Die Raute, ein Viereck mit gleich langen Kanten, im Allgemeinen eine spitzwinkelige Raute (Rhombus), ist ein relativ häufiges Symbol, Zeichen oder Emblem. Meist sind jeweils zwei gegenüberliegende Ecken senkrecht übereinander und waagrecht nebeneinander angeordnet, in diesem Sinne werden auch Quadrate, die auf einer Ecke stehen, häufig als Rauten bezeichnet.
Bei Schriftzeichen bezeichnet „Raute“ (bzw. „Rautezeichen“) das Zeichen # (Doppelkreuz, U+0023 number sign), als Folge der Standardisierung der Bezeichnung des heute durchweg ähnlich dargestellten Symbols ⌗ der Telefontastatur (U+2317 viewdata square) gemäß der Empfehlung ITU-T E.161 der Internationalen Fernmeldeunion. Sofern andere tatsächlich rautenförmige Sonderzeichen nach ihrer Form zu benennen sind, steht dafür die in der Geometrie zu „Raute“ synonyme Bezeichnung „Rhombus“ zur Verfügung. Für die im Unicode-Standard diamond genannten Zeichen (auf die Spitze gestellte Quadrate) kann die für Spielkartensymbole zutreffende Übersetzung „Karo“ verwendet werden.
In Unicode sind diverse rautenförmige Sonderzeichen enthalten:
In den letzten Jahren ist die sogenannte Merkel-Raute zu einem häufig erwähnten Thema geworden.[13]
In der Archäologie und in der Ikonographie ist die Raute als Symbol oder Piktogramm (auch als Graffiti) für die Vulva bekannt.[14][15][16] Auch in der Gaunersprache finden figürliche Darstellungen eines auf der Spitze stehenden Rhombus als Zinken (geheimes Erkennungszeichen) für das Haus oder die Wohnung einer Prostituierten Verwendung, oft mit jeweils zwei senkrechten Strichen auf allen vier Seiten als Sinnbild für die Schambehaarung (Pubes). In der Runenschrift stand die Raute (Ingwaz) nicht für die Gebärfähigkeit, sondern für den Sonnengott Ingvi-Freyr (als dritte Rune im ursprünglich linksläufigen 24-er Runensystem ODING-FUTHARK). Seine Sonnen-Raute wurde zwar runisch in eckiger Form geritzt, aber wo die Schreibunterlage Stein war (z. B. Runenstein von Opedal, Norwegen), meißelte man die Sonnenrune als einfachen Kreis.[17]
„Als ‚Malu‘ (Samoanisch: weibliches Hautmuster) wurden und werden die rautenförmigen Tätowierungsmuster in den Kniekehlen der Frauen auf der polynesischen Inselgruppe Samoa bezeichnet. Diese Hautmuster bedecken als eher seltene ästhetische Beigabe mit Sternchen und Kreuzen die Oberschenkel und manchmal die Hände. Die Malu haben eine erotische Bedeutung. So kann die Raute als deplatzierte Vulva gedeutet werden, die sich beim Strecken des Beins öffnet und beim Anwinkeln schließt. Malu bedeutet ‚geschlossen‘ oder ‚beschützt‘.“[18]