Lida Winiewicz (Juni 2019)

Lida Winiewicz-Lefèvre (* 17. März 1928 in Wien; † 7. Oktober 2020 ebenda[1]) war eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin. Vom österreichischen Bundespräsidenten wurde ihr der Berufstitel „Professor“ verliehen.

Leben

Lida Winiewicz wurde im „Dritten Reich“ aufgrund ihrer Großmutter als „jüdisch versippt“ und „Mischling zweiten Grades“ eingestuft. Nachdem die Mutter früh verstorben und der Vater in Auschwitz ermordet worden war, musste sie mit 15 Jahren für sich selbst sorgen.[2]

Nach Absolvierung eines Gesangsstudiums an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien studierte sie Englisch, Französisch und Italienisch.[1][3]

Sie verfasste Prosa, Theaterstücke, Film- und Fernsehdrehbücher sowie Übersetzungen aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Spanischen. Zusätzlich zu Übersetzungen von Büchern und fremdsprachigen Theaterstücken bearbeitete sie literarische Werke fürs Fernsehen und musikalische Theater; für die Musicals „Anything Goes“ und „Freudiana“ (1990) verfasste sie die deutschen Liedtexte.

In den Büchern Die Kinder gehen in die Oper (Amalthea Verlag, 2007) und Der verlorene Ton (Braumüller Verlag, 2016) beschreibt Winiewicz autobiografisch die rassische Verfolgung ihrer Familie während des Nationalsozialismus und das Wien der Zeit ihrer Kindheit und Jugend.

Lida Winiewicz-Lefèvre wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.[4]

Preise und Auszeichnungen

Werke

Bücher

Theaterstücke

Drehbücher für Fernsehspiele

Drehbücher für Fernsehserien

Übersetzungen und Bearbeitungen fürs Fernsehen

Übersetzungen fremdsprachiger Theaterstücke

Übersetzungen und Bearbeitungen für das Musikalische Theater

Übersetzungen literarischer Werke

Sie übersetzte Werke von Graham Greene, Colette, Alberto Moravia, Jean Giraudoux, Francis Stuart, P. Armstrong, M. Belloncini, A. Meoni, R. Timperley, J. Jiminez, Benoite Groult, G. Dorman, Daniele Varè, E. Hamilton, Georgette Heyer und anderen.

Einzelnachweise

  1. a b Lida Winiewicz: Autorin ist im Alter von 92 Jahren gestorben. In: Der Standard. 7. Oktober 2020. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
  2. Wiener Autorin Lida Winiewicz 92-jährig gestorben. diepresse.com, 7. Oktober 2020, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  3. Österreichische Schriftstellerin Lida Winiewicz gestorben. kurier.at, 7. Oktober 2020, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  4. Ehrenhalber gewidmete und Historische Grabstellen im Wiener Zentralfriedhof. In: friedhoefewien.at. 25. September 2021, abgerufen am 25. September 2021.
  5. Lida Winiewicz - Auszeichnungen im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  6. Das Leben meines Bruders. In: oe1.orf.at. 25. September 1962, abgerufen am 11. November 2019.
  7. Das Leben meines Bruders. Fernsehfilm 1962. In: imdb.com. Abgerufen am 11. November 2019.
  8. Das Leben meines Bruders. Fernsehfilm 1966. In: imdb.com. Abgerufen am 11. November 2019.
  9. Lida Winiewicz: Achterbahn - Vom Schreiben leben. Braumüller, 2019, S. 46.
  10. Die Flucht. In: imdb.com. Abgerufen am 11. November 2019.
  11. Ehe oder Liebe. In: imdb.com. Abgerufen am 11. November 2019.
  12. Das Zimmer. In: oe1.orf.at. Abgerufen am 11. November 2019.
  13. Die Befragung des Machiavelli. Lida Winiewicz. In: kiepenheuer-medien.de. Abgerufen am 11. November 2019.
  14. Späte Gegend. In: imdb.com. Abgerufen am 11. November 2019.