Beispiel einer polaren Umlaufbahn

Als Polarbahn oder polare Bahn bezeichnet die Raumfahrt Umlaufbahnen von Satelliten mit einer Bahnneigung nahe bei 90°.

Bahneigenschaften

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Wenn die Neigung der Umlaufbahn eines Erdsatelliten zum Äquator 90° beträgt, bewegt sich der Satellit bei jedem Umlauf über den Nord- und Südpol,[1] während die Erde darunter nach Osten dreht. Dadurch zieht der Satellit bei jedem Umlauf über einem anderen Meridian polwärts, was z. B. bei 12 Umläufen pro Tag jedes Mal 360° / 12 = 30° ausmacht. Wenn er über Mitteleuropa nach Norden zieht, überquert er einen halben Umlauf später Neuseeland in Richtung Südpol.

Vor- und Nachteile

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Polarbahnen haben gegenüber Bahnen mit geringeren Neigungen verschiedene Vorteile:

Ein geringer Nachteil ist der höhere Energiebedarf beim Start des Satelliten: er muss in Richtung des Pols gestartet werden, wodurch die ostwärts gerichtete Geschwindigkeit der Erdrotation (am Äquator 460 m/s bzw. 0,46 km/s) nicht genutzt werden kann. Dies macht jedoch auch nur einen Bruchteil, nämlich knapp 6 %, der durchschnittlichen Startgeschwindigkeit eines Satelliten von 8 km/s aus.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Types of orbits. In: ESA. 30. März 2020, abgerufen am 11. September 2023 (englisch).
  2. Polar Orbiting Satellites. In: phy6.org. Abgerufen am 11. September 2023.