Peter-Michael Hahn (* 17. Februar 1951 in Mönchengladbach) ist ein deutscher Historiker, der sich insbesondere mit der preußischen Geschichte beschäftigt. Er war von 1992 bis 2016 Inhaber des Lehrstuhls für Landesgeschichte an der Universität Potsdam.

Leben und Wirken

Peter-Michael Hahn studierte von 1970 bis 1974 Geschichte und Volkswirtschaftslehre in Düsseldorf und Berlin. Von 1975 bis 1980 war er wissenschaftlicher Assistent bei Gerd Heinrich am Lehrstuhl für Historische Landeskunde der Pädagogischen Hochschule Berlin. Von 1980 bis 1983 war Hahn als wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universität Berlin tätig. Im Jahr 1977 wurde er in Düsseldorf mit einer von Klaus Müller betreuten Arbeit über den brandenburgischen Adel im 16. Jahrhundert promoviert. Hahn war von 1983 bis 1989 Hochschulassistent für Historische Landeskunde an der Freien Universität Berlin. Im Jahre 1986 erfolgte die Habilitation mit einer Arbeit über die herrschaftliche Durchdringung des ländlichen Raumes zwischen Elbe und Aller von 1300 bis 1700. Von 1989 bis 1990 war er Oberassistent für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Freien Universität Berlin. Hahn lehrte von 1992 bis 2016 als Professor für Landesgeschichte mit dem Schwerpunkt Brandenburg-Preußen an der Universität Potsdam. Sein Lehrstuhl wurde bei der Neubesetzung durch Matthias Asche in Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit umbenannt.[1]

Im Zentrum der Forschungs- und Lehrtätigkeit steht das Problem von Hofkultur und Zeichenhaftigkeit innerhalb des Obersächsischen Reichskreises (Brandenburg, Sachsen, thüringische und anhaltische Kleinstaaten) vor allem im 17. und 18. Jahrhundert. Betrachtet wurden die höfische Zeichensprache und die Symbolik im Bereich der materiellen Kultur und der Baukunst wie auch – allgemein – der Ausbau einer Residenzlandschaft. Darüber hinaus interessieren besonders die politischen und sozialen Verhältnisse Brandenburg-Preußens. Er veröffentlichte 2009 eine knappe Darstellung über die Geschichte der Mark Brandenburg von den Anfängen bis zum jetzigen Bundesland. Dabei will er „den Beitrag der Lokalgewalten bei der Formierung territorialer Herrschaftsverbände“ hervorheben und damit „die regionale Unverwechselbarkeit“ und „die Grundlagen territorialer Identität“ vorstellen.[2] Er veröffentlichte 2012 eine kurze Monographie über Friedrich II. von Preußen.[3] Mit seiner Darstellung will er „in drei Schritten biographisches Wissen und Friedrich-Rezeption unter verschiedenen Aspekten“ miteinander verbinden, „um ein möglichst komplexes Bild der Regentschaft dieses ungewöhnlichen Königs zu entwerfen“.[4]

Hahn wirkt aktiv im Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur mit, dessen Gründungsvorsitzender er war.[5]

Schriften

Monographien

Herausgeberschaften

Anmerkungen

  1. Enno Bünz: Neubeginn, Traditionen, Brüche: 25 Jahre landesgeschichtliche Forschung im Freistaat Sachsen und in Mitteldeutschland. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte. 154 (2018), S. 3–32, hier: S. 18.
  2. Peter-Michael Hahn: Geschichte Brandenburgs. München 2009. Vgl. dazu die Besprechung von Werner Vogel in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 56, 2010, S. 268–270.
  3. Vgl. dazu die Besprechungen von Brigitte Meier in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 10 [15. Oktober 2013], (online); Sven Externbrink in: Historische Zeitschrift 298, 2014, S. 503–505; Florian Schui in: Zeitschrift für Historische Forschung 41, 2014, S. 744–746 (online); Michel Kerautret in: Francia Recensio 2015/4, (online).
  4. Peter-Michael Hahn: Friedrich II. von Preußen. Feldherr, Autokrat und Selbstdarsteller. Stuttgart 2013, S. 15.
  5. Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur (Memento des Originals vom 14. Juni 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sites.google.com. Homepage des Arbeitskreises, abgerufen am 12. März 2021.