Nvidia Tegra | |
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Nvidia-Tegra-2- (T20-) und Tegra-3- (T30-)-Chips | |
Produzent: | Nvidia |
Prozessortakt: | 1000 MHz bis 2300 MHz |
Mikroarchitektur: | Arm |
Nvidia Tegra ist ein auf der Arm-Architektur basierendes Ein-Chip-System (SoC) für mobile Endgeräte, wie PDAs, Mobiltelefone, Autos, Tablet-PCs und Multimedia-Player, des Herstellers Nvidia. Außer einem oder mehreren Arm-Kernen enthält der SoC auch einen Grafikprozessor und integrierte Videodecoder und -encoder und erfüllt alle Aufgaben eines Chipsatzes. Er ist u. a. mit dem Snapdragon von Qualcomm oder dem Open Multimedia Application Platform von Texas Instruments vergleichbar.
Die erste Generation des Tegra basiert auf einem ARM11-MPCore. Gefertigt wird der Chip in 65-nm-Technologie. Die Leistungsaufnahme liegt nach Herstellerangaben bei maximal 200 mW.
In das System ist außer dem Arm-Kern ein Grafikprozessor integriert, dessen Rechenleistung mit der Nvidia-GeForce-6-Serie vergleichbar ist. Damit lassen sich High Definition Videos mit bis zu 720 Zeilen sowohl wiedergeben, als auch in Echtzeit komprimieren und Fotos mit bis zu 12 Megapixel verarbeiten. Als Videocodecs werden H.264, MPEG-4 und WMV9 unterstützt. Der Prozessor wird sowohl von Microsoft Windows Mobile, als auch speziellen Linux-Kerneln (so ebenfalls Android) unterstützt.
Der Tegra 250 ist ein Arm Cortex-A9 MPCore mit bis zu 1 GHz. Die 3D-Leistung wurde gegenüber den bisherigen Modellen nach Herstellerangaben verdoppelt.[1] Dieser wird auch für Netbooks wie das Toshiba AC100 eingesetzt.[2] Erste Tests zeigen, dass der Tegra 250, je nach verwendetem Betriebssystem und Testprogramm, mit Intel-Atom-Prozessoren konkurrieren kann.[3]
Modelnummer | Max. Taktrate | Befehlssatz | CPU | GPU | Prozess | Generation | Produktion | eingesetzt in |
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Tegra 250 | 1 GHz | Armv7 | Dual-Core Arm Cortex-A9 | Ultra-low power (ULP) GeForce GPU 333 MHz (T20) bzw. 300 MHz (AP20H) | 40-nm-Prozess von TSMC[9] | Zweite Generation | Q1 2010 | Acer Iconia Tab A500, Asus Slider, Asus Transformer, LG P990 Optimus, LG Optimus Pad, Motorola Atrix, Motorola Droid Bionic, Motorola Xoom, Notion Ink Adam tablet, Point of View Mobii 10.1, Samsung Galaxy S II (in manchen Regionen), Samsung Galaxy Tab 10.1, Sony Tablet S, T-Mobile G-Slate, Tesla Model S, Toshiba AC-100, Toshiba Folio 100, Velocity Micro Cruz Tablet L510, ViewSonic G Tablet |
Tegra 250 3D | 1,2 GHz | Armv7 | Dual-Core Arm Cortex-A9 | Ultra-low power (ULP) GeForce GPU 400 MHz (T25) bzw. 400 MHz (AP25H) | Zweite Generation | Q1 2011 |
Modell | Multi- Core- Modus |
Single- Core- Modus |
GPU-Takt | RAM-Technologie | Erst- verfüg- barkeit | Verwendet in |
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Tegra 3 T30L | 1,2 GHz | 1,3 GHz | 416 MHz | 32-bit single-channel 667 MHz DDR3-1333 (5,34 GB/sec)[13] | Q1 2012 | Asus Transformer Pad TF300T, Nexus 7,[14] Sony Xperia Tablet S, Acer Iconia Tab A210, WEXLER.TAB 7t, Lenovo IdeaTab A2109, Toshiba AT10-A, Toshiba AT300 (Excite 10)[15] |
