Der Mann mit der eisernen Maske (oft nur Die Eiserne Maske, † 19. November 1703 in Paris) war ein unbekannter, geheimnisvoller Staatsgefangener von Ludwig XIV. in Frankreich, der von 1669 bis zu seinem Tod 1703 inhaftiert war. Seine Identität ist bis heute Gegenstand von Spekulationen.

Gefangenschaft

Das Gefängnis auf der Insel Sainte-Marguerite
Gefängniszelle der „Eisernen Maske“ auf der Insel Sainte-Marguerite

Die erste „öffentliche“ Erwähnung des Mannes findet sich in einem Brief der Herzogin von Orléans an die Kurfürstin Sophie von Hannover vom 10. Oktober 1711.[1][2] Sie erwähnte explizit, dass er ständig eine Maske tragen musste, auch beim Essen und Schlafen, wusste aber nichts von seiner Identität. In später veröffentlichten Aufzeichnungen[3] des Leutnants in der Bastille du Junca berichtete dieser 1698 von der Einlieferung eines alten Gefangenen in die Bastille, der vom Gefängnisdirektor Bénigne Dauvergne de Saint-Mars angehalten wurde, stets eine Maske zu tragen.

Durch spätere intensive Archivstudien, die unter anderem den Briefwechsel zwischen dem Kriegsminister Louvois und Saint-Mars (allerdings schon von Louvois stark zensiert, so dass etwa 90 % fehlen) zu Tage brachten und die zum Beispiel in den zitierten Büchern von Marcel Pagnol, Mongredien oder Andrew Lang ausführlich dargelegt werden, ist die folgende Chronologie des Gefangenen recht gut belegt.

Der Mann mit der Maske wurde zuerst am 24. August 1669 in der Festung von Pinerolo (Pignerol) im Piemont inhaftiert. In einem Brief vom 19. Juli kündigt Louvois einen Diener namens Eustache Dauger als Gefangenen von höchster Bedeutung an, der aus Dünkirchen gebracht würde, zu dem Zeitpunkt aber noch nicht verhaftet war. In Pignerol war er mit weiteren hohen Staatsgefangenen wie Nicolas Fouquet und dem Marquis de Lauzun inhaftiert und durfte mit Fouquet auch Kontakt haben. Er stand Fouquet zeitweise auch als Diener zur Verfügung, wenn dessen eigentlicher Diener La Rivarol krank war. Als Fouquet 1678 größere Freiheiten erbat, machte der König das von der Antwort auf die Frage abhängig, ob Dauger seinem Diener Rivarol irgendetwas anvertraut habe. Die Antwort befriedigte den König, und Fouquet wurden Hafterleichterungen gewährt. Nach Fouquets Tod 1680 entdeckte man ein Loch zwischen seiner und Lauzuns Zelle. Von da an wurden der Mann mit der Maske und Fouquets Diener streng von Lauzun getrennt, der im folgenden Jahr entlassen wurde. Ab 1681 kam der Mann mit der Maske, der nun die Zelle mit de Rivarol teilte, in die 26 km entfernte Festung Exilles in den Alpen (Val di Susa). 1682 wurden die Haftbedingungen auf Anweisung Louvois’ nochmals verschärft, und die beiden wurden bis zu Rivarols Tod 1687 getrennt inhaftiert. Als die Festung Exilles von einem Krieg bedroht war, wurde der Mann mit der Maske am 3. Mai 1687 auf die Insel Sainte-Marguerite verlegt, auf der damals anfangs nur ein weiterer Gefangener lebte. Im September 1698 wurde er in die Bastille in Paris verbracht, wo er am 19. November 1703 starb. Bei jedem Ortswechsel wurde der Gefängnisdirektor Saint-Mars mit versetzt, der auf diese Weise 1698 zum Gouverneur der Bastille aufstieg – den Mann mit der Maske und einige andere Gefangene immer im Gefolge.

Der unbekannte Mann musste beim Hofgang und gegenüber Fremden eine Maske tragen[4] und durfte bei Todesstrafe für den Mitwisser mit niemandem Kontakt aufnehmen – der Offizier, der ihn von Dünkirchen überführte, drohte, ihn sofort zu töten, falls er ihm etwas anvertrauen wolle. Bei jedem der Gefängniswechsel wurde peinlich darauf geachtet, dass niemand seine Stimme hören, sein Gesicht sehen oder gar mit ihm sprechen konnte. Beim Transport nach Sainte-Marguerite wurde er in einem mit einem Wachstuch hermetisch verschlossenen Sänften-Stuhl transportiert, so dass er beinahe erstickte. Als Träger wählte man Italiener aus Turin.

