Ottnang am Hausruck liegt auf 554 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,8 km, von West nach Ost 7,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 30,3 km². 32,6 % der Fläche sind bewaldet, 57,6 % sind landwirtschaftlich genutzt.
Nach Ottnang ist eine regionale Zeitspanne im Tertiär benannt, das Ottnangium, auch als Ottnang-Stufe oder Ottnangien bezeichnet, gelegentlich verkürzt zu Ottnang. Das Ottnangium ist eine regionale chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen) im zentralen Paratethys-Bereich. Ausschlaggebend für die Namensgebung dieser geologische Stufe sind Gesteine, die in Ottnang und Umgebung auftreten und dort gut erforscht werden konnten.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte Ottnang seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Auf dem Schloss Oberbergham in der Ortschaft Plötzenedt war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert der österreichische Zweig des Adelsgeschlechts der Pflachern ansässig.
Seit 1918 gehört die Gemeinde zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte die Gemeinde zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Die Gemeinde war bis Ende 2004 Teil des Gerichtsbezirks Schwanenstadt und wurde per 1. Jänner 2005 Teil des Gerichtsbezirks Vöcklabruck.
Katholische Pfarrkirche Ottnang am Hausruck Hl. Stephan: Die von einem Friedhof umgebene Kirche wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie unter Carlo Antonio Carlone zur jetzigen dreischiffigen Form umgebaut und erweitert.
Der Südfeldstollen in Thomasroith wurde als Schaustollen vom Bergknappenverein Thomasroith eingerichtet und erinnert an die rund 250 Jahre Braunkohle-Bergbau im Hausruckgebiet – u. a. auch in Thomasroith, wo einst die Bergdirektion stand.
Das Haus von Thomas Bernhard in Ottnang; diese Liegenschaft mit den Hausnamen „Hanspaul“, auch „Quirchtenhaus“, wurde von Thomas Bernhard 1972 von der Familie Huemer erworben und neugestaltet. Der Museumsteil kann besichtigt werden.[2][3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich aus der ehemaligen Zimmerei Weidinger das heute noch bestehende Unternehmen Holztreppen Weidinger. Anfang der 1970er Jahre machten sich einige Mitarbeiter dieses Unternehmens selbständig und gründeten „Hausjell, Purrer & Stockinger Holztreppenbau“.
Ein weiterer bedeutender Betrieb der Region ist Engl Glas im Ortsteil Redl.
Eisenbahn: Ottnang liegt an der Bahnlinie der nicht elektrifizierten Hausruckbahn von Ried im Innkreis nach Attnang-Puchheim mit einem Bahnhof (Ottnang-Wolfsegg) und zwei weiteren Haltestellen auf dem Gemeindegebiet in Bergern und Holzleithen.
Blasonierung: Zwischen grünen, gezähnten Flanken in Silber ein schwarzer, aufgerichteter Bär mit roter Zunge und roten Krallen, der in der linken Tatze eine schwarze, rot leuchtende Grubenlampe hält. Die Gemeindefarben sind Weiß-Grün.
Das Gemeindewappen wurde 1971 verliehen. Der Bär verweist auf die Ortschaft Bärnthal, die Grubenlampe auf den ehemaligen Braunkohleabbau in Thomasroith.[6]
Walther Koller (* 1. Juli1920 in Ottnang am Hausruck; † 2. März2014 in Faistenau) war praktischer Arzt, Ehrenbürger (1990) sowie Träger des Ehrenrings der Gemeinde Faistenau.
Franz Hitzenberger (1921–2014), Begründer der Rot-Kreuz-Stelle Thomasroith, Träger des Goldenen Verdienstzeichens der Gemeinde Ottnang
Wilhelm Remplbauer (1933–1992), sozialdemokratischer Abgeordneter zum Nationalrat
Josef Bichl (* 1946), zweifacher Senioren-Weltmeister im Straßenradrennen und Zeitfahren (2021 in Sarajevo), Senioren-Weltmeister im Straßenradrennen (2022 in Trient)
Thomas Bernhard (1931–1989), gilt international als einer der bedeutendsten österreichischen und deutschsprachigen Autoren; er besaß in Ottnang das frühere Wohnhaus eines Braunkohlearbeiters und Imkers mit Wirtschaftsteil.