Pierre Monnet, aufgenommen 2019 von Werner Maleczek

Pierre Monnet (* 21. März 1963 in Montreuil) ist ein französischer Mittelalterhistoriker.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monnet studierte nach dem Abitur in Paris 1982 Geschichte an der Sorbonne mit dem Lizenziatsabschluss 1984 und 1984 bis 1988 an der École normale superieure. 1987 erwarb er seine Agrégation und 1988 das Diplom an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) mit einer Arbeit über spätmittelalterliche deutsche Geschichte bei Philippe Braunstein. Von 1988 bis 1990 leistete er seinen Zivildienst beim Institut Français in Frankfurt am Main und 1994 wurde er bei Braunstein an der EHESS über ein Thema der spätmittelalterlichen Stadtgeschichte von Frankfurt promoviert.[1] Auch seine Habilitation 2002 an der Universität Paris I erfolgte mit einer Arbeit über die spätmittelalterlichen Städte im deutschen Reich, deren Kommunikation und diplomatischen Verkehr untereinander.

Im Jahr 1994 wurde er Maître de conférences an der Universität von Burgund und ab 1996 stellvertretender Direktor und 1999 Direktor der Französischen Historischen Mission in Deutschland (Mission Historique Française en Allemagne) in Göttingen am Max-Planck-Institut für Geschichte und dort Referent für mittelalterliche Geschichte. 2003 wurde er Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Versailles Saint-Quentin-en-Yvelines. Seit 2005 ist er Directeur d’études an der EHESS (und in der dort von Jacques Le Goff gegründeten Groupe d’Anthropologie Historique de l’Occident Médiéval (Gahom)), war ab 2007 Vizepräsident und 2008 bis 2011 Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule Saarbrücken und ist seit 2011 Leiter des Institut Français d’Histoire en Allemagne an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Er befasst sich mit Stadtgeschichte im deutschen Reich im Spätmittelalter. Er ist Vizepräsident der Société des historiens médiévistes de l’enseignement supérieur und Mitglied der Frankfurter Historischen Kommission.

Er ist seit 2011 Träger des Verdienstordens 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, Ritter des Ordre des Palmes Académiques (2002) und des Ordre national du Mérite (2006). Ihm wurde für seine Biographie Karl IV. Der europäische Kaiser der Prix Gobert der Académie française für das beste geschichtswissenschaftliche Buch des Jahres und auch der Prix du livre d'histoire de l'Europe 2021 verliehen.[2]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien

Herausgeberschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Pierre Monnet – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Erschienen als Les Rohrbach de Francfort. Pouvoirs, affaires et parenté à l’aube de la Renaissance allemande (= Travaux d’Humanisme et Renaissance. Bd. 317). Droz, Genf 1997, ISBN 2-600-00225-1.
  2. Europa ehrt Pierre Monnet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Juni 2021, Nr. 146, S. 9.
Personendaten
NAME Monnet, Pierre
KURZBESCHREIBUNG französischer Historiker
GEBURTSDATUM 21. März 1963
GEBURTSORT Montreuil