Für seine persönliche Bequemlichkeit wurden ihm allerdings zahlreiche Vergünstigungen gewährt. Er bekam in Sainte-Margerite zweimal die Woche die Wäsche gewechselt, eine möblierte Zelle, erhielt schon gleich nach Einlieferung alle Bücher, die er verlangte, durfte die Laute spielen und wurde bei Bedarf ärztlich versorgt. Für ihn und seinen Diener erhielt Saint-Mars 12 Pfund pro Tag für Verpflegung.[5]

Für seine Bewachung wurde kein Aufwand gescheut. Allein die Summe, die für den Bau seiner Gefängniszelle auf der Insel Sainte-Marguerite, eine der Îles de Lérins vor Cannes, ausgegeben wurde, betrug 5.000 Livres. In Pignerol wurde eine spezielle Zelle gebaut, die man durch drei Türen betreten musste, damit die Wachen nichts hören konnten. Sie hatte doppelt vergitterte Fenster, die von außen nicht eingesehen werden konnten. Auch wurde er vom Gefängnisdirektor persönlich betreut, der ihm die Speisen auftischte. Es liegen Zeugenaussagen[6] vor, denen zufolge die Offiziere in seiner Gegenwart den Hut abnahmen und erst nach Aufforderung wieder aufsetzten.

Es war Voltaire, der behauptete, dass er eine Maske aus Eisen trug, doch war sie tatsächlich aus schwarzem Samt.[7] Voltaire versuchte bei seiner Inhaftierung in der Bastille 1717 möglichst viel über den Fall zu erfahren. Nach Voltaire war er ein Bruder Ludwigs XIV. – was dann auch Alexandre Dumas in seinem Roman popularisierte – und war bei seinem Tod etwa 60 Jahre alt. Nach Zeugenaussagen hatte er 1687 in Exilles schon graue Haare.[8]

Hypothesen zu seiner Identität

Die Versuche, den Mann mit der Maske zu identifizieren, sind zahlreich und jede Hypothese hat ihre prominenten und teilweise erbitterten Verfechter. Möglicherweise handelt es sich aber um eine Vermischung von Gerüchten und Tatsachen über verschiedene Gefangene Ludwigs XIV. Diese Erklärung wurde zuerst 1801 von Pierre Roux-Fazillac (1746–1833) vorgeschlagen, einem französischen Revolutions-Deputierten.

Zwillingsbruder Ludwigs XIV.

Wie schon erwähnt, vertrat Voltaire[9] die These, der Gefangene sei ein Zwillingsbruder Ludwigs XIV. gewesen, den Anna von Österreich und Mazarin an einem anderen Ort aufwachsen ließen. Voltaire behauptet auch, dass der Gefangene bereits 1661, wenige Monate nach dem Tod Mazarins, eingeliefert worden sei, nach seiner Theorie kurz nachdem Ludwig XIV. davon erfuhr. Auch Marcel Pagnol behauptet, er sei ein auf dem Land und danach in England aufgewachsener Zwillingsbruder Ludwigs XIV. gewesen, der sich in eine Intrige zum Sturz des Königs verwickeln ließ und bei seiner Rückkehr in Dünkirchen verhaftet wurde.[10] Bei der Geburt Ludwigs XIV. waren rund 50 Personen unmittelbar anwesend; erst einige Stunden später zog sich die Königin mit einer Hebamme und einer Hofdame zurück. Nach dieser Theorie wäre später noch ein Zwilling geboren worden, der nach damaligem Recht dann Thronfolger seines älteren Zwillings gewesen und deshalb vom Berater Ludwigs XIII. Kardinal Richelieu beiseite genommen worden sei, um Verwirrungen vorzubeugen, und der daher bei einer Pflegefamilie aufwuchs. Zweifel an dieser Theorie gründen jedoch darin, dass ein weiterer möglicher Thronerbe bei der damaligen Kindersterblichkeit Richelieu höchst willkommen hätte sein müssen. Das Hauptargument von Pagnol scheint zu sein, dass man auch in den 1690er Jahren strikte Anweisung gab, dass das Gesicht nicht erkannt werden dürfe. Bei der Überführung in die Bastille gab Ludwig XIV. Anweisung, dass er von niemandem „gesehen und erkannt“ werden würde („qu’il ne soit vu ni connu de personne“, statt „erkannt“ für connu ist auch die Übersetzung „gekannt“ möglich; Pagnol liefert jedoch Argumente für die erste Version). Die einzige Person, die man damals, so lange Zeit nach der Verhaftung, sofort erkannt hätte, wäre aber der König beziehungsweise sein eineiiger Zwilling gewesen.

