Wappen Deutschlandkarte
Langenwetzendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Langenwetzendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 41′ N, 12° 6′ OKoordinaten: 50° 41′ N, 12° 6′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Greiz
Erfüllende Gemeinde: für Hohenleuben
Höhe: 338 m ü. NHN
Fläche: 58,41 km2
Einwohner: 4117 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07957
Vorwahl: 036625
Kfz-Kennzeichen: GRZ, ZR
Gemeindeschlüssel: 16 0 76 039
Gemeindegliederung: 16 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Platz der Freiheit 4
07957 Langenwetzendorf
Website: www.langenwetzendorf.de
Bürgermeister: Kai Dittmann (CDU)
Lage der Gemeinde Langenwetzendorf im Landkreis Greiz
KarteAuma-WeidatalBad KöstritzBerga-WünschendorfBethenhausenBockaBrahmenauBraunichswaldeCaaschwitzCrimlaEndschützGauernGreizGroßensteinHarth-PöllnitzHilbersdorfHirschfeldHohenleubenHundhauptenKauernKorbußenKraftsdorfLangenwetzendorfLangenwolschendorfLederhoseLindaLindenkreuzMohlsdorf-TeichwolframsdorfMünchenbernsdorfPaitzdorfPölzigReichstädtRonneburgRückersdorfSaaraSchwaaraSchwarzbachSeelingstädtTeichwitzWeidaWeidaWeißendorfZedlitzZeulenroda-TriebesThüringen
Karte

Langenwetzendorf ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz.

Geographie

Langenwetzendorf liegt im Thüringer Schiefergebirge und erstreckt sich entlang der Leuba über eine Länge von etwa vier Kilometern. Die nächsten größeren Orte sind die Kreisstadt Greiz und die Stadt Zeulenroda-Triebes.

Gemeindegliederung

Gemeindegliederung

Zu Langenwetzendorf gehören seine zwischen 1992 und 2023 eingemeindeten Ortsteile Daßlitz, Erbengrün, Göttendorf, Hain, Hainsberg, Hirschbach, Kühdorf, Langenwetzendorf, Lunzig mit ehemaligem Ortsteil Kauern, Naitschau, Neuärgerniß, Neugernsdorf, Nitschareuth, Wellsdorf, Wildetaube mit den ehemaligen Ortsteilen Altgernsdorf und Wittchendorf, und Zoghaus.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gebietskörperschaften sind die ebenfalls zum Landkreis Greiz gehörenden Städte Hohenleuben, Weida, Berga-Wünschendorf, Greiz und Zeulenroda-Triebes.

Geschichte

Langenwetzendorf
Kuxmühle
Dorfkirche Langenwetzendorf

Der Ort wurde im Jahr 1268 erstmals als „Wiczendorf“ urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er als sogenanntes Waldhufendorf mit der Leuba als Mittelachse gegründet worden.[2]

Die Lage an der Leuba ist auch der Hauptgrund für den Bau der noch nachweisbaren Mühlen:

Um 1793 unterstand Langenwetzendorf, im Gegensatz zu seinen heutigen Ortsteilen, der „Pflege Reichenfels“, zu der weiterhin die Burg Reichenfels, Hohenleuben und Triebes gehörten. Diese unterstand bis 1918 dem Fürstentum Reuß jüngerer Linie, Seitenlinie Reuß-Köstritz der Schleizer Linie.[4] Im Rahmen der Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung wurde 1852 das Landratsamt Schleiz eingerichtet, dem Langenwetzendorf als Exklave bis zu seiner Auflösung im Jahr 1871 angehörte. Anschließend unterstand der Ort dem Landratsamt Gera.[5] Nach der Novemberrevolution 1918 gehörte Langenwetzendorf zum Freistaat Reuß j. L., der sich aber schon 1919 mit dem Freistaat Reuß ä. L. zum Volksstaat Reuß mit der Hauptstadt Gera vereinigte, welcher wiederum 1920 im Land Thüringen aufging. Langenwetzendorf gehörte seit 1919 zum Bezirksverband Greiz, der aus dem Landratsamt Greiz in veränderter Abgrenzung hervorging. Nachdem 1920 das neue Land Thüringen gegründet worden war, kam es 1922 zu einer umfassenden Gebietsreform. Langenwetzendorf gehörte seitdem zum thüringischen Landkreis Greiz.

