Martin Thurner

Martin Thurner (* 12. Juni 1970 in Bozen) ist ein deutscher Philosoph, Mediävist und römisch-katholischer Theologe[1] und seit 2014 akademischer Direktor am Martin-Grabmann-Forschungsinstitut der Münchner Universität. Seit 2018 ist er Ehrendoktor der Universität Ankara[2].

Leben und Wirken

Verleihung der Würde eines Ehrendoktors (Doctor honoris causa) der Universität Ankara an Martin Thurner durch Rektor Erkan İbiş am 27. September 2018

Thurner wurde als Sohn von Adolf Thurner und seiner Ehefrau Notburga, geb. Gafriller, in Südtirol geboren. Von 1989 bis 1994 studierte er Philosophie und Theologie an der Universität München. Er wurde dabei mit einem Stipendiat zur Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt. Nach der Promotion zum Lizenziaten der Theologie mit dem Schwerpunkt Christliche Philosophie wurde 1994 er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Martin-Grabmann-Forschungsinstitut zur Erforschung der mittelalterlichen Philosophie und Theologie der Münchner Universität. 1997 erfolgte ebendort die Promotion zum Doktor der Theologie mit einer Arbeit über den griechischen Denker Heraklit.[3] Für diese Arbeit wurde ihm 1998 der Promotionspreis der Universität München verliehen.

Thurner habilitierte sich 2000 in München für das Fach Christliche Philosophie mit einer Studie über Nikolaus von Kues.[4] Ab 2002 nahm er die Aufgaben des Lehrstuhlinhabers für Christliche Philosophie in Lehre und Studienbetreuung wahr. 2007 erfolgte die Ernennung zum Professor. Von 2011 bis 2015 war Thurner der Hauptschriftleiter der Münchener Theologischen Zeitschrift. 2014 wurde er zum Akademischen Direktor am Martin-Grabmann-Forschungsinstitut der Münchner Universität ernannt. Thurner arbeitete bis 2012 u. a. als Mitherausgeber und Schriftführer des Jahrbuchs „Aufgang. Jahrbuch für Denken – Dichten – Musik“ eng mit dem Ordenspriester, Theologen, Philosophen und Dichter José Sánchez de Murillo zusammen.[5]

Seit 2014 ist Thurner Vorsitzender des Stiftungsrates der „Eugen-Biser-Stiftung“ und führe in dieser Eigenschaft u. a. Projekte zum Dialog mit dem Islam durch: Dafür wurde ihm am 27. September 2018 von der Universität Ankara durch deren Rektor Erkan İbiş die Würde eines Ehrendoktors (Doctor honoris causa) in Philosophie verliehen.

Das Grundanliegen der verschiedenen Studien ist die Wiederentdeckung und Erneuerung von philosophischen Denkformen, die noch vom Ursprung der Vernunft von der Erfahrung her bestimmt sind. Von daher sind die griechische Vorsokratik und die Geschichte der (mittelalterlichen) Mystik seine Arbeitsschwerpunkte.

Schriften (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten und Werdegang nach den Angaben der Universität München.
  2. [1] [2]
  3. Martin Thurner: Der Ursprung des Denkens bei Heraklit (= Ursprünge des Philosophierens. 1). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2001, ISBN 3-17-016883-5, 330 S.
  4. Martin Thurner: Gott als das offenbare Geheimnis nach Nikolaus von Kues (= Veröffentlichungen des Grabmann-Institutes zur Erforschung der Mittelalterlichen Theologie und Philosophie. (Neue Folge), 45). Akademie-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-05-003582-X, 500 S.
  5. https://www.kaththeol.uni-muenchen.de/personenliste/apl_und_pd/thurner/publikationen_martinthurner.pdf