Illegitimer Sohn der Königin

Nach einer anderen Theorie war der Mann mit der Maske ein illegitimes Kind Annas von Österreich, die lange Jahre von ihrem Mann entfremdet lebte. Diskutiert wurde zum Beispiel eine Liaison mit Kardinal Mazarin (de Mihiel 1790),[11][12] der während ihrer langen Regentschaft ihr Premierminister war, mit dem Herzog von Buckingham (Luchet), oder dem Musketieroffizier Francois de Cavoye, der tatsächlich einen 1637 geborenen Sohn Eustache Dauger hatte.[13] Danach wäre die zufällige Übernachtung Ludwigs XIII. im Louvre, der Residenz der Königin – eine Übernachtung, in deren Verlauf Ludwig XIV. nachweislich gezeugt wurde – ebenso von Richelieu arrangiert worden wie eine gleichzeitige Liaison Annas mit einem Unbekannten. Die Haltlosigkeit dieser Theorie liegt in dem Umstand, dass ein außereheliches Kind Annas von Österreich überhaupt keinen Thronanspruch gehabt hätte, da nach dem alten Salischen Erbrecht nur die männliche Linie des Königshauses zählte. Somit wäre dieses hypothetische Arrangement für Richelieu vollkommen sinnlos gewesen.

Leiblicher Vater Ludwigs XIV.

Williamson unterstützt die Theorie von Lord Quickswood, dass es sich bei dem geheimnisvollen Gefangenen um den Vater von Ludwig XIV. handelte. Danach wäre Ludwig XIV. selbst Ludwig XIII. nur untergeschoben worden (von Richelieu und Anna von Österreich), um die Thronbesteigung Gaston d’Orléans’ zu verhindern. Den wirklichen Vater schickte man ins Exil ins damals französische Kanada. Als dieser aber versuchte, aus seinem Wissen Kapital zu schlagen, beispielsweise beim englischen König Karl II., der dadurch seine Verhandlungsposition gegenüber Ludwig XIV. hätte verbessern können, wurde er entführt und inhaftiert. Quickswood gibt allerdings selbst zu bedenken, dass der Gefangene dann bei seinem Tod schon weit über 80 gewesen sein müsste, was im Widerspruch zu Zeugenaussagen stehe.

François de Vendôme

Auch der Großadmiral François de Vendôme, Herzog von Beaufort, als Held der Fronde in Frankreich damals sehr beliebt, ist in diesem Zusammenhang ins Spiel gebracht worden. Dessen Leichnam konnte zunächst nach einer nächtlichen Schlacht bei der Belagerung von Candia durch die Türken auf Kreta am 25. Juni 1669, an der die Franzosen zur Unterstützung der Venezianer teilnahmen, nicht gefunden werden. Die Leichen der gefallenen Feinde wurden nach der Schlacht von den Türken enthauptet, und obwohl Parlamentäre zum Lager der Türken ihn nicht unter den Gefangenen oder den Köpfen der Leichen finden konnten, wurde er in einem wenig später verfassten offiziellen Bericht an Colbert als gefallen bezeichnet.[14] Einer der beiden venezianischen Befehlshaber berichtete ebenfalls, dass er die enthauptete Leiche in goldener Rüstung auf dem Schlachtfeld gesehen hatte und der andere (Montbrun), dass dessen Kopf zum Großwesir nach Istanbul geschickt und auf einer Pike durch die Stadt getragen worden war.[15] Nichtsdestotrotz liefen lange die unterschiedlichsten Gerüchte über Beauforts Schicksal um. Nach Dominique de La Barre de Raillicourt (1960)[15][16] und Hubert Monteilhet[17] wäre er als Liebhaber Annas von Österreich und wahrer Vater Ludwigs XIV. auf Verlangen des Königs bzw. dessen Minister Colbert, einem erklärten Feind von Beaufort, von den Türken festgesetzt worden. An diese Identität glaubte auch der Dichter François Joseph de Lagrange-Chancel (1677–1758), der zur Zeit Ludwigs XV. ebenfalls auf Sainte-Marguerite gefangen saß und dies vom damaligen Kommandanten erfahren haben wollte.[15] In einem Brief vom 8. Januar 1688 machte sich Saint-Mars über diese damals umlaufenden Gerüchte über die Identität seines Gefangenen und eine andere Vermutung, er wäre ein Sohn Cromwells, lustig.[15]

