Peter Joseph Glutz-Ruchti (* 18. September 1754 in Solothurn; † 29. März 1835 ebenda) war ein Schweizer Politiker.[1][2][3]

Leben

Werdegang

Er besuchte die Schule am Jesuitenkolleg in Solothurn und trat anschließend in das Schweizerregiment Buch in spanischen Diensten ein, dort wurde er bis zum Leutnant befördert.

1778 kehrte er nach Solothurn zurück und wurde zum Grossrat gewählt, 1780 gehörte er als Jungrat der Regierung an. 1786 erfolgte die Ernennung zum Mitglied des Stadtgerichts und in der Zeit von 1791 bis 1798 war er als Vogt eingesetzt.

1798, beim Einfall der Franzosen, wurde er zum Artillerie-Oberst befördert und nach dem Sturz der Eidgenossenschaft wurde er mit weiteren Schweizern zur Sicherung der Kontributionen als Geisel in Frankreich festgehalten. Später wurde er während der helvetischen Regierung Forstinspektor.

Nachdem 1802 die Eidgenossenschaft wieder hergestellt war, reiste er als Abgeordneter des Kantons Solothurn zur Pariser Consulta. Hier sprach er sich für eine föderative Gestaltung der Schweiz aus und gewann die Unterstützung von Napoleon, der ihn zum Präsidenten des Einführungsausschusses für die Mediation bestimmte.

In der Zeit von 1803 bis 1831 war er, alternierend mit Josef Hermenegild Arregger von Wildensteg, erster Schultheiß des Kantons Solothurn und Kleinrat, 1805 Landammann der Schweiz und übernahm somit die Leitung der Eidgenossenschaft. Während des Krieges zwischen Frankreich und Österreich bewahrte er die Schweizer Neutralität, hierzu setzte er sich 1805 für Niklaus Rudolf von Wattenwyl als Oberbefehlshaber der Schweizer Armee ein, der die Schweizer Grenzen sicherte, was allerdings den Zorn Napoleons erregte.

Peter Joseph Glutz-Ruchti unterzeichnete als erster Gesandter des Kantons Solothurn auf der Tagsatzung am 7. August 1815 in Zürich den Bundesvertrag der 22 Kantone. Als Mitglied der Mediations- und Restaurationsregierung vertrat er aristokratische Prinzipien, die er über 1831 hinaus retten wollte. Weiterhin setzte er sich für die Berufung der Jesuiten ein, war ein Gegner der Schule von Johann Heinrich Pestalozzi und favorisierte in den Basler Bistumsverhandlungen ein Nationalbistum.

Seine anschließende Ernennung in den Großen Rat und das Appellationsgericht schlug er aus gesundheitlichen Gründen aus.

Familie

Peter Joseph Glutz-Ruchti wurde als Sohn des Johann Viktor Anton Glutz-Ruchti (* 15. Juni 1703 in Solothurn; † 13. Dezember 1780 ebenda) Grenadierhauptmann in spanischen Diensten, Schultheiß in Olten und Vogt in Flumenthal, sowie dessen Ehefrau Maria Anna (* 26. Januar 1719 in Solothurn; † 2. Dezember 1786 ebenda), geb. Vogelsang, geboren. Er hatte noch sieben Geschwister:

Er heiratete am 7. Mai 1785 in Solothurn Maria Anna Elisabeth Jakobea (* 28. März 1767 in Solothurn; † 5. Januar 1843 ebenda), geb. Schmid. Gemeinsam hatte sie elf Kinder:[4]

Werke

Einzelnachweise

  1. Deutsche Biographie: Glutz, Peter Josef - Deutsche Biographie. Abgerufen am 23. Januar 2018.
  2. Urban Fink: Peter Glutz-Ruchti. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. Dezember 2006, abgerufen am 23. Januar 2018.
  3. ADB:Glutz, Peter Josef – Wikisource. Abgerufen am 23. Januar 2018.
  4. Historisches Familienlexikon der Schweiz - Personen. Abgerufen am 23. Januar 2018.