Oldenburger Wall

Der Oldenburger Wall ist der Rest einer slawischen – später holsteinischen – Befestigungsanlage in der Stadt Oldenburg in Holstein im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein, die zu den bedeutendsten archäologischen Denkmälern in Schleswig-Holstein zählt. Die Anlage wurde erstmals archäologisch erforscht und von Karl Wilhelm Struve dokumentiert. Der Oldenburger Wall ist der Ursprung der Stadt Oldenburg in Holstein.

Lage

Der Oldenburger Wall (Nordseite)
Die Innenfläche des Oldenburger Walls (in Richtung Osten)

Der Oldenburger Wall befindet sich am Rande einer zum Teil sehr feuchten Niederung, die von zahlreichen Wasserläufen durchzogen ist. Dabei handelt es sich um verlandete und trockengelegte Reste früher schiffbarer Wasserwege, die als Ausläufer des Oldenburger Grabens mit der Ostsee in Verbindung standen. Diese Lage ermöglichte einen umfangreichen Fernhandel, der die Burg und die sie umgebende Siedlung – genannt Starigard („Alte Burg“) zu einer der bedeutendsten Siedlungen im damaligen Ostseeraum machte.

Beschreibung

Es handelt sich um die Reste einer (im letzten Ausbaustadium) ovalen Wallburganlage (in West-Ost-Richtung) von ca. 220 Metern Länge und ca. 100 Metern Breite, wobei die Wälle an der Nord-, Ost- und Westseite die Umgebung bis zu 18 Meter überragen. Im Süden geht das Gelände ohne merklichen Höhenunterschied in das Gelände der Innenstadt von Oldenburg über. Ein Gebäude befindet sich im inneren Bereich der Wallanlage. Die Wälle überragen die Innenfläche der Burg nur um wenige Meter. Der Oldenburger Wall, die Funde der Ausgrabungen und die Lebenswelt der slawischen Einwohner werden im nahen Oldenburger Wallmuseum dokumentiert.

Errichtet wurde die Wallburg in für diese Zeit typisch slawischer Bauart aus mit Erde verfüllten Holzkastenkonstruktionen.[1]

Geschichte

Darstellung der Bauphasen des Oldenburger Walls (auf der Informationstafel am Oldenburger Wall)

Der Oldenburger Wall wurde in mehreren Phasen ausgebaut/genutzt:

In den folgenden Jahrhunderten wurden keine neuen Befestigungen angelegt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vgl. Karl Wilhelm Struve: Slawisches Ingenieurwerk in Holstein. In: Schleswig-Holstein 10, 1961, S. 276f. Derselbe: Die Holzkastenkonstruktion in der slawischen Burganlage von Scharstorf, Kreis Plön. In: Studien aus Alteuropa II, 1965, S. 278–284.

Koordinaten: 54° 17′ 38,4″ N, 10° 53′ 6″ O