Tegra 3 T30 | 1,4 GHz | 1,5 GHz | 520 MHz | 32-bit single-channel 533 MHz LPDDR2-1066 (4,26 GB/sec) oder 750 MHz DDR3-L (6 GB/sec)[16] | Q4 2011 | Asus Eee Pad Transformer Prime,[17] IdeaTab K2 / LePad K2,[18] Acer Iconia Tab A510, Acer Iconia Tab A700, LG Optimus 4X HD, HTC One X, ZTE Era, ZTE PF 100, ZTE T98, Toshiba AT270, Asus VivoTab RT, Fuhu Inc. nabi 2 Tablet,[19] Tesla Model S, Kungfu K3,[20] Goophone I5, Olivetti Olipad 3,[21] Microsoft Surface RT[22], Lenovo IdeaPad Yoga 11,[23][24] Nvidia Cardhu developer tablet |
Tegra 3 T33 | 1,6 GHz | 1,7 GHz[13] | 520 MHz | 32-bit single-channel 800 MHz DDR3-1600 (6,4 GB/sec)[13] | Q2 2012 | Asus Transformer Pad Infinity (TF700T), Fujitsu Arrows X F-10D, Ouya, HTC One X+, Viewsonic VSD241 all-in-one smart display |
Modelname | Max. Taktrate | Befehlssatz | CPU | GPU | Prozess | Softmodem | Produktion | eingesetzt in |
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Tegra 4 | 1,9 GHz | Armv7 | Quad-Core Arm Cortex-A15 | 72 Shader | 28-nm-Prozess von TSMC | Q2 2013 | Nvidia Shield portable, Vizio 10" tablet, HP Slate 8 Pro, HP Slate 7 Extreme, Microsoft Surface 2, ZTE super phone, Asus Transformer TF701, MadCatz M.O.J.O | |
Tegra 4i (Grey) | 2,3 GHz | Armv7 | Quad-Core Arm Cortex-A9 | 60 Shader | 28 nm | LTE i500 (Icera) | Q3 2013 | Nvidia Phoenix, Wiko Wax, Wiko Highway 4G, Blackphone |
Unter der Bezeichnung Denver entwickelte Nvidia die erste eigene Arm-CPU, einen 64-Bit-Armv8-kompatiblen Core, nachdem man zuvor ausschließlich von der Firma ARM lizenzierte CPUs eingesetzt hatte.[28] Eine Besonderheit ist, dass der Original-ARM-Code zur Laufzeit in einen proprietären Mikrocode umgewandelt wird, der schneller abgearbeitet werden kann.[28] Laut einschlägigen Benchmark-Ergebnissen ist die Denver-CPU damit nicht nur deutlich schneller als der schnellste Original-Core der Firma ARM, der Arm Cortex-A57, sondern auch als Apples Eigenentwicklung Cyclone. Sogar mit Low-End-Versionen von Intel-×86-Prozessoren (Haswell) soll Denver mithalten können.[28] Erste Verwendung der CPU im HTC Nexus 9 (Oktober 2014).[29]
Der APX 2500 wurde am 12. Februar 2008 von Nvidia auf dem GSM World Congress in Barcelona offiziell vorgestellt. Der Prozessor wird seit 2009 in Mobiltelefone eingebaut. Der erste Medienplayer mit dem Chip war der Microsoft Zune HD, der durch die Hardwareplattform eine hohe Grafikleistung besitzt. So kann der Player 3D-Spiele und 720p-Videos wiedergeben.
Der Tegra 2 und 3 wird seit Ende 2010 in verschiedenen Produkten wie Smartphones, Tablet-PCs und Einplatinencomputern verbaut, z. B. die Spielekonsole Ouya oder das Tablet Nexus 7 (2012).
Der Tegra X1 wird in der Nintendo Switch verwendet.
Für den Embedded-Markt existieren weiterhin Prozessor-Module von den Firmen:
Diese Module sind einzeln oder in Kombination mit Trägerboards sowohl für Einzelpersonen als auch Firmen erhältlich und erlauben es, eigene Produkte oder Projekte basierend auf den Tegra-Prozessoren zu realisieren. So findet der Tegra 3 z. B. in den neuen Radio-Navigations-Systemen im neuen Audi A3 und VW Golf VII Verwendung.
Nvidia stellt proprietäre Treiber für den Tegra als Teil seines Linux-for-Tegra-Developmentkits[39] zur Verfügung. Nvidia und der Embedded-Partner Avionic Design arbeiten an Open-Source-Treibern, die in den Linux-Kernel eingehen sollen.[40][41]