Penuti-Sprachen (Tsimshian, Plateau-Penuti, Chinook, Takelma, Kalapuya, Alsea, Siuslaw, Coos, Wintu, Maidu, Uti, Yokut)

Penuti, Penutian oder Penuti-Sprachen bezeichnet eine umstrittene Makro-Sprachfamilie, die viele diverse einst im Pazifischen Nordwesten und Kalifornien vorkommende indigene amerikanische Sprachen zusammenfasst. Die zugehörigen Stämme lebten auf dem Gebiet des heutigen Washington, Oregon und Kalifornien im Westen der USA; zudem gibt es isolierte Vertreter im Süden von Alaska sowie im Nordwesten von British Columbia in Kanada.

Ihre Existenz war und ist immer noch unter Linguisten umstritten; sogar die einzelnen Sprachgruppen oder Untergruppen und die Zugehörigkeit von Einzelsprachen wurden in Frage gestellt. Die Probleme der vergleichenden Sprachwissenschaft, eine genetische Verwandtschaft der einzelnen Sprachen nachzuweisen und diese damit als maximale genetische Einheit zu einer Sprachfamilie zusammenzufassen, liegen insbesondere darin, dass die meisten in Frage kommenden Einzelsprachen bereits früh ausgestorben und/oder wenig dokumentiert sind.

Nach einer Konferenz amerikanischer Linguisten an der University of Oregon im Jahre 1994 wurde die Klassifikation nach Voegelin & Voegelin (1965), die ebenfalls das Ergebnis eines Treffens mehrerer Experten an der Indiana University Bloomington 1964 war, mit einigen Erweiterungen allgemein anerkannt und folgende Sprachgruppen oder Untergruppen wurden als genetisch untereinander verwandt eingestuft: California-Penuti (auch: Core-Penuti), Coast-Oregon-Penuti (manchmal erweitert zu: Oregon-Penuti), Plateau-Penuti und Chinook.

In den Standardklassifikationen (Campbell 1997, Mithun 1999) wird die Penuti-Sprachfamilie jedoch abgelehnt.

Die kanadische Linguistin Marie-Lucie Tarpent untersuchte das Tsimshian, eine geografisch isolierte Sprachfamilie im Norden von British Columbia, neu und folgerte, dass deren Zugehörigkeit zum Penuti – wie bereits von Edward Sapir postuliert – möglich und sehr wahrscheinlich sei; jedoch ist dies immer noch umstritten.

Einige der kürzlich vorgeschlagenen Sprach- oder Untergruppen des Penuti – wie Miwok und Ohlone (früher: Costanoan) – wurden überzeugend als zugehörig nachgewiesen; beide wurden zudem in einer sog. Utian-Sprachfamilie zusammengefasst. Catherine Callaghan hat vor kurzem Material für eine Gruppierung der Utian-Sprachen und der Yokut-Sprachen in eine Yok-Utian (Hotian)-Sprachfamilie vorgelegt. Zudem scheint es überzeugende Beweise für die Plateau-Penuti-Gruppierung (früher: Shahapwailutan oder Lepitan) zu geben.

Entwicklung der Klassifikation

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Die hypothetische Makro-Sprachfamilie namens Penuti oder Penutian war ursprünglich nur auf fünf eng verwandte Sprachen im historischen Kulturareal von Kalifornien begrenzt und wird daher heute auch Core-Penuti(an), California Penuti(an) oder Penuti(an) Kernel genannt. Zuerst 1913 von Roland B. Dixon und Alfred Kroeber vorgeschlagen, wurde sie nochmals 1919 auf Grundlage der Sprachtypologie von diesen beiden Forschern etabliert, obwohl ein solcher Nachweis genetischer Verwandtschaft in der Linguistik umstritten ist.

  1. Maidu-Sprachen
  2. Miwok (auch: Moquelumnan)
  3. Costanoan (heute: Ohlone)
  4. Wintu-Sprachen
  5. Yokuts (auch: Yokutsan oder Mariposa)

Albert Samuel Gatschet hatte bereits 1877 zuvor Miwok und Costanoan zusammen in eine von ihm als Mutsun benannte Sprachfamilie gruppiert. Heute wird diese Sprachgruppe als Utian-Sprachen bezeichnet. Durch die Aufnahme des Yokuts wurde diese durch Catherine Callaghan zur sog. Yok-Utian-Sprachfamilie erweitert.

