Martin Jankowski, 2008

Martin E. Jankowski (* 1965 in Greifswald) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wuchs in Gotha auf und war in den 1980er Jahren als Lyriker und Sänger Teil der oppositionellen Szene um die Nikolaikirche und die Leipziger Liederszene. Von 1982 bis zum Ende der DDR wurde er von der Stasi bei zwei Operativen Vorgängen mit Zersetzungsmaßnahmen konfrontiert. Jankowski konnte deshalb nicht studieren, hatte Auftritts-, Veröffentlichungs- und Reiseverbot und lebte in einer „verwanzten“ Wohnung.[1]

Von 1990 bis 1995 lebte er in Fürstenwalde/Spree, wo er die Kulturfabrik am Dom mitbegründete. Seit 1995 lebt Jankowski als Schriftsteller in Berlin. Neben Songs, Gedichten, Erzählungen und Essays veröffentlichte er Bühnentexte, Literaturkritik und einen Roman. Ab 2000 arbeitete er für verschiedene Museen und internationale Kunstprojekte als Autor und Kurator, darunter die Sammlung Berggruen und das Ethnologische Museum Dahlem.

2003 war er Gastlektor für Neue Deutsche Literatur an der Universitas Indonesia. 2001 bis 2004 arbeitete er für das internationale literaturfestival berlin. Bis 2010 betreute er dort die Programmsparte Specials. 2003 und 2004 war er Vorsitzender des Deutsch-Indonesischen Kulturinstituts in Berlin. Seit 2004 ist er Gastgeber des Literatursalons am Kollwitzplatz. Seit 2005 leitet er die Berliner Literarische Aktion. 2006 erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium und unternahm im Auftrag von IndonesiaTera Stiftung und deutscher Botschaft Lesereisen durch Indonesien (auch 2008, sowie 2010 auf Einladung des Goethe-Instituts). 2007 bis 2010 war er Gastgeber des Literatursalons Mitte. Von 2012 bis 2020 organisiert er den Berliner Literatursalon Karlshorst, seit 2020 den Literatursalon am Weißen See[2].

Jankowski ist gelegentlich als Theaterregisseur und regelmäßig als Herausgeber tätig. 2011 leitete er das Jakarta Berlin Arts Festival, 2016 das Literaturfestival stadtsprachen in Berlin. 2015 und 2016 war er Gastlektor für neueste deutsche Literatur, Theater und Geschichte an der Portland State University (Oregon/USA).

Seit 2017 leitet er die internationale Literaturreihe Parataxe und ist Herausgeber des mehrsprachigen online-Literaturmagazins stadtsprachen.de,[3] 2018 leitete er zudem das bilinguale Literaturfestival Berlin New York = URBAN DICTIONARY[4], 2021 das MIDDLE EAST UNION Festival[5] sowie das UNRAST Berlin − deutsch-polnisches Literaturforum.[6] 2022 war er Mitgründer des PEN Berlin,[7] 2023 leitete er das Berlin Asia Arts Festival.[8]

Jankowski lebt seit 1995 als freier Schriftsteller in Berlin und hat zwei Töchter, darunter die Schauspielerin Rahel Johanna Jankowski.

Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gerlinde Sommer: Gegen „Zersetzungsmaßnahmen“: Vor 25 Jahren wurde die Stasi in Gotha besetzt. In: Thüringer Allgemeine. 4. Dezember 2014, abgerufen am 17. März 2024.
  2. » Projekte :: Berliner Literarische Aktion. Abgerufen am 5. Oktober 2021.
  3. stadtsprachen magazin. Abgerufen am 4. Juli 2017.
  4. » Berlin New York = URBAN DICTIONARY :: Berliner Literarische Aktion. Abgerufen am 27. Mai 2018.
  5. The MIDDLE EAST UNION Festival. Abgerufen am 26. August 2021.
  6. Unrast Berlin. Abgerufen am 26. August 2021.
  7. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2022; abgerufen am 19. Juli 2022.
  8. Kontakt – Berlin Asia Arts Festival. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (deutsch).
  9. Martin E. Jankowski. Autorenlexikon. In: Literaturport. Literarisches Colloquium Berlin, abgerufen am 17. April 2024.
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Personendaten
NAME Jankowski, Martin
ALTERNATIVNAMEN Jankowski, Martin E.
KURZBESCHREIBUNG deutscher Autor
GEBURTSDATUM 1965
GEBURTSORT Greifswald