nginx
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Basisdaten
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Entwickler | Igor Sysoev |
Erscheinungsjahr | 4. Oktober 2004[1] |
Aktuelle Version | 1.26.1[2] (29. Mai 2024) |
Betriebssystem | Unix-ähnliches System, Microsoft Windows |
Programmiersprache | C[3] |
Kategorie | Webserver |
Lizenz | 2-Klausel-BSD-Lizenz[4][5] |
deutschsprachig | nein |
nginx.org |
nginx (ausgesprochen wie englisches „engine-ex“[6] [ ]) ist eine von Igor Sysoev entwickelte, unter der BSD-Lizenz veröffentlichte Webserver-Software, Reverse Proxy und E-Mail-Proxy (POP3/IMAP). Nginx wird derzeit (Stand Februar 2024) bei rund 32 % der 10.000 Webseiten mit dem höchsten Traffic verwendet.[7][8] Im Februar 2017 betrug der Marktanteil des Nginx-HTTP-Servers in Deutschland 8,6 %,[9] in Österreich 9,6 %[10] und in der Schweiz 10,8 %.[11]
nginx ist modular aufgebaut und unterstützt durch die verschiedenen Module Techniken wie Lastverteilung und Reverse Proxying, namens- und IP-basierte Virtual Hosts, FastCGI, direkten Zugriff auf den Memcached Cache, SSL, Flash-Video-Streaming, das WebSocket-Protokoll und vieles mehr. Mit dem Naxsi-Modul kann nginx auch als Web Application Firewall fungieren.[12]
nginx wurde speziell auf die Bedürfnisse der Projekte der großen russischen Suchmaschine Rambler zugeschnitten und wird dort heute noch verwendet. Aufgrund der Vielfalt, der hohen Leistung und der guten Konfigurierbarkeit wird nginx bei vielen anderen großen Services wie WordPress.com,[13] GitHub,[14] SourceForge,[14] ComputerBase, Golem.de, FastMail,[15] Wikimedia, ImageShack, Hulu, Doodle und Netflix[16] eingesetzt. Aufgrund der geringen Größe und der reverse-proxy-Funktionalität ist nginx zudem beliebt, um die wahre Adresse der Kontrollserver von Botnetzen zu verschleiern. Laut der Netcraft-Statistik wurden im Oktober 2015 16,65 % aller Webserver, die in der Statistik mit aufgenommen wurden, mit nginx betrieben; in absoluten Zahlen sind dies 146.229.307.[17] Der zurzeit am weitesten verbreitete Webserver Apache gibt auch weiterhin Teile seiner Marktplatzierung an nginx ab.[18] Gründe hierfür sind der geringere Ressourcenverbrauch, immer weiter gehende Unterstützung von Projekten wie Parallels Plesk und die freie BSD-Lizenz.
In Russland bedient nginx laut der offiziellen Website über 61,6 % aller Domains mit der Endung .ru. Führend ist die alternative Endung .su, bei der der Anteil bei 66,2 % liegt. An dritter Stelle steht mit 60,9 % die Endung .ua, die Top-Level-Domain der Ukraine. Die Endung .by von Belarus ist mit 59,6 % weiterhin nur noch auf Platz 4 (Stand: August 2012).[19]
Mit dem Betriebssystem OpenBSD 5.2 wurde nginx als Alternative zum auf Apache 1.3 basierenden Webserver mitgeliefert; in Zukunft sollte Apache ganz durch nginx ersetzt werden,[20] was mit dem Release OpenBSD 5.5 auch umgesetzt wurde.[21] Nginx wurde am 26. August 2014 allerdings wieder aus dem OpenBSD-Basissystem entfernt,[22] da dem hauseigenen httpd-Dienst[23] der Vorzug gegeben werden soll. Apache und nginx stehen für OpenBSD aber weiterhin als sogenannte Ports zur Verfügung.
Gemäß Erhebungen des Unternehmens Netcraft betrug die Anzahl der von nginx bedienten Server im Mai 2019 387,5 Millionen, was einem Marktanteil vom 29,2 Prozent entspräche.[24]
Der Grundstein für die kostenpflichtige Premium-Version mit Support- und Sonderfunktionen wurde im Juli 2011 gelegt, indem das kommerzielle Unternehmen „Nginx, Inc.“ gegründet wurde, auf dessen Basis kostenpflichtiger Support und Module vertrieben werden.[25] Die kommerzielle Version wird Unternehmen unter dem Namen „NGINX Plus“ angeboten.[26] Gleich zu Beginn erhielt die neu gegründete Firma 3 Millionen Dollar Risikokapital von Michael Dell und anderen Kapitalgebern.[27][28]
2018 erhielt nginx von verschiedenen Investoren, darunter Goldman Sachs, 43 Millionen US-Dollar.[29] Am 11. März 2019 wurde der Kauf der Firma durch F5 Networks für 670 Millionen US-Dollar bekannt gegeben.[8]
Am 11. Dezember 2019 wurden die Geschäftsräume von nginx Inc. wegen einer angeblichen Copyrightverletzung gegenüber Rambler Internet Holding[30][31] durchsucht.