Perpignan Perpinyà | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Orientales (Präfektur) (66) | |
Arrondissement | Perpignan | |
Kanton | Perpignan-1, Perpignan-2, Perpignan-3, Perpignan-4, Perpignan-5, Perpignan-6 | |
Gemeindeverband | Perpignan Méditerranée Métropole | |
Koordinaten | 42° 42′ N, 2° 54′ O | |
Höhe | 8–95 m | |
Fläche | 68,07 km² | |
Bürgermeister | Louis Aliot (RN) | |
Einwohner | 119.656 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 1.758 Einw./km² | |
Postleitzahl | 66000 | |
INSEE-Code | 66136 | |
Website | www.mairie-perpignan.fr | |
![]() Blick auf Perpignan |
Perpignan [katalanisch Perpinyà [ ]) ist die Hauptstadt des südfranzösischen Départements Pyrénées-Orientales in der Region Okzitanien und zählt 119.656 Einwohner (1. Januar 2021). Die Stadt liegt in einer Ebene zwischen den Pyrenäen und dem Corbières-Gebirge am Fluss Têt etwa 70 Kilometer südlich von Narbonne und 30 Kilometer nördlich der spanischen Grenze wenige Kilometer landeinwärts vom Mittelmeer (Golfe du Lion). Das Stadtzentrum wird vom kanalisierten Flüsschen Basse durchquert, das in die Têt einmündet.
] (Nordöstlich der Stadt liegt der Flughafen Perpignan-Rivesaltes, der 700.000 Fluggäste pro Jahr zählt. Touristen schätzen die Stadt aufgrund ihres mediterranen Klimas und der sehenswerten Altstadt mit ihren Geschäftsstraßen, einem südöstlich angrenzenden Ausgehviertel, zahlreichen historischen Gebäude vorwiegend in gotischer Bauweise und der gut erhaltenen mittelalterlichen Burg und Festungsanlage (Palast der Könige von Mallorca).
Perpignan verfügt über eine Universität und ist ein Handelszentrum für Wein (Côtes du Roussillon) und landwirtschaftliche Produkte (insbesondere Obstanbau im Umland).
Perpignan ist die Hauptstadt der historischen Grafschaft Roussillon und damit des nördlichen Teils von Katalonien. Seine Geschichte ist eng mit der der Spanischen Mark und des Königreiches Aragón verbunden, zu denen es gehörte, ehe es im Pyrenäenfrieden von 1659 an das Königreich Frankreich fiel.
In römischer Zeit bestand östlich von Perpignan das Oppidum Ruscino, das laut Titus Livius[1] 218 v. Chr. bei Hannibals Durchzug Sammelplatz der Gallier war. Perpignan selbst wird erstmals im Jahr 927 urkundlich erwähnt, sodass die Stadt spätestens Anfang des 10. Jahrhunderts gegründet worden ist. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts von Roussillon fiel sie 1172 an Aragón. 1197 erhielt sie das Stadtrecht. Von 1276 bis 1344 war sie die Hauptstadt des Königreiches Mallorca, von dem der in einer gewaltigen Festungsanlage gelegene Palast der Könige von Mallorca zeugt. Der französische König Philipp III. starb am 5. Oktober 1285 in Perpignan auf dem Rückzug von einem missglückten Angriff gegen die Truppen Peters III. von Aragón. 1344 fiel Perpignan erneut an Aragón. Die 1349 von König Peter IV. gestiftete Universität Perpignan wurde 1794 in den Wirren der Französischen Revolution geschlossen und 1971 wiedereröffnet.
Am 1. November 1408 eröffnete der Gegenpapst Benedikt XIII. in Perpignan ein Sonderkonzil, das im Gegensatz zum Konzil von Pisa stand. In Perpignan fand im September 1415 eine Zusammenkunft des römisch-deutschen Königs Sigmund, Königs Ferdinand I. von Aragón und Benedikts XIII. statt. Im März 1475 ergab sich die Stadt nach achtmonatiger Belagerung Ludwig XI. von Frankreich, wurde jedoch 1493 von Karl VIII. an Aragón zurückgegeben. Die erfolglose Belagerung Perpignans durch Franz I. von Frankreich im Jahr 1542 bewog Kaiser Karl V., eine Zitadelle anzulegen, die unter seinem Sohn, Philipp II. von Spanien, 1577 vollendet wurde.
1601 wurde das Bistum Elne nach Perpignan verlegt. Im Dreißigjährigen Krieg eroberten französische Truppen Perpignan erneut (Belagerung von Perpignan 1642), und im Pyrenäenfrieden wurde es 1659 endgültig an Frankreich abgetreten. Ludwig XIV. ließ die Befestigungswerke der Stadt von dem Architekten Sébastien Le Prestre de Vauban ausbauen. Während des französischen Revolutionskrieges griff das Königreich Spanien Perpignan am 17. Juli 1793 an.
Die Region um Perpignan wird als Roussillon (katalanisch Rosselló) und Nordkatalonien (katalanisch Catalunya del Nord) bezeichnet. In dieser Gegend wurde von altersher Katalanisch gesprochen, ehe sich seit dem 19. Jahrhundert das Französische als Umgangssprache durchsetzte.[2]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2011 | 2018 |
Einwohner | 83.025 | 102.191 | 106.426 | 111.669 | 105.983 | 105.115 | 118.238 | 119.188 |
Quellen: Cassini und INSEE
Von 1944 bis 1976 stellten die Sozialisten den Bürgermeister von Perpignan, von 1978 bis 2002 die bürgerliche UDF, anschließend bis 2020 die konservative UMP bzw. Les Républicains. Seit 2020 ist Louis Aliot vom Rassemblement national (RN) Bürgermeister.[3] Die von Aliot geführte Liste hält derzeit 42 der 55 Sitze im Gemeinderat,[4] die übrigen Sitze gehören den Républicains. Die grün-linke Liste und La République en marche hatten sich aus dem zweiten Wahlgang der Kommunalwahl zurückgezogen, um den Républicains eine Mehrheit zu ermöglichen, was jedoch nicht gelang.[5]
Perpignan hat neun Partnerstädte:[7]
Stadt | Land | seit |
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Barcelona | ![]() |
1994 |
Hannover | ![]() |
1960[8] |
Lake Charles | ![]() |
1991 |
Lancaster | ![]() |
1962 |
Mostaganem | ![]() |
2011[9] |
Maʿalot-Tarshiha | ![]() |
1998 |
Sarasota | ![]() |
1995[10] |
Tavira | ![]() |
2001[11] |
Tyros | ![]() |
1997[12] |
Der Maler Salvador Dalí erklärte scherzhaft, dass bei der Entstehung der Pyrenäen der Bahnhof von Perpignan der Angelpunkt, das „Zentrum der Welt“, gewesen sei, um den sich die Iberische Halbinsel und Frankreich drehten; daher habe er dort den Schriftzug „Centre du monde“ angebracht.[13]