Peter Theodoricus

Peter Theodoricus auch: Dietrich, Thiederich (* 9. August 1580 in Crossen an der Elster; † 9. Mai 1640 in Jena) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

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Theodoricus war Sohn des Pfarrers Stephan Thiederich (latinisiert: Theodoricus, getauft 26. Dezember 1534; † 9. Januar 1606)[1] und dessen aus Eisleben stammenden Frau Margaretha (geborene König). Sein Vater war Lehrer in Mansfeld und in Eisleben und ab 1665 Konrektor ebenda. Seine Mutter Margaretha entstammte einer Pfarrersfamilie.[2]

Nach dem Besuch der Stiftschule in Zeitz bezog er im Sommersemester 1598 die Universität Jena,[3] um Rechtsstudien zu absolvieren. Nach einem Studienwechsel an die Universität Leipzig kehrte er nach Jena zurück, wo er im Juni 1606 unter Johann Suevus zum Doktor der Rechte promovierte. Im März 1608 erhielt er eine Professur der Rechte an der Jenaer Salana. Im März 1616 wurde er Assessor am Hofgericht und Schöppenstuhl, danach fürstlicher Rat und 1635 Ordinarius der Juristenfakultät.

Zu seiner Zeit hatte sich Theodoricus einen ausgezeichneten Ruf als Strafrechtswissenschaftler erworben. Aufbauend auf der Rechtslehre des Petrus Ramus suchte er auf den Grundlagen des damaligen römischen Rechts, eine modernere Auffassung von Verbrechensahndung zu prägen. Somit legte er unter anderem die juristischen Grundlagen, auf welchen Benedikt Carpzov der Jüngere ein eigenständiges deutsches Rechtssystem etablierte. Theodoricus beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Salana. So war er mehrfach Dekan der Juristenfakultät und im Wintersemester 1611 sowie in den Sommersemestern 1620, 1632 und 1638 Rektor der Alma Mater. 1622 hatte sich der einflussreiche Jurist den Edelhof von Großlöbichau als Erbherr erworben.

Nach seinem Tod errichtete man in der Jenaer Kollegienkirche ein Epitaph, welches jedoch bei einem Bombenangriff im Februar 1945 zerstört wurde.[4]

Familie

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Theodoricus war drei Mal verheiratet.

Werke (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Theodoricus (Stephanus). In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 4: S–Z. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1751, Sp. 1101 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Selbstverlag, Boppard am Rhein, 1961, Band 2, S. 39, R 1071; dort nähere Angaben zu den Eltern und Großeltern.
  3. Georg Mentz, Reinhold Jauernig: Die Matrikel der Universität Jena. Band 1: 1548 bis 1652. Thüringische Historische Kommission, Jena 1944.
  4. Caspar Sagittarius: Momenta Historica et Monumenta Templi Jenensis Academici. Quod vulgo vocant: Die Kollegen-Kirche. Quibus circa hanc aedem Notabilia et Memorabilia Omnia continentur accedunt Epitaphia et Inscriptiones Sepulcrales huius Templi. Georg Christian Tröber, Jena, 1720, (books.google.de).
  5. Leichenpredigt auf Ursula Förster von Johann Zeisold, dm Rektor der Universität Jena.
  6. Wolfgang Heider: Oratio Parentalis De Vita Et Morte … Dn. Heliae Försteri … Qui Nascitur Vinariae A.O.R. 1567. die 18. Iulii: Moritur Aldenburgi Anno 1625. die 15. Febr. …. Johannes Weidner, Jena 1625 ([1] Leichenpredigt auf Elias Förster)
Personendaten
NAME Theodoricus, Peter
ALTERNATIVNAMEN Thiederich, Dietrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler
GEBURTSDATUM 9. August 1580
GEBURTSORT Crossen an der Elster
STERBEDATUM 9. Mai 1640
STERBEORT Jena