Das ehemals am Fluss gelegene Fort Fork der North West Company war im Jahr 1793 Ausgangspunkt für die erste Durchquerung Nordamerikas nördlich von Mexiko nach Westen zum Pazifischen Ozean durch Sir Alexander MacKenzies Expedition.
Der Fluss selbst hatte bei vielen nördlichen Stämmen wie den Daneẕaa (Dunneza – ‚The real (prototypical) people‘ – „das wahre, prototypische Volk“, früher Beaver[8] genannt), South Slavey[9] (Deh Cho – „Volk am großen Fluss, d. h. am Mackenzie River“), Dogrib[10] (Done, Dene – „Volk“ oder Done Do – „Dene Volk“), Chipewyan[11] (Denesuline, Denésoliné, Dënesųłiné – „Volk des kargen, öden Landes“) und Sekani[12] (Tse’khene – „Volk in den steinigen Bergen“) eigene Bezeichnungen.
Wie der Historiker Merrily Aubrey betont, wird die Bedeutung des Flusses unter den verschiedenen indigenen Stämmen durch die verschiedenen Namen bezeugt, die dem Fluss durch diese gegeben wurden.
Die flussaufwärts lebenden Daneẕaa nannten den für die so lebenswichtigen Fluss auf Grund dessen Größe einfach Ungeega, was wörtlich übersetzt einfach „Großer Fluss“ bedeutet.
Eine andere Quelle berichtet, dass die South Slavey den Fluss hingegen als Chin-chago – was angeblich Schöner Fluss bedeutet (siehe: William Ogilvie) – bezeichneten. Heute wird ein Nebenfluss des Hay RiverChinchaga River[13] genannt.
Der heute gebräuchliche englische Name als Peace River leitet sich von Peace Point am Zusammenfluss mit dem Slave River ab, an dem im Jahr 1781 zwischen den verfeindeten Daneẕaa und den in deren Gebiet immer weiter vordringenden Cree ein Friedensvertrag geschlossen wurde, der den Fluss als Grenze zwischen den beiden Stämmen besiegelte.
Das Hudson’s Bay Post Journal von 1822 nennt den Fluss jedoch noch Rivière de Broche, was sich vom französischen Wort für Hecht – brochet, einen wichtigen Speisefisch – ableitet. Die Namensgebung weist auf das unmittelbare Interesse sowohl der Engländer als auch der Franzosen hin, diesen Fluss als Quelle von Nahrung für ihre Unternehmungen im Pelzhandel zu nutzen.
Westlich des Forts St. John besteht das Staudammprojekt Site C Dam, das vom regionalen Elektrizitätsunternehmen BC Hydro ausgearbeitet wurde. Der Damm soll bis 2024 fertiggestellt sein, 6.4 Milliarden Euro kosten sowie 107 Kilometer Flusslauf und 53 Quadratkilometer Fläche bedecken. Menschen vor Ort, 360 kanadische Wissenschaftler und Organisationen leisten dem Dammprojekt Widerstand. Die Indianerstämme West Moberly und Prophet River First Nations klagen gegen die kanadische Regierung, weil ein Abkommen von 1899 besteht, das den Ureinwohnern die traditionelle Lebensweise mit Fischfang, der Stellung von Tierfallen und Jagd zugesichert hat.[14] Nach der Wahl zum Provinzparlament im Jahr 2016 veranlasste die neue Provinzregierung, dass dieses Projekt nochmals überprüft wird.[15]
↑Diercke Weltatlas. Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1974, ISBN 3-14-100000-X, S.126.
↑Die Cree nannten sie Amiskiwiyiniw oder Amisk Wiyiniwak und die DakelhTsat'en, Tsattine oder Tza Tinne, beides bedeutet – „Biber-Volk“, daher wurden sie früher im Englischen oft als Beaver – „Biber“ bezeichnet
↑die militärisch überlegenen nach Nordwesten vordringenden Cree nannten sie abwertend awokanak oder awonak – „Sklaven“, was im Englischen als Slave (Sklave) übernommen wurde, heute werden die verschiedenen Gruppen daher meist als Slavey bezeichnet
↑Dogrib ist eine englische Übersetzung ihrer Eigenbezeichnung als Tłįchǫ Done, Tłįchǫ got'ı̨ı̨̀ oder Thlingchadinne - ‘Dog-Flank People’, ‘Dogrib People’ - „Hunderippen-Volk“, die Bezug nahm auf ihre sagenhafte Abstammung von einem übernatürlichen Hund-Menschen.
↑Der Name Chipewyan leitet sich – wie viele andere Stammes- und Ortsbezeichnungen auf den Nordwestlichen Plains und in der Subarktis, aus der Cree-Sprache ab, die diese als Wetcipwayi Wiyiniwuk oder Cīpwayān – „People wearing Pointed Skins“ bezeichneten als ein Verweis auf den Schnitt und Stil der Chipewyan-Parkas
↑weitere Varianten je nach Dialekt: Tse Keh Nay, Tsay Keh Dene oder Tθek'ehne; „Sekani“ ist eine Anglisierung dieses Terminus
↑jedoch laut J.R. Akins im Jahr 1915 sowie laut Angaben von Einheimischen in den 1980ern bedeutet der Name Chinchaga „Großer Wald Fluss“ oder „Großer Holz Fluss“, da entlang seines Ufers viele Fichten wachsen.
↑Bernadette Calonego: Friedensbruch am Peace River. Tages-Anzeiger, 20. März 2017, S. 8.