Die Bezeichnung Penutian für diese Sprachfamilie basiert auf zwei Wörtern mit der Bedeutung zwei im Wintu, Maidu und Yokuts (engl. Aussprache etwa [pen]) sowie im Miwok und Ohlone, den sog. Utian-Sprachen (engl. Aussprache etwa [uti]).[1] Obwohl die Aussprache von Penutian, wie einige Wörterbücher es nahelegen, ursprünglich im Englischen pɛn.ˈuːtiən lautete, wird es von den meisten, wenn nicht von allen Linguisten heute als pəˈnuːʃən ausgesprochen. Im Deutschen ist die Bezeichnung Penuti üblich.

Sapirs Erweiterung

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1916 erweiterte Edward Sapir Dixons und Kroebers California-Penuti oder um einen weiteren Zweig – das sog. Oregon-Penuti, welches die Coos (Coosan oder Kusan)-Sprachen sowie auch die isolierten Sprachen namens Siuslaw (Šáayušła) und Takelma (Taakelmàʔn) umfasst:

Später fügten Sapir und Leo Frachtenberg die Kalapuya-Sprachen sowie das Chinook (Tsinúk) und anschließend die Alsea (Yakonan) und Tsimshian-Sprachgruppen hinzu, was zu Sapirs 1921 veröffentlichter Klassifikation in vier Zweigen führte:

I. California-Penuti oder Core-Penuti-Zweig
  1. Maidu-Sprachen
  2. Utian (Miwok–Costanoan)
  3. Wintu-Sprachen
  4. Yokutsan (Yokuts oder Mariposa)
II. Oregon-Penuti-Zweig
  1. Coos (Coosan oder Kusan)
  2. Siuslaw (Šáayušła, früher: Lower Umpqua)
  3. Takelma (Taakelmàʔn)
  4. Kalapuya
  5. Alsea (Yakonan)
III. Chinook-Zweig (Tsinúk)
IV. Tsimshian-Zweig

Als Sapir 1929 in der Encyclopædia Britannica seine Erkenntnisse veröffentlichte, hatte er zwei weitere Zweige hinzugefügt:

  • Plateau-Penuti-Zweig
    • Klamath–Modoc (auch: Modoc, früher: Lutuami)
    • Waiilatpuan
      • Cayuse (gilt heute jedoch als isolierte Sprache)
      • Molala
    • Shahapwailutan oder Sahaptian-Sprachen (fälschlich oft: Sahaptin)
  • Mexiko-Penuti-Zweig

Somit ergab sich dann eine Klassifikation der Penuti-Sprachfamilie in sechs Zweigen:

  1. California-Penuti oder Core-Penuti
  2. Oregon-Penuti
  3. Chinook
  4. Tsimshian
  5. Plateau-Penuti
  6. Mexiko-Penuti

Weitere Erweiterungen

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Es gab auch Versuche von anderen Linguisten, weitere Sprachen der Penuti-Sprachfamilie einzugliedern (Benjamin Whorf).

Manche Vertreter haben auch in der sog. Amerind-Hypothese weitere Verbindungen zu anderen indigenen Sprachfamilien – insbesondere zwischen dem Penuti und den ebenfalls hypothetischen Hoka (Hokan)- und Golf-Sprachfamilien (siehe: Mary Haas 1951, 1952) vorgeschlagen (Joseph Greenberg: Language in the Americas von 1987[2]).

Das Amerind (auch Amerindisch oder Amerindische Sprachen) umfasst laut der Klassifikation der indigenen Sprachen Amerikas nach Greenberg (1987) alle indigenen Sprachen, außer dem Eskimo-Aleutisch und dem Na-Dené sowie dem heute als isolierte Sprache geltenden Haida (X̲aat Kíl). Die amerindische Hypothese wird von der Mehrheit der Amerikanisten nicht akzeptiert und teilweise in manchen Beiträgen regelrecht bekämpft.

