Owen Brian Toon (* 26. Mai 1947 in Bethesda (Maryland))[1] ist ein US-amerikanischer Klimawissenschaftler.

Toon studierte an der University of California, Berkeley, mit dem Bachelor-Abschluss 1969 und wurde 1975 bei Carl Sagan an der Cornell University in Physik promoviert. 1978 bis 1997 war er am Ames Research Center der NASA. Er ist seit 1997 Professor am Department for Atmospheric and Oceanographic Science der University of Colorado in Boulder und Fellow am dortigen Laboratory for Atmospheric and Space Physics (LASP).

Er befasst sich mit der Physik und Chemie der Atmosphäre (Wolken und Aerosole, Strahlungstransport, Staubtransport von der Sahara nach Amerika). Toon fand mit Kollegen einen Abkühlungseffekt, falls Wolken mehr Aerosole enthalten, die als Kondensationskeime dienen (größere Rückstrahlung von Sonnenlicht bei kleineren Tropfen). Er stellte auch vergleichende Untersuchungen zu anderen Planeten wie Venus und Mars an (sowie dem Saturn-Mond Titan) und forschte über das Klima auf der frühen Erde. Seine Forschungen zu den unmittelbaren Auswirkungen des Meteoriteneinschlags an der Kreide-Paläogen-Grenze führte auch zu den Vorhersagen des Nuklearen Winters mit Carl Sagan und anderen (1983). 2006 präsentierte er eine Studie, dass auch ein begrenzter regionaler Krieg mit Kernwaffen zu hohen Opfern aufgrund der atmosphärischen Auswirkungen führen könnte, auch wenn er nicht zu einem nuklearen Winter führt.[2]

Er war an vielen Satellitenmissionen beteiligt (sowohl zur Beobachtung der Erde als auch von Planeten). Er gehört zu den hochzitierten Geowissenschaftlern.

Er ist Fellow der American Meteorological Society (1990) und der American Geophysical Union (1992), deren Roger Revelle Medal er 2011 erhielt. 1985 erhielt er den Leo Szilard Lectureship Award. 1983 und 1989 erhielt er den Exceptional Scientific Achievement Award der NASA. Er ist Ehrendoktor der University of Southern Utah.

Schriften

Einzelnachweise

  1. Geburts- und Karrieredaten bis 2004 nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
  2. Jim Erickson, Even limited nuclear war would have global effects, CU prof says, Rocky Mountain News, 12. Dezember 2006 (Memento vom 29. Juli 2007 im Webarchiv archive.today)