Mitwisser der Herkunft Ludwigs XIV.

Vernardeau[18] hält den Gefangenen für Marc de Morelhie, den Schwiegersohn des Leibarztes Annas von Österreich, der die Autopsie Ludwigs XIII. durchgeführt habe, bei der dessen Zeugungsunfähigkeit festgestellt worden sei. Danach hätte der Schwiegervater dieses Geheimnis Morelhie anvertraut. Morelhie starb aber bereits 1680. Außerdem war sein Schwiegervater nachweislich nicht bei der Autopsie zugegen, da er damals noch nicht als Leibarzt der Königin fungierte.

Mattioli

Nach Informationen, die auf Ludwig XV. zurückgehen,[19] handelt es sich bei dem Mann mit der Maske um den Grafen Ercole Antonio Mattioli (* 1640), einen Minister von Ferdinando Carlo von Gonzaga-Nevers, Herzog von Mantua und Montferrat, der die Übergabe der wichtigen Festung Casale für 100.000 Scudi an die Franzosen aushandelte (am 6. Dezember 1678 in Paris geschlossener Vertrag), dann aber den Handel an Savoyen, Österreich, Spanien und Venedig verriet, um weitere Belohnungen zu erhalten. Der Verrat flog jedoch auf, und der wütende Ludwig XIV. ließ Mattioli 1679 durch den französischen Gesandten d’Estrades entführen und in Pignerol einsperren. Da Mattioli aber bereits 1694 (offensichtlich schon seit einigen Jahren wahnsinnig aufgrund der harten Bedingungen seiner Gefangenschaft) starb, scheint es sich hier um eine Verwechslung zu handeln beziehungsweise um einen weiteren Teil des Mythos. Mattioli blieb bis 1694 in Pignerol und wurde, als die Festung bedroht wurde, nach Sainte-Marguerite gebracht, wo er kurz darauf starb. Andererseits soll der 1703 gestorbene Gefangene mit der Maske unter dem Namen Marchioly in St. Paul begraben worden sein[20]. Mattioli selbst saß als Lestang ein. Anscheinend handelt es sich bei Mattioli, der viel schlechter als die Maske behandelt wurde, um eine falsch gelegte Spur. Es gibt zwar einen Brief Louvois’, in dem er andeutet, dass dieser mit nach Exilles verlegt wurde, dem widerspricht aber ganz eindeutig ein Brief Saint‑Mars’ von 1681 an d’Estrades, der nicht Teil der amtlichen Korrespondenz ist.[21] Er blieb fast bis zu seinem Tode in Pignerole.

Vivien Lallé de Bulonde

Nach der Entzifferung der militärischen Geheimkorrespondenz von Ludwig XIV. um 1893 durch Étienne Bazeries wurde auch ein Brief an den General Catinat vom 24. August 1691 bekannt, in dem er anweist, den General Vivien Lallé de Bulonde, der nach Ansicht des Königs bei der Belagerung von Cuneo im Piemont aus Feigheit den Feldzug gefährdet hatte, zu verhaften, einzusperren und ihm eine Maske aufzusetzen[22]. Auch hier könnte es sich um einen Teil des Mythos handeln, Bulonde selbst starb aber erst 1709. Ein Argument gegen die Identität mit dem Mann mit der Maske ist, dass er keine Geheimnisse zu verraten hatte und der Grund seiner Gefangenschaft allgemein bekannt war.

