Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 2005
Sitz Deutschland Oldenburg
Leitung Holger Banik
Folker Kielgast
Mitarbeiterzahl 646 + 54 Auszubildende (2020)[1]
Branche Hafenwirtschaft
Website Niedersachsen Ports

Die Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) mit Sitz in Oldenburg ist der Betreiber der landeseigenen Häfen in Niedersachsen. Zu den Aufgaben der Gesellschaft gehören die Planung und Entwicklung sowie die Unterhaltung der Hafenanlagen und der dazugehörigen Flächen. Darüber hinaus werden die Gewerbe- und Industrieimmobilien in den jeweiligen Häfen vermarktet und hafenaffine Unternehmungen angesiedelt. Weitere Aufgaben sind die Verkehrslenkung und Hafensicherheit sowie das Übernehmen von Hafendienstleistungen für die Schifffahrt und Hafenwirtschaft.

Beschreibung

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Das Unternehmen ist Eigentümer und Betreiber von fünf Seehäfen, sieben Inselversorgungshäfen und drei Regionalhäfen an der deutschen Nordseeküste. Der Sitz der Gesellschaft ist die Stadt Oldenburg. Mit den Niederlassungen in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden und Wilhelmshaven managt Niedersachsen Ports die Hafeninfrastruktur in den Seehäfen des Landes Niedersachsen. Die Niederlassung in Norden betreibt zudem die Versorgungshäfen für einige Ostfriesische Inseln.

Die wichtigsten Merkmale der Hafeninfrastruktur des Hafensystems:

Fläche des Hafensystems 2700 ha
Landfläche 2008 ha
Wasserfläche 650 ha
Länge der Kaimauern (mit Umschlagbrücken) 26 km
Seeschleusen 5
Gleisnetz 80 km
Güterumschlag 2020 24,7 Mio. Tonnen

Unternehmensstruktur

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Organigramm

Das Unternehmen ist im Herbst des Jahres 2004 vom Land Niedersachsen gegründet worden. Persönlich haftende Komplementärin ist die Niedersächsische Hafengesellschaft mbH, Cuxhaven. Zum 1. Januar 2005 wurden die operativen Geschäftstätigkeiten der Häfen- und Schifffahrtsverwaltung des Landes Niedersachsen (Hafenämter Elbe, Ems-Dollart und Jade-Weser sowie des Dezernats Häfen und Schifffahrt der Bezirksregierung Weser-Ems) auf Niedersachsen Ports übertragen.

Eigentümer ist das Land Niedersachsen sowohl als Kommanditist als auch als Alleingesellschafter der Komplementär-GmbH. Organe der Gesellschaft sind der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung. Die Gesellschafterversammlung wird durch das Niedersächsische Finanzministerium gestellt.

Häfen

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NPorts betreibt fünf Seehäfen, drei Regionalhäfen und sieben Inselversorgungshäfen. In den verschiedenen Standorten wurden im Jahr 2020 rund 21 Mio. Tonnen Seegüter umgeschlagen.

Brake

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Brake ist ein moderner multifunktionaler Spezialhafen an der Unterweser, etwa 26 Kilometer oberhalb des Mündungstrichters. Die Hafenanlagen erstrecken sich auf einer Länge von 2½ Kilometern parallel zum Strom der Weser bei einem maximalen Tiefgang von 11,9 Meter (geplant 12,8 Meter). Sie unterteilen sich in

Dem nördlichen Hafenteil angegliedert ist ein Betrieb zur Verarbeitung pflanzlicher Öle mit einer eigenen Pieranlage. Mit dem Niedersachsenkai ist 2009 ein leistungsfähiges Terminal entstanden, das mit zwei Großschiffsliegeplätzen und kainahen Hafenflächen von über 45 Hektar Raum für weitere Expansion bietet. Im Hafen sind die Firmen L.I.T., J. Müller, Nehlsen, SCR-Sibelco, UTG Tanklogistik und Olenex aktiv.

Hafenanlagen
Hinterlandanbindung

Der Seehafen kann von Binnenschiffen über die Weser angelaufen werden. Auf dem Straßennetz ist der Hafen über die B 211, B 212, B 437 und die nahe gelegene Autobahnen A 27, A 28, A 29 zu erreichen. Das 32,8 Kilometer lange hafeneigene Schienennetz ist an die Bahnstrecke Hude–Blexen angeschlossen.

Cuxhaven

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Die Lage an der Elbmündung und die Nähe zum Nord-Ostsee-Kanal macht Cuxhaven zum idealen Ausgangspunkt für Seeverkehre nach Großbritannien, Skandinavien und zu Häfen an der Ostsee. Die Offshore-Windparks in der Deutschen Bucht sind bestens erreichbar. Gute Fahrwasserverhältnisse erlauben auch größten Seeschiffen das Anlaufen des Hafens. Der Hafen ist unterteilt in

Hafenanlagen
Hinterlandanbindung

Der Seehafen ist über die Elbe an das mitteleuropäische Binnenwasserstraßennetz angeschlossen. Die Bundesautobahn 27 und die Bundesstraße 73 enden in Cuxhaven. Für Transporte per Eisenbahn verfügt ein Teil der Kaianlagen über Gleisanschlüsse und eine Verbindung Richtung Maschen Rangierbahnhof.

