Peter Cornelis Bol (* 18. November 1941 in Freiburg; † 19. Juli 2012) war ein deutsch-niederländischer Klassischer Archäologe.

Peter Cornelis Bol, Sohn des Mathematikers Gerrit Bol, wurde 1967 an der Universität Freiburg bei Felix Eckstein mit der Arbeit Die Skulpturen des Schiffsfundes von Antikythera promoviert. Für die Dissertation wurde ihm das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts zugesprochen, mit dessen Hilfe er 1969/70 den Mittelmeerraum bereisen konnte. Es schloss sich eine langjährige Mitarbeit an der deutschen Ausgrabung in Olympia an. Im Jahr 1974 wurde er Kustos der Antikensammlung des Liebieghauses in Frankfurt am Main. 1978 habilitierte sich Bol an der Universität Frankfurt mit der Arbeit Großplastik aus Bronze in Olympia. Dort lehrte er auch als Honorarprofessor Klassische Archäologie. 2006 ging er in den Ruhestand.

Bol war ein international anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der antiken Skulptur und der Bronzebildnerei. Frucht dieser Neigung war die Rekonstruktion der myronischen Athena-Marsyas-Gruppe in Bronze, die 1983 im Park des Liebieghauses Aufstellung fand. Er initiierte die Publikation der Antiken der Villa Albani in Rom und das Publikationsprojekt Die Geschichte der antiken Bildhauerkunst. Darüber hinaus verfasste er drei wissenschaftliche Kataloge zu den antiken Bildwerken des Liebieghauses. Der Erwerb der besterhaltenen römischen Kopie des „antretenden Diskobol“ des Naukydes und die Aufsehen erregende Ausstellung Polyklet. Der Bildhauer der griechischen Klassik 1990 gehörten zu den publikumswirksamsten Ergebnissen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit, die antike Kunst einem breiten Publikum zugänglich machte. Er war korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.

Peter Cornelis Bol war mit der Klassischen Archäologin Renate Bol verheiratet.

Schriften

Herausgeber

Literatur