Mena Schemm-Gregory (* 11. November 1976 in Plettenberg; † 8. Juli 2013 in Coimbra) war eine deutsche Paläontologin. Sie war auf die Erforschung paläozoischer und mesozoischer Brachiopoden spezialisiert.[1]

Leben

Mena Schremm-Gregory studierte nach dem Abitur am St. Ursula-Gymnasium in Attendorn ab 1996 Geologie und Paläontologie sowie italienische (2001–2004) und spanische und portugiesische Philologie (2000–2004) an der Philipps-Universität Marburg.

Während ihres Studiums arbeitete sie bereits seit 2002 am Forschungsinstitut Senckenberg im Bereich der Paläozoologie. Im Jahr 2004 legte sie in Marburg die Diplomarbeit über unterdevonische Spiriferiden im Rheinischen Schiefergebirge vor.

Nahtlos schlossen sich ein DFG-finanziertes Promotionsstudium über Morphologie, Phylogenese, Taxonomie und Paläogeographie devonischer Spiriferen an, das sie 2009 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main abschloss. Bereits während der Promotion lehrte sie 2007 Historische Geologie an der State University of New York at New Paltz (SUNY New Paltz). Im Jahr 2008 arbeitete sie am Museum of Comparative Zoology der Harvard-Universität, Cambridge.

Ihre Forschungsschwerpunkte lagen im Bereich der Brachiopodenforschung. Sie gilt als die Wegbereiterin der 3D-Visualisierung der Innenstruktur paläozoischer und mesozoischer Brachiopoden.[2]

Nach der Promotion verließ Mena Schemm-Gregory das Senckenberg-Institut und begann einen Forschungsaufenthalt am Smithsonian Tropical Research Institute in Panama. Anschließend war sie Post-Doktorandin an der Universidade de Coimbra und der Universität von Trás-os-Montes e Alto Douro in Portugal.

Die acht Sprachen sprechende Wissenschaftlerin publizierte in großem Umfang[3] und beschrieb zahlreiche neue Brachiopodenarten. Trotz ihrer kurzen wissenschaftlichen Laufbahn wurde sie mit internationalen Preisen geehrt, war selber Reviewerin anerkannter paläontologischer Zeitschriften. Mena Schremm-Gregory war darüber hinaus korrespondierendes Mitglied der internationalen Devon-Stratigrafie-Kommission. Unter ihren Fachkollegen galt sie als die Königin der Brachiopoden.[4]

Die wissenschaftlichen Arbeiten von Schemm-Gregory wurden immer wieder durch eine seit der Jugend auftretenden Stoffwechselkrankheit unterbrochen, an deren Folgen sie am 8. Juli 2013 starb.

Auszeichnungen

Mitgliedschaften und Reviews

Mena Schemm-Gregory war Mitglied der Paläontologischen Gesellschaft, der Palaeontological Association, der Paleontological Society, des Nassauischen Vereins für Naturkunde, der Sociedad Española de Paleontología sowie als Reviewerin in zahlreichen wissenschaftlichen Zeitschriften, wie der Paläontologischen Zeitschrift, den Memoires of the Association of Australasian Palaeontologists, dem Bulletin of Geosciences, der GeoArabia, der Acta Palaeontologica Polonica und des Cretaceous Research.

Publikationen (Auswahl)

Erstbeschreibungen von Brachiopoden und Fossilvorkommen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Ulrich Jansen und Eberhard Schindler: Mena Schemm-Gregory (1976 – 2013). Geologische Mitt., 54, Hannover 2013, ISSN 1616-3931, S. 102f.
  2. Mena Schemm-Gregory: wissenschaftliche Interessen (Memento des Originals vom 3. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uc.pt, (portugiesisch), abgerufen am 22. Januar 2014.
  3. Publikationsliste Mena Schemm-Gregory (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uc.pt, (portugiesisch), abgerufen am 22. Januar 2014.
  4. Paleopolis.es Giuseppe Buono Nachruf Mena Schemm-Gregory, abgerufen am 21. Januar 2014.
  5. Peabody.Yale.edu: Invertebrate paleontology grants aid program, abgerufen am 21. Januar 2014.