Der Orden vom Goldenen Vlies (französisch Ordre de la Toison d'or, spanisch Orden del Toisón de Oro) ist ein 1430 gegründeter burgundischer Ritterorden. Die Aufnahme in diesen wurde nach dem Vorbild der ritterlichen Ordensgemeinschaft zu einer vom römisch-deutschen Kaiser, dem Haus Habsburg und seit 1700 dem spanischen Königshaus verliehenen Auszeichnung für Verdienste.
Das Ordensabzeichen, ein an einer Collane hängendes goldenes Widderfell, erhielt selbständige Bedeutung und wurde zum Urbild des modernen Verdienstordens. Insofern stellt der Orden vom Goldenen Vlies das Bindeglied zwischen den beiden heutigen Bedeutungen des Wortes „Orden“ dar.
Heute besteht sowohl der österreichische Ordenszweig des Hauses Habsburg-Lothringen als auch der spanische Zweig des Hauses Bourbon-Anjou mit seinen jeweiligen Großmeistern Karl Habsburg-Lothringen und König Felipe VI. von Spanien. Insbesondere der österreichische Ordenszweig gilt als der nach dem Hosenbandorden zweitälteste seit dem Mittelalter durchgehend bestehende lebendige weltliche Ritterorden.[1]
Seit 1998 verleiht die Republik Georgien ebenfalls einen Orden vom Goldenen Vlies.
Der Orden vom Goldenen Vlies wurde am 10. Januar 1430 von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund, anlässlich seiner Vermählung mit Isabella von Portugal in Brügge (7. Januar 1430) den angesehensten Adligen seiner Länder gestiftet. Die Ideen der ritterlichen Tugenden, des Kreuzfahrtgedankens und des gemeinschaftlichen Bestehens gefährlicher Abenteuer sowie machtpolitische Überlegungen waren die Hauptmotive zur Gründung. Insbesondere wollte der Herzog mit seinem Reich zwischen Frankreich, dem Heiligen Römischen Reich, aber auch England, nachdem er die Mitgliedschaft im Hosenbandorden abgelehnt hatte, treue Verbündete an sich binden. Es wurden 24 der bedeutendsten burgundischen Adeligen in den Orden aufgenommen, womit der Orden erhebliches politisches Gewicht erhielt. Die Statuten wurden wenige Tage vor der ersten Sitzung des Ordens am 27. November 1431 von Philipp dem Guten im wallonisch-flämischen Rijssel erlassen und am 3. Dezember 1431 zu Rijssel bei der ersten Sitzung vom Greffier (Sekretär) den anwesenden Mitgliedern vorgelesen.
Kulturell war in dieser Zeit der burgundische Hof in Europa führend und so galt der neue Orden mit seinen Festen, Zeremoniell, Ritualen und Verfassung für viele als Vorbild im Sinn eines fürstlichen Ordens ausgerichtet nach den Idealen des christlichen Rittertums. Auch die Hilfe für das Byzantinische Reich beim Zurückdrängen der Osmanen vor Konstantinopel wurde von den Burgunderherzögen in Verbindung mit ihrem Orden immer wieder gefördert. Die burgundische Flotte kreuzte tatsächlich vor Rhodos und im Schwarzen Meer, aber allfällige Ideen kamen über ein erweitertes Planungsstadium nicht hinaus.[2][3][4]
Der Orden wurde auch el Tusan, in frühesten Zeiten auch der Ritterorden des güldenen Lämbleins von Burgund oder des belgischen Schäpers genannt.
Nach dem Tod Karls des Kühnen beim Versuch, das Herzogtum Lothringen zu erobern, und dem Aussterben der burgundischen Herzöge im Jahr 1477 ging der Orden auf die Habsburger über.[5] Denn wenige Monate nach seiner Heirat mit der Erbtochter Maria von Burgund wurde Maximilian von Habsburg am 30. April 1478 in Brügge zum Ritter geschlagen und danach zum Souverän (Großmeister) des Ordens ernannt. Jean II. de Neufchâtel, Philippe Pot, Jean Damas, Jacques de Luxembourg-Ligny und Philippe de Crèvecœur, die sich im anschließenden Burgundischen Erbfolgekrieg auf die Seite Ludwigs gestellt hatten, wurden von Maximilian 1481 aus dem Orden ausgestoßen, das Andenken der Toten gelöscht und ihre Wappen zerbrochen.[6] Ab Kaiser Karl V. war der Ordenssouverän auch Oberhaupt der spanischen Linie der Habsburger und König von Spanien.