Emden

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Emden ist ein leistungsstarker Universalhafen, der drittgrößte Nordseehafen und gleichzeitig der westlichste Seehafen Deutschlands. Er liegt am Nordufer der Ems etwa 38 Seemeilen südöstlich der Emsmündung an der Nordsee. Schiffe bis zu einem Tiefgang von 8,5 Meter (künftig 9,5 Meter) können den Hafen jederzeit erreichen; tideabhängig beträgt der maximale Zugangstiefgang 10,7 Meter (künftig 11,7 Meter).

Der Hafen besteht aus zwei Hafenteilen

Die Zufahrt zum Binnenhafen ist über zwei Schleusen möglich. Die rund um die Uhr betriebene Große Seeschleuse verfügt derzeit über eine Kammer mit 260 Metern Länge und 40 Metern Breite sowie einer Drempeltiefe von NHN –11,76 Metern. Die kleinere Nesserlander Schleuse mit einer Länge von 170 Metern, einer Breite von 18 Metern und einer Drempeltiefe von NHN –7,00 Metern dient vornehmlich der Binnen- und Sportschifffahrt.

Hafenanlagen
Hinterlandanbindung

Die Hafenbahn Emden verfügt über ein 22,5 km langes Schienennetz mit mehr als 53 Weichen. Die Güterbahnhöfe „Emden“ und „Emden Außenhafen“ sind direkt an das Schienennetz der Eisenbahn angeschlossen. Über die Autobahn-Anschlussstellen Emden-West und Emden-Ost der A 31 wird das deutsche und niederländische Fernstraßennetz erreicht. Zudem verbinden die Ems und der Dortmund-Ems-Kanal den Hafen nach Süden mit dem bundesdeutschen Wasserstraßennetz. Nach Westen eröffnet der Emskanal den Zugang zum niederländischen Kanalnetz und zum Niederrhein.

Fährverkehr und Inselversorgung Norden

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In der Niederlassung Norden koordiniert Niedersachsen Ports die Bewirtschaftung von sieben ostfriesischen Insel- und Küstenhäfen. Über die Inselversorgungshäfen Norddeich und Bensersiel sowie die Inselhäfen Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge werden fünf ostfriesische Inseln mit dem Festland verbunden. Mit durchschnittlich einer Million Tonnen Umschlag, sieben Millionen Personenbeförderungen und über 30.000 Schiffsbewegungen pro Jahr stellen die Häfen einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor in der Region Ostfriesland dar.

Inselversorgungshäfen

Wilhelmshaven

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Wilhelmshaven ist der einzige Tiefwasserhafen in Deutschland und liegt zwischen Ems und Weser auf der Westseite der Innenjade. Die gute seewärtige Zufahrt mit kurzer Revierfahrt und großen Wassertiefen ermöglicht die Abfertigung von Schiffen mit Tiefgängen bis zu 20 Metern.

Neben den im Tiefwasser gelegenen Bereichen im Außenhafen verfügt Wilhelmshaven über einen großen tidefreien Hafenbereich. Der Innere Hafen ist durch eine der weltweit größten Schleusen mit zwei redundanten Kammern 24 Stunden am Tag zu erreichen. Die Schleusenkammern, mit einer Länge von je 390 Metern, einer Breite von 60 Metern und einem möglichen Tiefgang von 11,5 Metern, ermöglichen die Zufahrt großer Seeschiffe sowie sämtlicher Schiffsgrößen für die Offshore-Windenergie.

Hafenanlagen

Folgende Hafenanlagen im Äußeren Hafen (Tiefwasserbereich) werden von Niedersachsen Ports betrieben:

Hafenanlagen im Inneren Hafen (tidefreier Bereich):

Der Containerterminal im JadeWeserPort wird von Eurogate als Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) betrieben.

Hinterlandanbindung

Das Gleissystem der Hafenbahn ist an die Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven angebunden und die Bundesautobahn 29 endet direkt im Hafen.

Flotte

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Für Unterhaltungs- und Baumaßnahmen an den Hafenanlagen werden die in der folgenden Tabelle aufgeführten Arbeitsschiffe eingesetzt:

Name Baujahr Einsatzspektrum Heimathafen Bild
Argus 1986 Vermessungsschiff Wilhelmshaven
Delphin 1992 Vermessungsschiff Emden
NP 1 2007 Arbeitsschiff Emden
Osterhöft[2] Umbau 1997 Vermessungsschiff Cuxhaven
Seebär 1976 Schwimmramme Norddeich
Seefalke 1987 Peilschiff Norddeich
Seeigel 1986 Vermessungsschiff Bensersiel
Seekrabbe 1993 Hopperbagger Norddeich
Seelöwe 2003 Wasserbaufahrzeug Norden
Sinus 1991 Peilboot Brake
Steubenhöft 2009 Wasserinjektionsgerät Cuxhaven

Siehe auch

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Literatur

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Michael Meyer: Forderungskatalog für neue Regierung · Niedersachsens Häfen stellen Zehn-Punkte-Plan vor. In: Täglicher Hafenbericht vom 25. März 2013, S. 3, Seehafen-Verlag, Hamburg 2013, ISSN 2190-8753

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Commons: Niedersachsen Ports – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jahresabschluss 2017 der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG im eBundesanzeiger
  2. „Osterhöft“ sorgt für Sicherheit in Elbehäfen. In: Täglicher Hafenbericht vom 19. Dezember 2012, S. 4.