 813 | 02.–05.10.2023 | T+O | 35 % | 10 % | 8 % | 8 % | 23 % | 3 % | 12 % | — | 1 % |
25.09.2023 | IFDD/W24 | 1000 | 18.–22.09.2023 | O | 39 % | 12 % | 12 % | 7 % | 20 % | 3 % | 5 % | — | 2 % |
08.06.2023 | IFDD/WH Media | 1000 | 03.–05.06.2023 | O | 40 % | 13 % | 11 % | 7 % | 20 % | 3 % | 6 % | — | — |
01.12.2022 | IFDD/WH Media | 1000 | 25.–29.11.2022 | O | 42 % | 11 % | 9 % | 7 % | 19 % | — | 8 % | — | 4 % |
12.09.2022 | IFDD/WH Media | 1000 | 05.–09.09.2022 | O | 42 % | 11 % | 10 % | 8 % | 16 % | — | 8 % | 2 % | 3 % |
10.07.2022 | TCS-Heuritsch/n. a.3 | 1000 | Juni 2022 | T+O | 47 % | 10 % | 10 % | 8 % | 18 % | — | — | 4 % | 3 % |
05.05.2022 | IFDD/WH Media | 1250 | 25.–28.04.2022 | O | 47 % | 11 % | 10 % | 9 % | 14 % | — | 5 % | 3 % | 1 % |
27.02.2022 | IFDD/Kronen Zeitung | 800 | 21.–25.02.2022 | O | 46 % | 12 % | 9 % | 8 % | 14 % | — | 6 % | 4 % | 1 % |
26.02.2022 | OGM/Kurier | 802 | 22.–24.02.2022 | O | 47 % | 13 % | 11 % | 8 % | 13 % | — | 3 % | 3 % | 2 % |
09.02.2022 | Market/DER STANDARD | 805 | 03.–07.02.2022 | P+O | 46 % | 14 % | 13 % | 10 % | 9 % | — | — | 3 % | 5 % |
11.10.2020 | Landtagswahl[13] | — | — | — | 41,6 % | 20,4 % | 14,8 % | 7,5 % | 7,1 % | 2,1 % | 1,8 % | — | 6,6 % |
1 laut den VdMI-Qualitätsrichtlinien sind reine Online-Befragungen für Sonntagsfragen nicht geeignet.[14] T = Telefonisch, O = Online, P = Persönlich 3 Diese Umfrage wurde laut Medienberichterstattung von einem Mitglied der FPÖ durchgeführt[15][16][17] und deren Auftraggeber wird nicht genannt, was den gängigen Richtlinien des Verbands der Markt- und Meinungsforschungsinstitute widerspricht.[18] Siehe dazu auch Mitläufereffekt. |
Ältere Umfragen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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