Als im Jahr 1700 Karl II. aus der spanischen Linie der Habsburger kinderlos starb, beanspruchten sowohl die österreichische Linie aus den habsburgischen Erblanden als auch die Bourbonen die Souveränität über den Orden. Beide Adelshäuser beriefen sich dazu grundsätzlich auf ihre Ansprüche hinsichtlich der spanische Krone (siehe Spanischer Erbfolgekrieg), wobei sich im Speziellen nur das Haus Habsburg auf den Artikel 65 der damals geltenden Ordensstatuten berufen konnte, nachdem formalrechtlich die Ordenssouveränität ihnen zufiel.[7] Unabhängig davon teilte sich der Orden in zwei Linien auf. Sowohl der spanische Ordenszweig der Bourbonen als auch der österreichische Zweig der Habsburger besteht noch heute.
Name und Ordenszeichen werden auf verschiedene Elemente heidnisch-antiker und biblischer Überlieferungen bezogen.
Die Gründung des Ordens erfolgte für 30 Ritter (zuzüglich des Herzogs als erstem Großmeister, der als Chieff et Souverain bezeichnet wurde), ernannt wurden aber nur 24.[10] Neuaufnahmen erfolgten – sofern keine Erweiterung des Ordens vorgenommen wurde – als Nachbesetzungen für verstorbene oder ausgeschlossene Mitglieder und bis 1559 auf Ordenskapiteln (Feste et Chapittre) durch Wahl, danach durch Ernennung durch den Großmeister ohne Einberufung einer Ordensversammlung. Die Zahl der Ritter wurde 1431 auf dem dritten Kapitel vervollständigt. Auf dem 18. Kapitel (1516) wurde die Zahl der Ritter auf 41, auf dem 19. Kapitel (1519) auf 51 (jeweils zzgl. Großmeister) erhöht.
Anfangs war es vorgesehen, jährliche Ordenskapitel am Andreastag (30. November) abzuhalten, doch wurde bereits nach dem dritten Kapitel das für 1434 geplante nächste abgesagt, „da der Herzog verhindert war“.[11] Ebenso erging es den für 1437 bis 1439 und 1441 bis 1444 geplanten sieben Kapiteln.[12] Das siebte Kapitel (1445) legte einen dreijährlichen Turnus sowie den 2. Mai als Datum fest,[13] doch wurde dieser Beschluss bezüglich des Turnus offensichtlich nicht umgesetzt, bezüglich des Datums nach der Übernahme des Ordens durch die Habsburger (1478) aufgegeben.
Die zwischen 1430 und 1559 abgehaltenen 24 Ordensversammlungen (Gründung und 23 Kapitel) fanden vorwiegend in den (damaligen) Niederlanden, in Brügge (4), Lille (2), Brüssel (3), Saint-Omer (2), Gent (2), Mons, Den Haag, Valenciennes, ’s-Hertogenbosch, Mecheln, Middelburg, Tournai, Utrecht und Antwerpen, nur zwei Mal außerhalb (in Dijon und Barcelona), in geeigneten Kirchen statt (lediglich bei der Gründungsversammlung ist der genaue Ort nicht bekannt).
Nachdem der regelmäßige Turnus der Ordenstreffen aufgegeben worden war, wurde der Orden im Allgemeinen nur noch dann zusammengerufen, wenn die Zahl der Ritter zu stark abgesunken war – selbst der Wechsel der Großmeister bot dafür keinen Anlass mehr: So war Philipp der Schöne bereits neun Jahre, Karl V. zehn Jahre und Philipp II. fast vier Jahre Großmeister, bevor ein Ordenskapitel einberufen wurde.
