Otto Voelckers, richtig: Otto Völckers, (* 9. November 1888 in Kassel; † 6. Dezember 1957 in München) war ein deutscher Architekt und Fach- und Romanautor.

Völckers war der Sohn des Senatspräsidenten am Oberlandesgericht zu Hamm, Johannes Heinrich Adolf Völckers (* am 24. September 1846 in Goddersdorf, Kreis Oldenburg in Holstein, † 12. November 1912 in Berlin) und der Elisabeth Johanna Ernestine Schwerdtfeger (* am 16. November 1853 in Travenort in Holstein, † 14. Februar 1893 in Kassel), die am 18. Oktober 1876 geheiratet hatten.

Leben

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In den 1920er Jahren war Völckers zunächst als Filmarchitekt, zunächst für die Bavaria, später für die UFA, tätig[1]. So schuf er in Manfred Noas zweiteiligem Monumentalstummfilm Helena aus dem Jahre 1924 die umfangreichen Filmbauten.

Bereits Ende des Jahrzehnts machte er das Werk des finnischen Architekten Alvar Aalto in Deutschland bekannt.[2]

Bis 1933 war Völckers Herausgeber der Zeitschrift Stein Holz Eisen.

Nach dem Kriegsende engagierte sich Völckers sehr für den Wiederaufbau Münchens und gehörte zu den wenigen Architekten, die im Sinne einer Anknüpfung an die Ideen des Neuen Bauens eine radikal neue Bebauungsform der Altstadt vorschlugen. Völckers Wiederaufbauplan sah eine geschlossene Neubebauung durch große Baublöcke in genossenschaftlichem Besitz vor, in deren glasbedeckten Passagen und Kaufhöfen ein reges Sozialleben entstehen sollte. Auch im Falle des geplanten Wiederaufbaus des Frankfurter Goethehauses plädierte Völckers für eine völlige Neugestaltung, konnte sich jedoch gegen den originalgetreuen Entwurf von Theo Kellner nicht durchsetzen.

Bekannt wurde Völckers auch durch seine Entwürfe für Notstands-Kleinstwohnungen, die von dem Münchener Wiederaufbau-Referat 1945–1946 in Auftrag gegeben wurden. Diese Kleinstwohnungen durften nach Vorschrift der Besatzungsbehörden nur eine Wohnfläche von maximal 4 m² pro Person haben; Völckers versuchte, aus diesen Beschränkungen das „Bestmögliche an Brauchbarkeit, Wohnlichkeit und Schönheit herauszuholen“.[3]

Von 1950 bis zu seinem Tod war er Mitherausgeber der Fachzeitschrift Glasforum.[4] Völckers war Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB).

Otto Völckers war seit dem 9. März 1912 mit Maria Theresia Völckers, geb. Kayser (* 4. Juli 1883 in Berlin) der Tochter des Geologen Emanuel Kayser und Nichte des Physikers Heinrich Kayser verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, der Kapellmeister und Musikwissenschaftler Jürgen Völckers (1913–1990) und die Ärztin Renate Cäcilie Völckers (* 5. Oktober 1915 in München) hervor.[5]

Werk

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Schriften

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Romane

Fachliteratur

Aufsätze

Bauten und Entwürfe

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Filmografie

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Einzelnachweise

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  1. Otto Voelckers. In: filmportal.de. Abgerufen am 13. April 2018.
  2. Susanne Müller: Aalto und Wolfsburg. Ein skandinavischer Beitrag zur deutschen Architektur der Nachkriegszeit. 2008, ISBN 978-3-89739-578-7.
  3. Winfried Nerdinger (Hrsg.): Aufbauzeit. Planen und Bauen. München 1945–1950. München 1984, ISBN 3-406-09825-8, S. 105.
  4. Glasforum, 1/1958, Verlag Karl Hofmann, Schorndorf bei Stuttgart
  5. Bernhard Koerner: Ostdeutsches Geschlechterbuch. Band 1. Starke, Görlitz 1928, S. 151 ff.
  6. a b c Zu den Arbeiten v. Otto Völckers. In: Innendekoration, 26. Jahrgang 1915, Heft 8, S. 305–312; Digitalisat
  7. Moderne Bauformen, 1926, Heft 8.
  8. Der Städtebau, 1926, Heft 8, S. 200, Abb. zlb.de
Personendaten
NAME Voelckers, Otto
ALTERNATIVNAMEN Völckers, Otto
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt
GEBURTSDATUM 9. November 1888
GEBURTSORT Kassel
STERBEDATUM 6. Dezember 1957
STERBEORT München