Lutz Hachmeister (* 10. September 1959 in Minden, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Journalist, Hochschullehrer für Journalistik, Sachbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent. Er war langjähriger Leiter des Grimme-Instituts.
Lutz Hachmeister studierte Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Philosophie in Münster und Berlin. Er schloss 1986 mit einer Doktorarbeit zur Geschichte der Kommunikationswissenschaft in Deutschland ab.
Von 1987 bis 1989 arbeitete er als Medienredakteur des Berliner Tagesspiegels, danach von 1989 bis 1995 als Direktor des Adolf-Grimme-Instituts im westfälischen Marl.
Von 1991 bis 2001 gründete er und leitete in Folge das Kölner Fernseh- und Filmfest Cologne Conference. Im selben Zeitraum war er seit 1995 Partner in der Kölner Gesellschaft für Medienberatung HMR International, deren Geschäftsführer er ist.
1999 habilitierte er sich für Journalistik an der Universität Dortmund und lehrt dort Mediengeschichte und -politik.
Von 2000 bis 2002 war Hachmeister Jury-Vorsitzender des Deutschen Fernsehpreises.
Seit 1997 übernahm er die Regie und Konzeption für dokumentarische TV-Formate und Dokumentarfilme, u. a. Hotel Provencal, Riviera und Das Gefängnis – Landsberg und die Entstehung der Republik. Seine Dokumentation Schleyer – Eine deutsche Geschichte wurde 2004 mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Gold sowie dem Publikumspreis der Marler Gruppe ausgezeichnet. Bei der Berlinale 2005 hatte der Dokumentarfilm Das Goebbels-Experiment von Hachmeister und Michael Kloft Premiere. 2009 erhielt Hachmeister gemeinsam mit Mathias von der Heide den Deutschen Fernsehpreis für den Dokumentarfilm Freundschaft – Die Freie Deutsche Jugend. Hachmeisters Dokumentarfilm Die Köche und die Sterne, ein „aufklärerisches Portrait des Drei-Sterne-Milieus“,[1] zeigt die Arbeit von neun Spitzenköchen unter dem Druck der jährlichen Bewertung durch den Guide Michelin. Das Doku-Drama The Real American – Joe McCarthy (2011/12), im US-Fernsehen in einer veränderten Version unter dem Titel Enemies Within gezeigt (Smithsonian Channel), bezeichnete Pulitzer-Preisträgerin Dorothy Rabinowitz im Wall Street Journal als „Werk von untadeliger Klarheit“ („a work of impeccable clarity“).[2]
Im Februar 2006 eröffnete Hachmeister das wissenschaftliche Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) in Berlin-Charlottenburg. Es soll sich der bislang vernachlässigten Erforschung der Medienpolitik in Deutschland, Europa und weltweit widmen und wird teils durch Unternehmen der Medienbranche, teils durch öffentliche (Dritt-)Mittel finanziert.[3]
Vom 7. März 2009 bis zum 31. Januar 2010 war Hachmeister Mitglied des Medienrats der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.[4]
Im Zusammenhang mit der Plagiats-Affäre um den CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg initiierte Hachmeister im Februar 2011 eine Kampagne, in der er gemeinsam mit Unterstützern erklärte, er wolle seinen Doktortitel aus Protest so lange ruhen lassen, wie zu Guttenberg als Minister im Amt bleiben werde.[5][6]
2014 realisierte Hachmeister ein Hörbuch zum Ehedrama des Schriftsteller-Paares Zelda und F. Scott Fitzgerald, das auf dem Transkript eines therapeutischen Gespräches aus dem Jahr 1933 beruht. Die Rollen von Zelda und F. Scott Fitzgerald übernahmen Birgit Minichmayr und Tobias Moretti. Die Produktion wurde für den Deutschen Hörbuchpreis 2015 in der Kategorie „Beste verlegerische Leistung“ (Der Hörverlag) nominiert.[7]
In zahlreichen Tagesmedien sind Beiträge von Lutz Hachmeister zu finden, so in taz, SZ, junger Welt,[8] FAZ oder Tagesspiegel.