Kapitel[14] | Ort und Kirche | Datum | Seit letztem Kapitel verstorbene Mitglieder (inkl. Großmeister) | Ausgeschlossene Mitglieder | Neuaufnahmen (Diplome) | Mitglieder am Ende des Kapitels | Bemerkungen |
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Gründung | Brügge (genauer Ort nicht bekannt) | 10. Januar 1430 | 25 (= Herzog + 1–24) |
25 | [15] | ||
I/1 | Lille, Saint-Pierre | 30. November 1431 | 1 | 1 | 2 (= 25–26) | 25 | [16] |
II/2 | Brügge, Sint-Donaaskerk | 30. November 1432 | 2 | 2 (= 27–28) | 25 | [17] | |
III/3 | Dijon, Sainte-Chapelle | 30. November 1433 | 2 | 8 (= 29–36) | 31 | [18] | |
V/4 | Brüssel, Kathedrale St. Gudula | 30. November 1435 | 31 | ||||
VI/5 | Lille, Saint-Pierre | 30. November 1436 | 31 | ||||
X/6 | Saint-Omer, Saint-Bertin | 30. November 1440 | 5 | 4 (= 37–40) | 30 | [19] | |
XV/7 | Gent, Sint-Baafskathedraal | 11.–13. Dezember 1445 | 6 | 6 (= 41–46) | 30 | [20] | |
XVI/8 | Mons, Sainte-Waudru | 1.–3. Mai 1451 | 5 | 6 (= 47–52) | 31 | [21] | |
XVII/9 | Den Haag, Grote Kerk | 1.–14. Mai 1456 | 5 | 4 (= 53–56) | 30 | [22] | |
XVIII/10 | Saint-Omer, Saint-Bertin | 30. April – 11. Mai 1461 | 5 | 6 (= 57–62) | 31 | [23] | |
XIX/11 | Brügge, Onze-Lieve-Vrouwekerk | 28. April – 28. Mai 1468 | 7 | 1 | 8 (= 63–70) | 31 | [24] |
XX/12 | Valenciennes, Saint-Paul | 1.–14. Mai 1473 | 7 | 7 (= 71–77) | 31 | [25] | |
13 | Brügge, Sint-Salvatorskerk | ab 30. April 1478 | 13 | 9 (= Ehzg+ 78–85) | 27 | [26] | |
14 | ’s-Hertogenbosch, Sint-Janskathedraal | 6. Mai 1481 | 1 | 5 | 8 (= 86–93) | 29 | [27] |
15 | Mechelen, Sint Romboutskathedraal | 24. Mai 1491 | 12 | 14 (= 94–107) | 31 | [28] | |
16 | Brüssel, Karmelitenkonvent | 17. Januar 1501 | 13 | 8 (= 108–114) | 26 | [29] | |
17 | Middelburg, (Onze-Lieve-Vrouwe Abdij?) | 17. Dezember 1505 | 5 | 10 (= 115–124) | 31 | [30] | |
18 | Brüssel, Kathedrale St. Gudula | Oktober 1516 | 14 | 25 (= 125–149) | 42 | [31] | |
19 | Barcelona, La Catedral de la Santa Eulalia | 5.–8. März 1519 | 4 | 14 (= 150–163) | 52 | [32] | |
20 | Tournai, Cathédrale Notre-Dame | ab 3. Dezember 1531 | 24 | 24 (= 164–187) | 52 | [33] | |
21 | Utrecht, Dom Sint-Martinus | ab 2. Januar 1546 | 22 | 22 (= 188–209) | 52 | [34] | |
22 | Antwerpen, Onze-Lieve-Vrouwekathedraal | ab 26. Januar 1555 | 16 | 19 (= 210–228) | 55 | [35] | |
23 | Gent, Sint-Baafskathedraal | ab 29. Juli 1559 | 17 | 9 (= 229–237) | 47 | [36] |
Die abgesagten oder außerordentlichen Ordensversammlungen waren:
Kaiser Karl VI. konnte im Spanischen Erbfolgekrieg den Besitz der südlichen (ehem. burgundischen) Niederlande behaupten und damit 1713 das Erneuerungsfest des Ordens in Wien feiern. Damit war der Orden wie bei Maximilian I. oder Karl V. wieder eng mit dem römisch-deutschen Kaisertum verbunden.