Weitere Theorien

Zusammenfassung: die beiden Hauptthesen

Fast alle aufgestellten Hypothesen über diesen „weißen Wal“ historischer Fährtensucher können heute nach mehr als 200 Jahren intensiver Forschung, die gleich gegen Ende des Ancien Régime einsetzte, als widerlegt gelten oder stehen auf schwachen Füßen. Der letzte, der des Rätsels Lösung kannte, war anscheinend der französische Kriegsminister Chamillart, der sie, wie Voltaire überliefert, trotz Bitten seines Schwiegersohns 1721 mit ins Grab nahm.

Verwandter des Königs

Der Schwachpunkt all jener Hypothesen, die eine Verwandtschaft zwischen Ludwig XIV. und dem Gefangenen sehen wollen, ist, dass es der Königsmutter Anna von Österreich, aufgrund der strengen sozialen Überwachung, vollkommen unmöglich war, eine Affäre zu unterhalten. Anna war aber während ihrer Ehe viele Male schwanger, was also auch gegen eine vermeintliche Zeugungsunfähigkeit Ludwigs XIII. spricht. Beides spricht dafür, dass Anna von Österreich ihr Leben lang nur mit Ludwig XIII. verkehrte. Da die Geburten im französischen Königshaus traditionell öffentlich stattfanden, ist auch ausgeschlossen, dass eine Zwillingsgeburt vertuscht werden konnte. Da bei der Geburt Ludwigs XIV. insgesamt mehrere hundert Personen anwesend waren, ist dessen Geburt sogar außerordentlich gut durch Memoiren und Briefe dokumentiert, so ausführlich wie bei kaum einer anderen Person der Geschichte. Aus besagten Gründen müssen solche Verwandtschaftstheorien also als eher unrealistisch bewertet werden. Hinzu kommt, dass die zeitweilige Verwendung des Gefangenen als Diener eine hohe Geburt fast mit Sicherheit ausschließt.

Diener

Die Schwäche der Dienerhypothesen liegt in dem Umstand, dass für die Bequemlichkeit des Gefangenen keine Kosten gescheut wurden und Ludwig XIV. sich persönlich für ihn interessierte. Außerdem hätte man einen einfachen Diener wahrscheinlich getötet. Pagnol hält denn auch die Bezeichnung als Diener für ein Täuschungsmanöver und meint, die „Dienerrolle“ bei Fouquet wäre eher die eines Sekretärs gewesen, die Dauger nach langer Einzelhaft als Vergünstigung gewährt wurde.

Literarische Bearbeitung

Verfilmungen

Der Stoff wurde häufig verfilmt. Zu den bekanntesten Verfilmungen zählen:

Alle Verfilmungen basieren auf dem Roman von Alexandre Dumas.

Vertonungen

Literatur

(Hypothese des Zwillingsbruders von Ludwig XIV, nach Jean-Louis Giraud-Soulavie 1790)

