Open Ohr 1979

Das Open Ohr Festival (OOF) auf der Zitadelle Mainz ist ein seit 1975 alljährlich über Pfingsten stattfindendes thematisch orientiertes Jugendkulturfestival mit Gesprächsforen, Workshops, Kabarett und Livekonzerten sowie Zeltlager.

Strukturen

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Rechtlicher Träger ist das Jugendamt der Stadt Mainz, finanziell unterstützt vom rheinland-pfälzischen Kultusministerium und vom Förderverein Open Ohr. Tatsächlicher Veranstalter ist die Freie Projektgruppe, die einen sehr großen inhaltlichen Freiraum zugestanden bekommt, da sie auf letztlich ehrenamtlicher Basis mit wechselnden Personen seit vielen Jahren die Hauptlast der nicht verwaltungsmäßigen organisatorischen Arbeit trägt. Einer der frühen Mitarbeiter und Wegbegleiter war hier Reinhard Hippen. Die sich daraus manchmal ergebenden Konflikte etwa um spezielle Programmpunkte haben die Gesprächskultur über Jahre immer wieder herausgefordert, mobilisiert und lebendig gehalten.

Open Ohr Förderverein

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Freunde des Festivals haben sich im September 1995 zu dem gemeinnützigen Open-Ohr-Verein zusammengeschlossen, nachdem das Festival von den konservativen Parteien im Mainzer Stadtrat in Frage gestellt wurde. Ziel des Vereins ist es, das Open Ohr als politisches Kulturfestival zu erhalten, die Autonomie der Programm gestaltenden Projektgruppe zu verteidigen und die Zitadelle als Festivalort langfristig zu sichern. Der Verein setzt sich für eine bessere finanzielle Ausstattung des Festivals ein und fördert es mit Spenden. Darüber hinaus will sich der Verein in der kulturpolitischen Diskussion in Mainz zu Wort melden.

Inhalt

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Als nichtkommerzielles, thematisches Jugendkulturfestival aufgestellt, bietet das Open Ohr jeweils 5.000 – 9.000 zumeist jugendlichen Besuchern die Gelegenheit, sich an vier Tagen intensiv mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Open Ohr Festival den Ruf eines bundesweit einmaligen Beispiels gelungener Jugendkulturarbeit erworben. Der ehemalige Mainzer Oberbürgermeister und Jugend- und Sozialdezernent Michael Ebling nannte es „das einzige noch bestehende jugendpolitische Festival in der Bundesrepublik“.[1]

Neben den Foren, den Theater- bzw. Kabarett-Produktionen und Livekonzerten gibt es seit vielen Jahren auch ein Kinderprogramm. Über vier Tage sind bis zu 300 Künstler aus Musik, Theater, Kleinkunst, Kabarett und Aktionskunst erlebbar, wobei vieles parallel stattfindet.

Themen

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Die Themen der Festivals werden jedes Jahr von der Freien Projektgruppe ausgearbeitet. Auf dem Festival finden Podiumsdiskussionen, Lesungen, Gesprächsrunden, Workshops und Kunstprojekte neben Musik, Theater, Kabarett und Film statt. Die Veranstalter sprechen davon, alljährlich circa 100 Referenten aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft aufzubieten.

Literatur

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Siehe auch

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Soziokultur, Bundeszentrale für politische Bildung

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Einzelnachweise

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  1. main-spitze.de: 31. Open Ohr Festival an Pfingsten in Mainz (Memento vom 7. November 2007 im Internet Archive)
  2. Andreas Dierks: Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation: Burkhard Ihme. In: Comic!-Jahrbuch. Band 2009. ICOM, Stuttgart 2008 (in Auszügen online [abgerufen am 26. November 2013] Interview).