Der Schatz des Ordens, der unter anderem auch das „Ainkhürn-Schwert“ des letzten Burgunderherzogs umfasst, wurde weiter bis 1794 in Brüssel verwahrt und befindet sich seit 1797 in der Wiener Schatzkammer. Der habsburgische Orden besitzt das Archiv und die alten Insignien und hält an den ursprünglichen Statuten fest. Von Kaiser Karl VI. bis Karl I. von Österreich-Ungarn war er der höchste Orden der Habsburgermonarchie.
Erfolglos versuchten König Ludwig XI. von Frankreich nach dem Tod Marias von Burgund, Napoleon Bonaparte mit dem Orden der Drei Goldenen Vliese und König Albert I. von Belgien nach dem Ersten Weltkrieg die Oberherrschaft über den Orden zu erlangen und damit das Prestige und den Schatz des Ordens zu übernehmen. Bei den Friedensverhandlungen in St. Germain entschieden die internationalen Organe entsprechend der österreichischen Argumentationslinie, dass der Orden und sein Eigentum weder belgisch noch republikanisch-österreichisch, sondern ein Ritterorden der habsburgischen Dynastie sei.[37] Nachdem der NS-Staat den Orden als staatsfeindlich eingestuft und den Ordensschatz unter Führervorbehalt beschlagnahmt hatte[38][39], bestätigte die Republik Österreich am 23. Juli 1953 dem Familienvorstand des Hauses Habsburg das Verleihungsrecht des Ordens auf ihrem Staatsgebiet, insbesondere hat demnach der Orden eine fortdauernde eigene Rechtspersönlichkeit.[40] Der Orden vom Goldenen Vlies wurde bis 1918 zu den ranghöchsten Orden der Christenheit gezählt.[41]
Großmeister der habsburgischen Linie des Ordens ist seit dem 30. November 2000 Karl Habsburg-Lothringen. Ordensritter sind unter anderem Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, Philippe von Belgien, Franz von Bayern, Maria Emanuel Markgraf von Meißen, Hans-Adam II. von Liechtenstein, Karel Schwarzenberg, Duarte Pio de Bragança sowie zahlreiche weitere Mitglieder des europäischen Hochadels.[42]
Der Orden hält alle seine Mitglieder wie ein unzertrennliches Band zusammen. Alle Ordensmitglieder sind gleichberechtigt und sollen sich brüderlich verhalten. Die Zahl der Ritter war ursprünglich auf 30 begrenzt. Neben dem Orden des Goldenen Vlieses durften die Ritter keinem anderen Orden angehören. Diese Regeln wurden jedoch im Laufe der Zeit gelockert.
Die Ordensritter wurden von allen Abgaben freigestellt und unterlagen nur einer Gerichtsbarkeit, der des Ordens selbst. Diese setzte sich aus den 30 Ordensrittern und dem Ordenssouverän bzw. dessen Stellvertreter zusammen. An allen Feierlichkeiten bei Hofe hatten sie Vorrang und Vortritt mit Ausnahme von gekrönten Häuptern. Die spanischen Ordensritter erhielten von König Philipp das Recht, jederzeit unangemeldet in die Gemächer des Palastes einzutreten und ihr Haupt vor dem König bedeckt zu halten.
Das Ziel des Ordens war die Erhaltung des katholischen Glaubens, der Schutz der Kirche und die Wahrung der unbefleckten Ehre des Rittertums. Er war der Jungfrau Maria gewidmet und hatte den Apostel und Märtyrer Andreas zum Schutzpatron. Außerdem konnte das Oberhaupt des Ordens ohne die Zustimmung der anderen Ritter keinen Krieg beginnen.
Am 30. November ist Ordenstag, an dem noch heute in einer feierlichen heiligen Messe neue Mitglieder in den Orden aufgenommen werden.
Bis heute legen die neuen Ritter und Offiziere den Eid vor dem sogenannten „Schwurkreuz“ ab, das in der Schatzkammer in Wien aufbewahrt wird. Es ist ein einfach gestaltetes goldenes Kreuz, das mit Edelsteinen besetzt ist (Saphire, Rubine und Perlen). Im zentralen Teil des Kreuzes birgt es einen Splitter des Heiligen Kreuzes, wodurch es ein Reliquienkreuz wird. Neben Loyalität dem Erzherzog gegenüber und ritterlichen Tugenden sind religiöse Werte von grundlegender Bedeutung; so müssen die Ordensmitglieder der katholischen Kirche Treue schwören und sich für den Glauben einsetzen.
