Schallplatte von Leonhard Haskel (Berlin 1908)

Leonhard Haskel (* 7. April 1872 in Seelow; † 30. Dezember 1923 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Oberregisseur und Dramaturg.

Leben und Wirken

Haskel begann 1898 seine künstlerische Tätigkeit in der Funktion eines Oberregisseurs und Dramaturgen am Berliner Sanssouci-Theater. Nach diversen Anschlussengagements an mehreren anderen Bühnen der Hauptstadt wie dem Metropol-Theater, an denen er sowohl als Komiker wie als Charakterdarsteller reüssierte, gründete er noch vor dem Ersten Weltkrieg seine eigene Tourneebühne, das „Leonhard-Haskel-Gastspiel“, mit der er unter anderem Hamburg, Dresden, Leipzig, Chemnitz, Karlsruhe, Königsberg und Halle bereiste. Später firmierte Leonhard Haskel auch als Oberspielleiter und Schauspieler (Fach: Charakterkomiker) am Possentheater in Berlin[1] und zuletzt an den dortigen Meinhardt-Bernauer-Bühnen.

Nachdem er bereits 1907 in drei Tonbildern[2] mitgewirkt hatte, war Haskel von 1915 bis zu seinem Tod Ende 1923 auch ein gefragter Filmschauspieler (vorwiegend Chargen), sowohl in Charakter- als auch in komischen Rollen. Er spielte Oberlehrer und Kunsthändler, Sultane und Wärter, Notare und Generäle, Operndirektoren und Minister, Polizeiinspektoren und Schuster. Laut The German Early Cinema Database spielte er allein zwischen 1907 und 1920 in 31 Stummfilmen mit.[3]

Haskel trat auch als Bühnenautor in Erscheinung. 1917 schrieb er das Libretto zu Walter Brommes dreiaktiger Operette Die Kinopuppe.

Haskel verfasste auch Manuskripte zu Filmen, unter anderen zu mehreren Folgen der Serie Krause mit dem Darsteller Karl Neisser, schrieb literarische Vorlagen für Filme und führte bei drei Filmen Regie.[3]

Tondokumente

In seiner Glanzzeit als Schauspieler und Operettenkomiker besang er in den Jahren vor und im Ersten Weltkrieg auch Edisoncylinder und Grammophonplatten, zum Teil mit namhaften anderen zeitgenössischen Darstellern:

Edison Goldguss-Walzen

Grammophonplatten

Operetten

Filme (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Berthold Leimbach (Hrsg.): Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898–1945. Eigenverlag, Göttingen 1991.
  2. zu dieser Frühform des Tonfilms vgl. Wedel S. 58 und 79 ff.
  3. a b Leonhard Haskel bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 12. Juli 2021
  4. „Eitzes“ jiddisch für „Ratschläge“, vgl. Christoph Gutknecht: Sprachgeschichte(n). In: Jüdische Allgemeine. 27. September 2012, abgerufen am 12. Juli 2021.
  5. Lumpenguste und Schmierenkarl bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 11. Juli 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata Mit Ella Puserowski
  6. Abends nach Neune bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 11. Juli 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata Mit Anna Müller-Lincke
  7. Roland und Victoria bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 11. Juli 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata Aus der Revue “Roland v. Berlin”, mit Anna Müller-Lincke