Im April 1945 wurde Langenwetzendorf von Soldaten der US-Armee besetzt, denen ab Ende Juni die Rote Armee folgte. Bei der Verwaltungsreform von 1952 in der DDR wurde das Land Thüringen aufgelöst und der Landkreis Greiz aufgeteilt, wodurch Langenwetzendorf seitdem zum Kreis Zeulenroda im Bezirk Gera gehörte. Seit 1990 lag der Ort im thüringischen Landkreis Zeulenroda, der 1994 im Zuge der Gebietsreform im Land Thüringen dem Landkreis Greiz angegliedert wurde.

Im Juli 2006 scheiterte eine angestrebte Fusion mit der Gemeinde Vogtländisches Oberland in zwei Anläufen, siehe dazu Geschichte des Vogtländischen Oberlandes.

Zum 31. Dezember 2012 wurde die Gemeinde Vogtländisches Oberland aufgelöst. Es existierten dabei zwei Varianten: In der Variante „Bürgerwille“ sollte die Gemeinde Langenwetzendorf die Ortsteile Hohndorf und Schönbach erhalten. Die Landesregierung bevorzugte hingegen die Variante „Alte Kreisgrenzen“, bei der die Gemeinde auf die Städte Greiz und Zeulenroda-Triebes aufgeteilt werden sollte.[6] Die letztgenannte Variante wurde schließlich umgesetzt, wodurch die Gemeinde Langenwetzendorf schließlich nicht erweitert wurde.

Zum 31. Dezember 2013 wurden die Gemeinden Hain, Lunzig, Neugernsdorf und Wildetaube aus der aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Leubatal eingemeindet. Gleichzeitig wurde Langenwetzendorf erfüllende Gemeinde für Hohenleuben und Kühdorf. Kühdorf wurde zum 1. Januar 2023 eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 3245
  • 1995: 3299
  • 1996: 3993
  • 1997: 4003
  • 1998: 3986
  • 1999: 3991
  • 2000: 3987
  • 2001: 3928
  • 2002: 3904
  • 2003: 3839
  • 2004: 3794
  • 2005: 3738
  • 2006: 3691
  • 2007: 3654
  • 2008: 3584
  • 2009: 3559
  • 2010: 3519
  • 2011: 3425
  • 2012: 3371
  • 2013: 4408
  • 2014: 4326
  • 2015: 4257
  • 2016: 4262
  • 2017: 4196
  • 2018: 4145
  • 2019: 4086
  • 2020: 4065
  • 2021: 4024
  • 2022: 4058
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altgernsdorf 1. Juli 1971 Eingemeindung nach Wildetaube
Daßlitz 1. Januar 1996
Erbengrün 1. Januar 1958 Eingemeindung nach Wellsdorf
Göttendorf[7] 1923 Zusammenschluss mit Neuärgerniß zu Göttendorf-Neuärgerniß
Göttendorf-Neuärgerniß 1. Juli 1992
Hain 31. Dezember 2013
Hainsberg 1. Januar 1979 bereits von 1922/23 bis 15. Juni 1924 eingemeindet
Hirschbach 1. Oktober 1922
Kauern 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Lunzig
Kühdorf 1. Januar 2023
Lunzig 31. Dezember 2013
Naitschau 8. März 1994
Neuärgerniß[7] 1923 Zusammenschluss mit Göttendorf zu Göttendorf-Neuärgerniß
Neugernsdorf 31. Dezember 2013
Nitschareuth 1. Januar 1996
Wellsdorf 8. März 1994
Wildetaube 31. Dezember 2013
Wittchendorf 1. Januar 1960 Eingemeindung nach Wildetaube
Zoghaus 8. März 1994

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Osterbrunnen Langenwetzendorf (Park)
Osterbrunnen Langenwetzendorf (Anger)

Einmal im Jahr findet das Parkfest statt. Es handelt sich dabei um ein Volksfest mit über 50-jähriger Tradition, das von den Vereinen der Gemeinde mitgestaltet wird. Als fester Termin hat sich das zweite Wochenende im Juli etabliert. Zum Abschluss des Parkfestes gibt es seit ein paar Jahren ein Höhenfeuerwerk vor der Kulisse des Parkteiches.