Problematik der Erweiterung des Penuti

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Anhand von zwei Sprach-Beispielen – dem Yuki-Wappo (Yukian) sowie dem Zuñi (Shiwi'ma) – soll die Problematik dargestellt werden, die in der unterschiedlichen Bewertung einzelner Sprachen sowie deren genetischer Verwandtschaft und Gruppierung in Sprachfamilien anhand zweier linguistischer Schulen – der sog. Lumper und Splitter (siehe: Amerindische Sprachen) – auftreten:

Die kleine in Kalifornien einst gesprochene Yuki-Wappo (Yukian)-Sprachfamilie, die aus dem Yuki und dem Wappo bestand, wurde ebenfalls – von Edward Sapir – als Teil des Penuti mit besonderer Verwandtschaft zum Yokutsan und dem California-Penuti (Core-Penuti)-Zweig, manchmal jedoch als Teil des Hoka(n) unter Sapir's Hokan–Siouan-Zweiges oder gar als geographisch isolierte Sioux-Sprachen betrachtet. Der berühmte Sprachwissenschaftler Morris Swadesh (kurz verheiratet mit der Linguistin Mary Haas) und Schöpfer der Swadesh-Liste gruppierte sie jedoch in seiner Hokogian-Sprachfamilie (zusammen mit den Hoka(n)- und Golf-Sprachen), unter Einschluss der ebenfalls hoch umstrittenen – heute meist als geographische Sammelbezeichnung benutzten – Coahuilteco (Coahuitecan)-Sprachfamilie sowie des als isolierte Sprache betrachteten Chitimacha (Sitimaxa).

Insbesondere das Zuñi (Zuni oder Shiwi'ma) wurde von Stanley Newman 1964 ebenfalls als Teil des Penuti vorgeschlagen (die Penuti-Hypothese in Bezug auf das Zuñi wurde zuerst von Alfred Kroeber und Roland B. Dixon aufgestellt). Edward Sapir klassifizierte es jedoch 1929 in seinem berühmten Artikel in der Encyclopædia Britannica als dritten Zweig seiner ebenfalls als nicht überzeugend betrachteten sog. Aztec–Tanoan-Sprachfamilie (bestehend angeblich aus den Kiowa-Tano (Tanoan)- und uto-aztekischen Sprachen), wobei später das Zuñi (Shiwi'ma) aus dem Aztec-Tanoan entfernt wurde (Foster 1996). Zudem wird es in der aktuellen Klassifikation des Amerind (siehe: Joseph Greenberg, Merritt Ruhlen: An Amerind Etymological Dictionary, Stanford University, 2007) als Sprache klassifiziert, die zum Penuti innerhalb des Penutian–Hokan-Zweiges zählt. Zudem wurde es entweder zu den Kiowa-Tano (Tanoan), Hoka (Hokan) (J. P. Harrington: „Zuñi Discovered to be Hokan“) oder den Keres (Keresan)-Sprachen (Karl-Heinz Gursky) gerechnet. Heute wird das Zuñi (Shiwi'ma) meist als isolierte Sprache innerhalb des historischen Pueblo-Sprachbunds angesehen, das durch intensiven Sprachkontakt mit den dortigen Sprachen (die wiederum fünf Sprachfamilien angehörten) vieles aus deren Wortschatz entlehnte oder sprachliche Strukturen übernahm oder weitergab; unter den Pueblo war Zwei- oder Mehrsprachigkeit weit verbreitet (siehe: Jane Hill 2002, Campbell und Poser 2008).[3]

Zweifel Mitte des 20. Jahrhunderts

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Manche Wissenschaftler befürchteten, dass die Ähnlichkeiten zwischen den einzelnen Sprachen innerhalb der Penuti- oder Penutian-Sprachfamilie nur auf die Übernahme von Lehnwörtern sowie sprachlicher Strukturen auf Grund arealer Sprachkontakte von benachbarten Stämmen und Völkern (siehe: Zuñi (Shiwi'ma) sowie Tlingit (Lingít Yoo X̲'atángi) und Haida (X̲aat Kíl)) und nicht auf der Basis einer gemeinsamen Ursprache oder Proto-Sprache beruhten; zudem könnten auf Grund des wenigen vorhandenen Quellenmaterials (da viele Sprachen bereits ausgestorben waren oder sind) falsche Sprachanalysen in der frühen vergleichenden Sprachwissenschaft erfolgt sein.

Mary Haas bemerkte Folgendes zu dieser gegenseitigen Übernahme durch benachbarte Stämme und Völker:

“Even where genetic relationship is clearly indicated … the evidence of diffusion of traits from neighboring tribes, related or not, is seen on every hand. This makes the task of determining the validity of the various alleged Hoka(n) languages and the various alleged Penutian languages all the more difficult […] [and] point[s] up once again that diffusional studies are just as important for prehistory as genetic studies and what is even more in need of emphasis, it points up the desirability of pursuing diffusional studies along with genetic studies. This is nowhere more necessary than in the case of the Hokan and Penutian languages wherever they may be found, but particularly in California where they may very well have existed side by side for many millennia.”

