Michael Diers (* 15. März 1950 in Werl, Westfalen) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Hochschullehrer in Hamburg und Berlin.

Leben und Wirken

Diers studierte Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie in Münster und an der Universität Hamburg, wo er 1990 mit einer Studie über Aby Warburg promoviert wurde. Ebendort habilitierte er sich 1994. Von 1990 bis 1992 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kulturwissenschaftlichen Institut des 2008 aufgelösten Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen in Essen, anschließend Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle „Politische Ikonographie“ am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. 1994 bis 1999 war er Hochschuldozent am Kunsthistorischen Seminar der Friedrich-Schiller-Universität Jena und von 1999 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er von 2000 bis 2002 auch als Geschäftsführender Direktor amtierte. Von April 2004 bis zu seiner Emeritierung war Michael Diers Professor für Kunst- und Bildgeschichte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und außerplanmäßiger Professor für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität. Er war Fellow am IKKM (Weimar), am Deutschen Forum für Kunstgeschichte (Paris), am Bard College Center (New York), am Deutschen Studienzentrum Venedig (Venedig) und am Getty Research Institute (Los Angeles, 2017/18[1]). Weiterhin ist er freiberuflich als Kritiker und Ausstellungsmacher tätig. Als freier Autor schreibt Diers für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit und Die Tageszeitung.

Seine Lehre und Forschung als Kunsthistoriker folgen der Devise einer Neonskulptur von Maurizio Nannucci aus dem Jahr 1999: „All art has been contemporary“.[2] Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Kunst der Renaissance, der Moderne und der Gegenwart mit Schwerpunkten in den Bereichen Fotografie, Film und neue Medien, politische Ikonographie, Kunst-, Bild- und Medientheorie sowie Wissenschaftsgeschichte.

Von 1991 bis 2001 war Diers zunächst Mit-, dann Alleinherausgeber der Taschenbuchreihe „kunststück“ im Fischer Taschenbuch Verlag, in der über 100 Werkmonographien erschienen sind. Er war von 2005 bis 2007 Herausgeber der Reihe FUNDUS-Bücher im Verlag Philo Fine Arts, Hamburg. Er ist Mitherausgeber der Studienausgabe Aby Warburg, Gesammelte Schriften und war von 2004 bis 2016 Mitherausgeber der Humboldt-Schriften zur Kunst- und Bildgeschichte.

Schriften (Auswahl)

Monographien

Als Herausgeber

Aufsätze

Literatur

Einzelnachweise

  1. Getty Research Institute. Abgerufen am 30. Januar 2020.
  2. HFBK: Dr. Michael Diers. Abgerufen am 10. Februar 2020.