Philipp Blom (2018)

Philipp Sievert Blom (* 22. Januar 1970 in Hamburg[1]) ist ein deutscher Schriftsteller, Historiker, Journalist und Übersetzer.

Leben und Werk

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philipp Blom wurde als Sohn einer Sängerin und eines Dirigenten in Hamburg geboren und wuchs dort und in Detmold auf, wo seine Mutter als Sprecherzieherin unterrichtete.[2] Da die Eltern sich nach vierzehn Jahre Ehe scheiden ließen, wuchs er zuletzt bei seiner Mutter auf.[3] Nach dem Abitur an der Rudolf Steiner Schule im Landschulheim Schloss Hamborn studierte er seit 1990 Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford, wo er 1994 mit einer Arbeit über den neokantianischen Philosophen Hermann Cohen als Master of Philosophy abschloss und 1996 mit einer Dissertation über die Nietzsche-Rezeption und das Rassendenken im Kulturzionismus promoviert wurde.[4]

Blom arbeitete anschließend in London und Paris. Seit 2007 lebt er in Wien. Er ist mit der neuseeländischen feministischen Schriftstellerin Veronica Buckley verheiratet.[5]

Er schreibt auf Englisch und Deutsch. Seine historischen Werke beschäftigen sich mit Geistesgeschichte und der Geschichte von Mentalitäten: Sammelwunder, Sammelwahn ist eine Geschichte der Sammelkultur seit der Renaissance; Das vernünftige Ungeheuer: Diderot, d’Alembert, de Jaucourt und die Große Enzyklopädie referiert nicht nur die Geschichte eines zentralen Ereignisses der Aufklärung, sondern auch die persönlichen und intellektuellen Konflikte zwischen den Aufklärern. In seinem Buch The Vertigo Years: Change and Culture in the West 1900–1914 (deutsch 2009: Der taumelnde Kontinent. Europa 1900–1914) beschäftigt sich Blom mit den sozialen, kulturellen und intellektuellen Umbrüchen am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Romane Die Simmons Papiere und Luxor sind dem Genre der philosophischen Fabel zuzuordnen. 2000 veröffentlichte er außerdem ein Sachbuch über österreichische Weine (The Wines of Austria). Blom publizierte auch in den österreichischen Weinzeitschriften Vinaria und „wein.pur“ sowie in den Weinmagazinen „Decanter“, „Wine & Spirits“ und „La Revue du vin de France“.[6][7]

Unter dem Titel Die zerrissenen Jahre 1918–1938 erschien 2014 die deutsche Übersetzung seines Buches The wars within. Als Journalist hat Blom in Zeitungen und Zeitschriften in Großbritannien (The Guardian, The Independent, Financial Times, Times Literary Supplement) und im deutschsprachigen Raum (Die Zeit, Neue Zürcher Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Der Standard) publiziert. Im österreichischen Radio-Kultursender Ö1 moderiert Blom regelmäßig die Diskussionssendung Von Tag zu Tag bzw. deren Nachfolgesendung Punkt eins.

Seit 2016 ist Blom Beiratsmitglied der Giordano-Bruno-Stiftung.[8] Im März 2017 wurde er in den Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen.[9] 2018 trat er als Redner bei den Salzburger Festspielen in Erscheinung.[10] Er ist überdies Kurator im Kreisky Forum.[11]

Auszeichnungen und Stipendien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien und Herausgeberschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roman

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bühnenübersetzungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Video

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Audio

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentation

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Philipp Blom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. philipp-blom.eu, abgerufen am 17. September 2019 (pdf)
  2. Philosoph & Historiker Philipp Blom - Jung & Naiv: Folge 670. In: YouTube. Abgerufen am 2. November 2023.
  3. P. Blom: Das grosse Welttheater. Von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs. Wien 2020. S. 14f.
  4. Philipp Blom im Munzinger-Archiv, abgerufen am 2. November 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  5. a b Interview: Philipp Blom: "Die Erde braucht uns nicht" In: derStandard.at, 28. Dezember 2017
  6. Viktor Siegl: 30 Jahre Vinaria. 2001 bis 2006: gute Weinjahre und viel Lesestoff. In: Vinaria Nr. 6/2012, S. 119.
  7. Dr. Philipp Blom auf zeitfuergenuss.at
  8. Blom, Philipp. Giordano-Bruno-Stiftung, abgerufen am 18. Januar 2020.
  9. Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: Philipp Blom und Stefan Könemann neu im Stiftungsrat, buchmarkt.de, 6. März 2017, abgerufen am 6. März 2017
  10. Historiker Blom kritisiert „Rückzug aufs Eigene“. orf.at, 27. Juli 2018, abgerufen am 28. März 2021.
  11. Kuratorinnen und Kuratoren. Kreisky Forum, abgerufen am 28. März 2021.
  12. JBZ-Team kürte die Top Ten der Zukunftsliteratur 2017. In: Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ). 29. November 2017 (jungk-bibliothek.org [abgerufen am 10. Januar 2018]).
Personendaten
NAME Blom, Philipp
ALTERNATIVNAMEN Blom, Philipp Sievert
KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist, Historiker, Autor und Übersetzer
GEBURTSDATUM 22. Januar 1970
GEBURTSORT Hamburg