Haas 1976, S. 359.

Trotz der Bedenken von Haas und anderen wurden auf der bereits oben erwähnten Konferenz von 1964 an der University of Indiana in Bloomington alle von Sapir vorgeschlagenen Zweige nördlich von Mexiko innerhalb der Penuti- oder Penutian-Sprachfamilie beibehalten.

Eine entgegengesetzte Herangehensweise wurde nach einer Konferenz im Jahr 1976 an der State University of New York at Oswego in Oswego von Campbell und Mithun unternommen, als diese Penuti als eine Sprachfamilie ablehnten, da diese nach ihrer Ansicht nicht hinreichend und überzeugend belegt sei; somit ist Penuti in ihren jeweiligen Standardklassifikationen nicht als eigene Sprachfamilie gelistet und wird von ihnen als solche abgelehnt. (Campbell 1997, Mithun 1999).[4]

Aktuelle Hypothese

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Penuti oder Penutian nach Delancey. Die südlichen Sprachfamilien – Maidu, Yokuts (Yokutsan) sowie Utian (Miwok und Costanoan (Ohlone)) – waren erst kürzlich aus dem Great Basin oder Oregon nach Kalifornien eingewandert.

Von vielen Penuti-Linguisten werden California-Penuti sowie Takelma–Kalapuya oder Takelman nicht mehr länger als stichhaltige Bezeichnungen für regionale Zweige (siehe California-Penuti) oder von eng verwandten Sprach-Zweigen (siehe Takelman) akzeptiert. Jedoch werden die Bezeichnungen Plateau-Penuti, Oregon Coast-Penuti sowie Yok-Utian immer mehr unterstützt.[5] Scott DeLancey schlägt daher folgende Verwandtschaftsbeziehungen zwischen sowie innerhalb der einzelnen Sprachfamilien vor, die typischerweise zur Penuti-Sprachfamilie gezählt werden.

Die Wintu-Sprachen sowie Takelma und Kalapuya werden zwar von den meisten Wissenschaftlern weiterhin als Penuti-Sprachen angesehen, jedoch oftmals zusammen in einen – immer mehr umstrittenen – sog. Oregon-Penuti-Zweig zusammengefasst; zudem wird nicht mehr angenommen, dass Takelma und Kalapuya einen eigenen Takelma-Zweig des Penuti bilden.[6]

Maritimes / Küsten-Penuti

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I. Tsimshian (Tsmksian)-Sprachen (mit vier Varietäten)

II. Chinook (Tsinúk)-Sprachen (der verschiedenen Chinook-Völker)[11][12]

III. Coast Oregon Penuti / Küsten Oregon Penuti-Sprachen

IV. Oregon-Penuti-Sprachen (bis heute umstritten) (?)

Inland / Binnen Penuti

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I. Yok-Utian-Sprachen (auch: Hotian, bestehend aus Yokuts-Sprachen und Utian-Sprachen, vom Great Basin)

II. Maidu-Sprachen (auch: Maidun, Maiduan, Pujunan, Meidoo, Holólupai, Michopdo, Nákum, Secumne, Sekumne, Tsamak, Yuba, vom Great Basin oder aus Oregon)