Einzelnachweise

  1. Briefe der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans, hrsg. v. Hans F. Helmolt, Insel, Leipzig 1908
  2. Eduard Bodemann (Hrsg.), Aus den Briefen der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans an die Kurfürstin Sophie von Hannover, Band 2, Hannover: Hahn, 1891, S. 289 (Brief vom 10. Oktober 1711), Archive; Quellentext online
  3. zitiert bei Andrew Lang, Funck-Brentano
  4. So äußern sich sowohl der spätere Beichtvater der Bastille Griffet als auch einer seiner Bewacher in Saint-Margerite, Blainvilliers. Die Aussage des letzteren ist übrigens die erste Erwähnung in den Dokumenten, dass er eine Maske trug.
  5. Nach Pagnol entsprach 1 Pfund etwa 12 neue Franc im Jahr 1965
  6. zitiert von Formanoir 1768
  7. Allerdings soll sie Stahlteile gehabt haben, um ihm das Essen zu ermöglichen, während er sie trug.
  8. Sowohl der Arzt der Bastille, der spätere Beichtvater der Bastille, Griffet, als auch Guillaume, der Formanair (Année litteraire 1768, zitiert bei Pagnol, S. 52) äußern sich so. Formanair war der Enkel jenes Formanair, der Saint-Mars diente und sein Erbe antrat.
  9. Siecle de Louis XIV. 1751 und in Supplementen bis 1771, weiter entwickelt in Essai sur l histoire generale 1763, Questions sur l encyclopedie, 1770/1, Artikel Anna in seinem Dictionnaire philosophique. Alle Stellen zitiert bei Pagnol, S. 45ff
  10. Das wurde besonders von Soulavie 1790 (Herausgeber von Richelieus Memoiren) vertreten, also schon zur Revolutionszeit, als man das Ancien Régime diffamieren wollte. Auch Melchior Grimm vertrat 1789 diese These, die er angeblich von einem alten Diener erfahren habe.
  11. de St. Mihiel, Le véritable homme dit au masque de fer, Straßburg 1790 (korrigierte Neuauflage)
  12. Sowie die Diskussion der Theorien in: Anekdoten vom Französischen Hofe vornehmlich aus den Zeiten Ludewigs XIV], Straßburg 1789, Digitalisat, Münchener Digitalisierungszentrum, Anmerkung des Herausgebers (V.V.) S. 38–46, der Herausgeber war August Ferdinand Graf von Veltheim.
  13. Marie Madeleine Mast 1974
  14. Topin, The man with the iron mask, 1870, S. 126
  15. a b c d Noone, The man behind the iron mask, 1988, Kapitel 4, More Faces
  16. de La Barre de Raillicourt, Les Cahiers de l’Histoire. No. 2. Paris, 1960.
  17. Monteilhet,Au royaume des ombres 2003
  18. Le medecin de la Reine (Der Arzt der Königin) 1934
  19. Auch in Enciclopedia italiana, einem Buch Pierre Roux-Fazillacs: Recherches historiques et critiques sur le homme au masque fer, Edition Valade, Paris 1801 sowie Heiss 1770, Senac de Meilhan Oeuvres philosophiques et littéraires, Hamburg 1795, Delort Histoire de l’homme au masque de fer Paris 1825, Topin L’homme au masque du fer Paris 1869, Camille Rousset Histoire de Louvois, mehrere Bände, Paris 1879
  20. Nach Lang war das Begraben seiner Gefangenen unter falschem mystifizierendem Namen aber bei Saint Mars üblich. Beispielsweise gibt es einen Brief von Saint-Mars an Louvois, Mattioli hätte sich im Wahn und um sich zu beschweren auf die Verwandtschaft mit dem König berufen. Pagnol vermutet schon hier, dass Mattioli ein Code für den Mann mit der Maske ist.
  21. Pagnol, S. 154
  22. Emile Burgaud, Bazeries Le Masque de fer, révélation de la correspondance chiffrée de Louis XIV, étude appuyée de documents inédits des archives du dépôt de la guerre, Paris, Firmin Didot, 1893. Die Grand Chiffre bestand aus Code-Wörtern für Silben. Der Kryptographiehistoriker David Kahn Cryptologia Januar 2005, kostenpflichtig online unter doi:10.1080/0161-110591893753, teilt mit, dass Bazeries’ Identifizierung des Wortes Maske wahrscheinlich falsch ist (es gab nur 587 Code-Wörter, und die fraglichen tauchten nur einmal auf), worauf schon der französische Kryptologe Soudart in seinem Buch 1935 hinwies. Im Übrigen konnte Kahn die fragliche Korrespondenz im Militärarchiv von Vincennes nicht mehr finden.
  23. Um eine „Leiche im Keller“ von Louvois allein kann es sich aber nicht gehandelt haben, da die Gefangenschaft auch nach seinem Tod 1691 unvermindert Priorität genoss.
  24. Barnes The man of the mask 1908
  25. Senac de Meilhan
  26. Anonymus: Memoires secrets, 1745/6 Amsterdam, sowie Griffet Traité des différentes sortes des preuves qui servent à établir la vérité dans l’histoire, Lüttich 1769. Der Jesuit Griffet war 1745–1764 Beichtvater in der Bastille und veröffentlichte die Tagebücher dieses Gefängnisses.
  27. The man behind the mask 1954
  28. Jung La vérité sur le masque de fer, Paris 1873, deutsch Greifswald 1876. Der Autor war General im französischen Generalstab und untersuchte intensiv die Militärarchive.
  29. so B. Jacob L’homme au masque de Fer, Paris 1840, und später Pierre Jacques Arrèse 1970
  30. Pagnol S. 148
  31. Anatole Loquin, Actes Academie Bordeaux 1895, 1896
  32. Roger MacDonald The man in the iron mask 2005
  33. (online hier: [1])
  34. (online hier: [2])