Eine weitere Tradition, die im Ort gepflegt wird, ist das Aufstellen eines Osterbrunnens. Dieser hat seinen festen Platz während der Osterzeit ebenfalls im Parkgelände. Er kann über vierzehn Tage besichtigt werden (eine Woche vor Gründonnerstag bis eine Woche nach Ostermontag).[8]

In den Sommermonaten steht ein idyllisches Freibad mit einer Wasserrutsche und einer 50-Meter-Bahn zur Verfügung.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Langenwetzendorf liegt an der Bundesstraße 92 (GeraGreizSchönberg) sowie an der B 94 (Schleiz–Greiz–Rodewisch). Der Ort ist an den öffentlichen Regionalverkehr der PRG Greiz angebunden.

Buslinien
Linie Betreiber Linienverlauf Anmerkung
25 PRG (Reichenbach –) GreizLangenwetzendorfZeulenroda (– Triptis) Landesbedeutsame Buslinie
26 PRG NaitschauLangenwetzendorfWildetaube Schülerverkehr

Gewerbe

Die Wirtschaft des Ortes wird von Betrieben der Landwirtschaft, vom Handwerk sowie von Dienstleistungs- und einigen Industriebetrieben (zum Beispiel Fenster- und Türenherstellung, Heckert Solar) geprägt. Im Ortsteil Daßlitz befindet sich das Gewerbegebiet Daßlitzer Kreuz, direkt an der Bundesstraße 92.

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

Langenwetzendorf ist Mitglied in zwei Zweckverbänden. Die Orte Daßlitz, Naitschau, Nitschareuth, Wellsdorf/Erbengrün, Zoghaus, Altgernsdorf, Wittchendorf, Wildetaube und Neugernsdorf werden durch den Zweckverband Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Weiße Elster – Greiz wasserwirtschaftlich ver- und entsorgt. In den Orten Göttendorf, Hain, Hainsberg, Hirschbach, Langenwetzendorf, Lunzig und Neuärgerniß übernimmt die Aufgabe der Zweckverband Wasser/Abwasser Zeulenroda.

Bildung

Langenwetzendorf besitzt eine eigene Regelschule mit durchschnittlich etwas über 200 Schülern. Sie ist zentral im Ort gelegen und befindet sich in der Nähe der Kirche, sowie des Kindergartens. Die Schule besteht aus zwei Gebäuden, wobei das ältere Schulgebäude aus dem späten 19. Jahrhundert stammt. Erbaut wurde die Schule von Ernst Arnold. 1985 wurde die Schule in Form eines Plattenbaues erweitert. Zu DDR-Zeiten hieß die Schule Juri-Gagarin-Oberschule und nach der Wende Regelschule Langenwetzendorf. Seit dem Schuljahr 2007/2008 trägt sie den Namen Bio-Landschule, Staatliche Regelschule Langenwetzendorf.

Im Ortsteil Naitschau befindet sich die Grundschule.

Persönlichkeiten

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Monique Scholz: Langenwetzendorf (Ostthüringen/Vogtland): Lage, Geschichte, Ausflugstipps & Veranstaltungen. 2. August 2012, abgerufen am 11. April 2016.
  3. Günter Steiniger: Mühlen an der Auma, der Triebes, der Leuba und im Güldetal Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2011, ISBN 978-3-86777-296-9, S. 162–170, 168–170, 171–175, 175–177, 177–179 und 179–185
  4. Die Pflege Reichenfels im Buch "Geographie für alle Stände, S. 879
  5. Das Landratsamt Gera im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2012. (PDF; 343 kB) Gesetzentwurf der Landesregierung. Thüringer Landtag, 12. Juli 2012, S. 1–2, abgerufen am 11. April 2016.
  7. a b Henriette Joseph, Gerhard Hempel, Haik Thomas Porada: Das nördliche Vogtland um Greiz. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2006, abgerufen am 11. April 2016.
  8. Webseite über den Osterbrunnen Langenwetzendorf