Oensingen–Balsthal
Streckennummer (BAV):412
Fahrplanfeld:412
Streckenlänge:4.01 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 12 
Minimaler Radius:250 m
von Solothurn
0.00 Oensingen Keilbahnhof 462 m ü. M.
nach Olten
Anschlussgleis
0.72 Dünnern-Brücke 27 m
1.52 Maiacker 469 m ü. M.
2.62 Anschlussgleis Von Roll Klus
2.62 Klus 481 m ü. M.
3.32 Thalbrücke 483 m ü. M.
4.01 Balsthal 489 m ü. M.

Die Oensingen-Balsthal-Bahn AG (offizielle Initialen OeBB, auch zur Unterscheidung von den Österreichischen Bundesbahnen ÖBB[1][2]) mit Sitz in Balsthal ist eine private Eisenbahngesellschaft im Kanton Solothurn (Schweiz). Ihre gut vier Kilometer lange normalspurige Strecke führt von Oensingen nach Balsthal.

Geschichte

Aktie über 500 Franken der Eisenbahngesellschaft Oensingen-Balsthal vom 10. März 1899
Obligation der Eisenbahngesellschaft Oensingen-Balsthal vom 31. Dezember 1919

Schon früh entstand der Wunsch, durch die Klus von Balsthal und unter dem Passwang oder Unteren Hauenstein hindurch eine Bahnverbindung mit Basel herzustellen. Im Jahr 1873 wurde auch mit dem Bau der Wasserfallenbahn zwischen dem Baselbieter Ort Reigoldswil und dem Solothurner Ort Mümliswil hinter Balsthal begonnen, aber nach einem Jahr musste der Bau am Tunnel und der Zufahrtsstrecken wegen finanzieller Schwierigkeiten eingestellt werden. Nicht einmal über das Planungsstadium hinaus kam das Projekt der Jura-Gotthard-Bahn.

In den 1890er Jahren suchte die Industrie von Balsthal-Klus (Von Roll) einen Anschluss an die Bahnstrecke Olten–Solothurn in Oensingen. Am 17. Juli 1899 konnte die kurze Stichbahn ihren Betrieb aufnehmen. Seit 1943 ist die Strecke der OeBB komplett elektrifiziert.

Heute

Mit der Umsetzung von Bahn 2000 bzw. dem Verkehrskonzept «Thal 2005» wurde ein Halbstundentakt eingeführt, welcher in Spitzenzeiten von Postautokursen ergänzt wird. Vorher gab es für einige Jahre einen Fahrplan mit Postautokursen als Grundangebot und einigen Zügen zu Spitzenzeiten. Für die Einführung des Halbstundentaktes wurde zunächst vom Regionalverkehr Mittelland (RM) eine Pendelzugskomposition erworben, die aber nach kurzer Zeit durch eine SBB-RBe 540-Pendelzugskomposition ersetzt wurde. Die Aussenanschriften des von den SBB übernommenen Pendelzugs wurden auf OeBB geändert, die Lackierung wurde beibehalten. Seit der Übernahme einer NPZ-Prototyp-Garnitur von den SBB 2007/2008 verkehrte in der Regel diese mit dem RBe-540-Pendelzug als Ersatz. Zum Fahrplanwechsel Ende 2015 mietete die OeBB eine modernisierte «Domino»-Komposition der SBB an. Da der Domino einen ganzen Wagen 1. Klasse führte, wurde die Aussenanschrift des 1.-Klasse-Wagens auf ein Drittel 1. und zwei Drittel 2. Klasse geändert. Die Ausstattung der ehemaligen 1. Klasse wurde nicht verändert. Bei der noch bestehenden 1. Klasse wurde aussen das OeBB-Logo angebracht. Zum Fahrplanwechsel Ende 2018 wurde der OeBB-Domino denen der SBB angepasst und auf der OeBB verkehren unterschiedliche Domino-Garnituren, welche jeweils von Biel/Bienne zugeführt werden.

Seit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2021 wird die Linie Oensingen–Balsthal als S22 der S-Bahn Region Solothurn bezeichnet.[3]

Das Unternehmen hat heute 17 Mitarbeiter und betreibt Güter- und Personenverkehr auf der eigenen 4,1 km langen normalspurigen Bahnstrecke.

Fahrzeugpark

Die OeBB verfügt über viele ehemalige, teilweise historische, SBB- und BLS-Fahrzeuge und kann damit auch Nostalgiefahrten anbieten, so etwa mit dem «Roten Pfeil». Ausrangierte und verkaufte Fahrzeuge sind kursiv eingetragen.

Lokomotiven

Triebwagen und Triebzüge

Reisezugwagen

Steuerwagen

Speisewagen

Personenwagen

Gepäckwagen

Güter- und Dienstwagen

Literatur

Siehe auch

Solothurn-Niederbipp-Bahn

Einzelnachweise

  1. Siehe «1st preliminary list of VKMs (published 07/07/2007)» auf der Homepage der ERA (Memento vom 13. Februar 2015 im Internet Archive).
  2. Die Holzkastenwagen waren mit «ÖBB» beschriftet, die Lokomotiven hingegen mit OeBB, siehe Birkhofer Beat: Oensingen-Balsthal-Bahn, seit 1899 im Dienst der Region. 1999, ISBN 3-905404-06-0, Seiten 102–104
  3. SBB-Fahrplanwechsel ab 12. Dezember: Diese Änderungen betreffen den Kanton Solothurn. In: Solothurner Zeitung. 23. November 2021, abgerufen am 20. Juni 2022.
  4. Eisenbahn Amateur 6/2008 Seite 321
  5. Stephan Frei, Christian Ammann: Neues in Kürze. In: Eisenbahn Amateur. Nr. 7. SVEA, 2021, ISSN 0013-2764, S. 314.
  6. laut VRS-Rollmaterialverzeichnis 1990 und folgende: 1986 gekauft, 1993 verkauft an VVT, 1996 gekauft