III. Plateau-Penuti-Sprachen

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Dixon&Kroeber 1913a, 1913b
  2. Joseph Greenberg: Language in the Americas, Verlag: Stanford University Press, 30. Juni 1987, ISBN 978-0-8047-1315-3, 456 Seiten
  3. Lyle Campbell, William J. Poser: Language Classification: History and Method. Cambridge University Press, 26. Juni 2008, ISBN 978-0-521-88005-3.
  4. Goddard 1996:317–320
  5. Delancey and Golla 1997.
  6. Tarpent & Kendall 1998.
  7. Statistics Canada – Language Highlight Tables, 2016 Census – Aboriginal mother tongue, Aboriginal language spoken most often at home and Other Aboriginal language(s)
  8. First Voices – Nisgaa language
  9. Here Is the Story of GalksiGabin – A Modern Auto-Ethnography of a Nisga'a Man
  10. auch manchmal als Sim'algax – "Wahre Sprache" bezeichnet und daher nicht mit dem gleichnamigen Küsten-Tsimshian zu verwechseln
  11. die Einteilung der Chinook-Sprachen ist umstritten, es gibt auch eine Listung nach regionalen Siedlungsclustern als: Willapa Bay (zweisprachig Chinook-Salish), Clatsop, Chinook, Downstreamers (Itgígʷalatkš/Itkigwalatksh), Wapato Valley, Clackamas River (Giɬáqʼimaš), Willamette Falls (Gaɬawálamt), Upstreamers (šáx̣latkš/Shakhlatksh) sowie einige, die nicht klassifizierbar sind
  12. Henry B. Zenk, Yvonne P. Hajda, Robert T. Boyd: Chinookan Villages of the Lower Columbia
  13. "Columbia Chinook" bezieht sich auf das Sprachgebiet entlang des gleichnamigen Flusses und "Wasco-Wishram" auf den bis mindestens 2009 zuletzt noch gesprochenen Dialekt
  14. "Kuitsh/Quuiič (Lower Umpqua)" ist nicht zu verwechseln mit der zum Pazifikküsten-Athapaskisch zählenden "Upper Umpqua-Sprache"
  15. "Miluk (Lower Coquille)" ist nicht zu verwechseln mit dem zum Pazifikküsten-Athapaskisch zählenden Tututni-Dialekt "Upper Coquille"
  16. manchmal unterteilt man die Ohlone-Sprachen nur in einen "Nördlichen Zweig (inkl. des Karkin)" und einen "Südlichen Zweig (inkl. des Chalon)"; von manchen Linguisten werden die acht Ohlone-Sprachen nur als Dialekte einer gemeinsamen Sprache klassifiziert
  17. jedoch gibt es eine Wiederbelebung und aktuell einige selbsternannte Sprecher wie bei den Miwok-Sprachen und Yokuts-Sprachen ebenfalls
  18. Achtung: Die Bezeichnungen Sahaptian und Sahaptin sind zu unterscheiden: Sahaptin (bezeichnet die Sahaptin-Sprachen und die diese sprechenden Sahaptin-Völker – unter Ausschluss des Nez Percé) und Sahaptian (steht für die Sprachfamilie aus Sahaptin-Sprachen sowie der Nez-Percé-Sprache)
  19. die ursprüngliche Sprache der Cayuse (Liksiyu) gilt als eine isolierte Sprache und ist heute ausgestorben; die Cayuse hatten bereits Anfang des 19. Jahrhunderts durch Sprachwechsel ihre Muttersprache aufgegeben und das Lower/Downriver Nez Perce übernommen
  20. die Bezeichnung als "Upper Cowlitz" führte oft zur Verwechslung bzw. Identifikation mit den "Lower Cowlitz", die Cowlitz (Sƛ̕púlmš) – eine Southwestern Coast Salish (Tsamosan)-Sprache sprachen; früher wurden die "Taidnapam" als ursprünglich ethnisch und sprachliche "Cowlitz" betrachtet, die eine Variante dieser Salish-Sprache gesprochen hätten, diese jedoch bereits Anfang des 19. Jahrhunderts zu Gunsten einer Variante des Klickitat-Sahaptin aufgegeben hätten; heute ist die ethnische Identität als Sahaptin-sprachiges Volk geklärt
  21. die "Mishalpam (Upper Nisqually)" heirateten oftmals in die flussabwärts Südliches Lushootseed (Twulshootseed)-sprachigen Nisqually (Squalli-Absh/Sqʷaliʼabš) ein, die zu den Küsten-Salish zählen, und begannen während des 19. Jahrhunderts das Sahaptin (ihre Muttersprache) zugunsten von Nisqually/Sqʷaliʼabš aufzugeben, zur Zeit Leschi's waren sie teilweise noch zweisprachig; es gibt jedoch auch die Lehrmeinung, dass die Mishalpam ursprünglich ethnisch und sprachlich "Nisqually" waren und spätestens im 19. Jhd. eine Variante des Klickitat-Sahaptins übernommen hätten
  22. die Skin-pah/Sk'in oder Sawpaw sind auch als Fall Bridge People und Rock Creek People unter der Bezeichnung K'milláma bei den Yakama bekannt, evtl. ein weiterer Name für die Umatilla, die auch als "Rock Creek Indians" bekannt waren; oftmals jedoch auch als eine Band der Tenino angesehen