Das Ordenszeichen ist das Bild eines Widderfells mit einem blauemaillierten Feuerstein und den Worten: Pretium laborum non vile (Kein geringer Preis der Arbeit). Die Kette besteht symbolisch aus den 31 Gliedern, für jeden Ordensritter ein Glied, wobei der Ordenssouverän durch zwei Glieder repräsentiert wird. Wie eine Kette nur dann hält, wenn jedes Glied hält, so soll auch der Orden durch jedes einzelne Glied an Zusammenhalt gewinnen. Die Glieder bestehen aus Feuereisen und Feuerstein und tragen ein daran hängendes Vlies.
Amtszeit | Name | Geboren | Amt |
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seit 2005 | Alexander Pachta-Reyhofen | 1954 | Ordenskanzler |
seit 1992 | Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien | 1945 | Ordensgroßkaplan, seit 1995 Erzbischof |
seit 2000 | Gregor Henckel-Donnersmarck | 1943 | Kaplanvikar |
seit 1992 | Wulf Gordian Hauser | 1952 | Schatzmeister |
seit 2022 | Georg Frölichsthal | 1960 | Herold |
seit 2007 | Carl Philip Clam-Martinic | 1975 | Greffier |
Siehe auch: Liste der Amtsträger des Ordens vom Goldenen Vlies (bis zur Trennung in einen österreichischen und einen spanischen Zweig)
Der spanische Orden, nach manchen Quellen eine damalige Neugründung,[43] nahm neue Statuten an, lässt seit der Regierung von Joseph Bonaparte auch Protestanten zu und ist kein religiöser Orden mehr, sondern ein Verdienstorden der Krone. 1870 wurden er mit dem osmanischen Sultan Abdülaziz und Bey Muhammad III. al-Husain von Tunis zum ersten Mal an zwei Muslime verliehen. Der Orden vom Goldenen Vlies ist die höchste Auszeichnung, die der spanische Monarch vergeben kann.
Aktuelle Mitglieder sind Thronfolgerin Leonor von Spanien, die ehemalige niederländische Königin Beatrix, Margrethe II. von Dänemark, Carl XVI. Gustaf von Schweden, Akihito von Japan, Harald V. von Norwegen, Simeon Sakskoburggotski, Henri von Luxemburg, Javier Solana, Víctor García de la Concha, Nicolas Sarkozy und Enrique Iglesias.
Aufgrund der historischen Bindung an das Herzogtum Burgund und später die burgundischen Niederlande sollte nach dem zweiten Vertrag von Versailles (1757) an Philipp von Parma mit den österreichischen Niederlanden auch das Recht verliehen werden, das Goldene Vlies zu verleihen.[44]
Nach Annexion der österreichischen Niederlande im Frieden von Campo Formio 1797, der Proklamation Joseph Bonapartes zum König von Spanien 1808 und dem Frieden von Schönbrunn 1809 lagen sowohl das Ursprungsland des Ordens wie auch die Sitze der Großmeister unter der Hegemonie des napoleonischen Frankreich.
Napoleon stiftete mit dieser Begründung den Ordre Impérial des Trois-Toisons d'Or (Orden der Drei Goldenen Vliese), in den der spanische und der österreichische Orden unter Napoleon als Großmeister zusammengeschlossen werden sollten. Als Großkanzler war Bernard Germain Lacépède vorgesehen, der auch Großkanzler der Ehrenlegion war, als Schatzmeister Rutger Jan Schimmelpenninck.
Vorgesehen war drei Ordensklassen:
Aufgenommen werden sollten die höchsten Würdenträger des Kaiserreichs, wie der Präsident des Senats, die Großwürdenträgern und die Minister sowie (je nach Klasse) die Generale, Offiziere und Soldaten der Grande Armée.[45] Aufgrund des Widerstands sowohl des österreichischen Kaisers wie auch der Mitglieder der Ehrenlegion wurde das Projekt nie realisiert.[46]
Die Collane des Ordens wird von Rittern des Ordens als Prachtstück um den Schild ihres Wappens gehängt.