Himmelsrichtungen
Nordwest Norden Nordost
Westen Kompass Osten
Südwest Süden Südost

Norden oder Nord ist eine der vier Haupthimmelsrichtungen. Norden bzw. die Nordrichtung wird verwendet zur Navigation und zur Angabe von Koordinaten.

Wortherkunft und andere Namen

Die Bezeichnung stammt vom althochdeutschen nord her und leitet sich von der indoeuropäischen Wurzel ner- für „links“ oder „unten“ ab, was möglicherweise auf „links der aufgehenden Sonne“ zurückzuführen ist.[1][2]

In der nordischen Mythologie tragen die vier Zwerge Norðri, Suðri, Austri und Vestri den Schädel Ymirs, aus welchem die Asen das Himmelsgewölbe errichteten, Norðri ist der Zwerg des Nordens.

Andere Bezeichnungen für „Norden“ sind oder waren:

Definitionen

Umgangssprachlich und in der Navigation werden mit Nord oder Norden verschiedene Dinge bezeichnet:

Nord, Norden
Umgangssprachlich eine meist grobe Richtungsangabe im nördlichen Bereich zwischen Nordwest und Nordost.
der Norden, im Norden
Umgangssprachliche Bezeichnung für die nördliche Hälfte eines Gebietes, z. B. eines Staates, einer Insel oder auch der ganzen Welt. In Deutschland dient sie auch den Medien als Synonym für Norddeutschland, Schleswig-Holstein oder das Sendegebiet des Norddeutschen Rundfunks.[3]
„Es weht ein Nord“
Umgangssprachliche und seemännische Bezeichnung für einen Wind aus nördlichen Richtungen, also (ungefähr) Nordwind oder Nordströmung. Häufige Windrichtung in großen Teilen von West- und Mitteleuropa. Nordwind
Rechtweisend Nord (rwN), true north (TN), Geographisch Nord
Richtung entlang der Meridiane zum geographischen Nordpol. Rechtweisend Nord ist die wichtigste Bezugsgröße in der Navigation. Die Bezeichnung ist abgeleitet von richtig, recht.
Missweisend Nord (mwN), magnetic north (MN)
in Nordrichtung der Feldlinien des Erdmagnetfeldes.
In Mitteleuropa ist diese Abweichung von rechtweisend- zu missweisend-Nord so klein, dass die Missweisend-Nordrichtung trotzdem problemlos zu Orientierung und Navigation verwendet werden kann. Die Abweichung zwischen geographischer und magnetischer Nordrichtung wird als Deklination bezeichnet und ist z. B. aus Isogonen-Karten oder der Windrose in Seekarten abzulesen.
Magnetkompass Nord (MgN), Kompass Nord (KN), compass north (CN)
Richtung, in die ein Magnetkompass zeigt, d. h. entlang der magnetischen Feldlinien der direkten Umgebung, die sich zusammensetzen aus dem Erdmagnetfeld (Missweisend Nord) und lokalen Magnetfeldstörungen durch elektrischen Strom und magnetisch aktive Materialien (Deviation).
Gitternord (GiN), grid north (GN)
Bezugsrichtung der in der Satellitennavigation verwendeten Koordinatensysteme (Gauß-Krüger, UTM, UPS). Weicht von geographisch Nord um einen variablen, Meridiankonvergenz genannten Winkel ab.
T-O-Karte, aus Isidor von Sevillas Etymologiae, Erstdruck Günther Zainer, 1472 – oben ist hier noch Osten, Septentrio links

Landkarten werden als Rahmenkarten und mit der Ausnahme von Karten der Polargebiete so erstellt, dass die Nordrichtung zum oberen Blattrand weist. Weicht eine Karte von dieser Konvention ab, ist die Nordrichtung in der Regel durch eine Windrose angegeben.

Auch auf den anderen Planeten des Sonnensystems gibt es die Himmelsrichtung Norden, auch dort zeigt sie auf den Nordpol, das heißt zum Pol in Richtung der Drehachse des Planeten.

Ermittlung der Nordrichtung

Bestimmung der Nordrichtung über den Polarstern mit einem Lot

Zur Ermittlung der Nordrichtung existieren verschiedene Verfahren:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. NORD, m. septentrio, eine der vier weltgegenden. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Hirzel, Leipzig 1854–1961 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier).
  2. NORDEN, m.. In: Grimm: Deutsches Wörterbuch. Hirzel, Leipzig 1854–1961 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier).
  3. [1], Archivierte Kopie (Memento vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive), [2], Lieder so schön wie der Norden Beispiele